Hallo Tom!
Eigenverantwortlichkeit :könnte man ggf. Hartz IV
zuordnen, so finde ich :jedenfalls. Wer es dann :geschafft hat, 12 Monate :erfolglos auf Jobsuche :gewesen zu sein…
Ganz sicher wird es viele Menschen hart treffen. Andererseits ist seit Jahrzehnten bekannt, daß wir über unsere Verhältnisse leben. Wenn gespart werden muß, geht der Blick natürlich zum größten Posten des Haushalts.
Seit Jahrzehnten ist bekannt, daß man sich nicht allein auf das staatliche Rentenversicherungssystem verlassen darf, daß Berufstätigkeit ohne breite Ausbildung in der Perspektivlosigkeit enden kann. Ein immer größeres Auto und jedes Jahr eine Pauschalreise dürfen nicht mehr die ersten Ziele für breite Bevölkerungskreise sein. 1000 Euro für irgendeinen Touristenschnickschnack werden nicht hinterfragt, aber wer gibt 1000 Euro p. a. für seine Weiterbildung aus?
Der Lerneffekt in der Bevölkerung wird viele Jahre dauern und vermutlich wird die Uneinsichtigkeit noch so manche Regierung hinwegfegen. Aber welche Alternative haben wir? Immer tiefer in die Schulden, bis die jährlich steigenden Zinslasten keinen Handlungsspielraum mehr lassen, darf nicht unser Weg sein.
Trotz Millionen Arbeitsloser ist es in vielen Bereichen unmöglich, qualifizierte und tatsächlich zur Verfügung stehende Fachkräfte zu bekommen. Suche mal eine Bürokraft, die einen Lieferschein von einer Rechnung unterscheiden und eine Ablage organisieren kann, die einen einfachen Buchungssatz auf die Reihe und einen Geschäftsbrief fehlerfrei zu Papier bekommt. Das Ganze nicht auf IBM-Kugelkopf sondern schlicht Windows-Office und mit Englischkenntnissen. Vergiß es! Suche mal einen richtigen Feinmechaniker oder einen Mechatroniker. Du findest vielleicht Fahrer oder Lageristen, aber nur selten einsetzbare Fachkräfte, die diese Bezeichnung verdienen. Viele haben etwas gelernt, aber Jahrzehnte nichts mehr für sich getan. Die Anforderungen vieler Menschen an sich selbst sind als Folge der Gewöhnung an Rundumversorgung im Keller.
Wären heute Bundestagswahlen, bekäme die SPD 23% der Stimmen, dramatisch abgerutscht als Folge der fälligen Einschnitte ins soziale Netz. Die Einsicht fehlt, zumal die größten Gewerkschaften ver.di und IG Metall querschießen. Aus meiner Sicht brauchen wir deutlich mehr Eigenverantwortlichkeit bei den Betrieben, bei den Beschäftigten und in der Kranken- und Altersvorsorge.
Hast Du einen weniger bitteren Weg parat?
Gruß
Wolfgang