Sozialpsychiatrischer Dienst

Aufgabe des sozialpsychiatrischen Dienstes ist es u.a. sich um die ambulante Betreuung und ggf. auch das Aufsuchen von psychisch Kranken Menschen zu kümmern. Sie werden aber wohl kaum von allein tätig, d.h. es werden sich entweder die Eltern oder aber der Hausarzt an das Gesundheitsamt gewandt haben.

So wie Du ja auch schreibst, hat er eine wahnhafte Störung (z.B. Schizophrenie).

Eine Einweisung (gegen den Willen des Patienten) kann aber nur dann erfolgen, wenn eine akute Eigen- oder Fremdgefährdung besteht. Es ist ja gerade Kennzeichen des Wahns, das keine Einsicht in die Krankheit besteht. Nun ist es eigentlich auch solange o.K., wie eben keine Gefährdung besteht. Dann wird der sozialpsychiatrische Dienst vielleicht freundlich darauf hinweisen, dass es z.B. eine Tagesklinik gibt, eine Tagesstätte oder abklopfen, ob nicht doch eine Medikation akzeptiert würde. Oder eben eine stationäre Behandlung auf freiwilliger Grundlage.

Häufiger ist es halt so, dass indirekt die Eltern hinter dem Alarmieren des SpD stecken. Einfach, weil sie das Leid des Sohnes auch nicht mit ansehen können.

Dies ist aber eine andere Situation als z.B. eine akute Gefährdung, wenn dann das Ordnungsamt bzw. die Polizei alarmiert wird (z.b. weil der Sohn die Mutter mit einem Messer bedroht oder aber in seinem Wahn meint, er müsse sich mit irgendwelchem Gift heilen…). Dann wird ein Arzt eine ärztliche Stellungnahme verfassen und über das Ordnungsamt eine Einweisung auch gegen den Willen des Patienten machen.

Aber nur weil jemand psychotisch ist, wird man noch nicht in die Psychiatrie gesteckt.

Martin

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Angst vor Befragung
Hallo,
danke für die große Resonanz!
Er hat eben Angst, dass er falsche Antworten gibt oder nicht adäquate Reaktionen zeigt. Er kennt eigentlich außer mir nur seine Eltern und die ländliche Umgebung, wo er auch arbeitet. Ich weiß auch nicht, was das Gesundheitsamt von ihm will. Ich frage mal im Rechtsbrett nach, ob man ihn auch zwangseinweisen lassen kann, wenn er nicht erscheint.
Franz

Und damit eine Zwangseinweisung riskieren???

Wieso ? Sicher wäre es nicht verkehrt die Frage noch mal im
Rechtsbrett zu stellen, um die Befugnisse des Gesundheitsamts
bzw. das übliche Prozedere bei solchen Abläufen näher zu
durchschauen.

Über die Hintergründe für die „Einladung“ ist ja wohl nichts
bekannt, also würde ich doch empfehlen, dieser Einladung in
Begleitung zu folgen.

Evtl. richtig - dann aber mit Rechtsanwalt und nicht guten
Freund.

Gruss
Enno

1 Like

Das schöne an w-w-w
sind die vielen aufgeschlossenen und vorurteilsfreien Menschen die man hier so trifft…

mit Grüßen aus dem tiefen Süden der Republik

Sue

Hallo,
da stellt sich mir doch spontan die Frage, wieviel Erfahrung Du in diesem Bereich überhaupt hast.

Gruss
Enno

2 Like

Hallo Franz,

leider habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Mitarbeiter vom ASD, von dem vermutlich auch die Anfrage in Deinem Fall kam, dem Betroffenen gar nicht helfen können. Manchmal können sie den Angehörigen helfen. Ursache hierfür ist die als Normalität empfundene soziale Schicht, in der sich diese Menschen bewegen, sowie der berufstypische Mangel an Toleranz andersdenkenden gegenüber. Insofern hlate ich es nicht für nützlich, wenn Dein Freund diesen Termin wahrnimmt, solange er nicht weiß, warum er eingeladen ist und wer dies veranlasst hat. Ich würde also einen netten Brief verfassen, in dem ich zunächst den Termin absagen und gleichzeitig Interesse bekunden würde. Wenn er gar kein Interesse hat kann er auch einfach nur absagen.
Wenn Dein Frend und sein soziales Umfeld mit seinem Dasein klar kommen, gibt es keinen Grund den ASD mitmischen zu lassen. Wenn Dritte Hilfe brauchen, werden sie diese vom ASD bekommen, auch wenn er den Termin nicht wahrnimmt. Wenn er selber Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann er sich selber an eine Beratungsstelle wenden. Daß jemand mit Verfolgungswahn Angst vor einer solchen Psychostunde hat, kann ich gut nachvollziehen.

Gruß, AndyM

Hi Andy,

da hast Du vollkommen Recht. Wahrscheinlich checke ich die ganze Situation erst einmal ab, ob so ein Dienst überhaupt hilfreich ist.
Schönes Wochenende
Franz

leider habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Mitarbeiter vom
ASD, von dem vermutlich auch die Anfrage in Deinem Fall kam,
dem Betroffenen gar nicht helfen können. Manchmal können sie
den Angehörigen helfen. Ursache hierfür ist die als Normalität
empfundene soziale Schicht, in der sich diese Menschen
bewegen, sowie der berufstypische Mangel an Toleranz
andersdenkenden gegenüber. Insofern hlate ich es nicht für
nützlich, wenn Dein Freund diesen Termin wahrnimmt, solange er
nicht weiß, warum er eingeladen ist und wer dies veranlasst
hat. Ich würde also einen netten Brief verfassen, in dem ich
zunächst den Termin absagen und gleichzeitig Interesse
bekunden würde. Wenn er gar kein Interesse hat kann er auch
einfach nur absagen.

Gruß, AndyM