Sozialverhalten, Anpassung,Gehorsam,Abhängigkeit

Liebe/-r Experte/-in,

ich arbeite im öffentlichen dienst. in unserer etage sind 3 abteilungen mit je ca. 15 mitarbeitern mit jeweils 1 toilette, also insgesamt in allen abt.3 toiletten für mann und frau, also 6 wc.
in abt.1 hängt ein zettel an der toilettentür, dass man sie bitte schließen solle, obwohl die wc in abt.1+2 ohne belüftung und ohne fenster sind. hauptsache die umliegenden zimmer können ihre türe offen stehen lassen und müssen den gestank im flur nicht ertragen. das wc-gänger auch atmen müssen ist ja egal. wenn man die türe trotzdem offen lässt wird aber auch kein aufstand gemacht. diesen zettel hat meine gruppenleiterin natürlich auch gesehen und verlangt jetzt auch, dass wir immer die wc-türe schließen sollen, obwohl der gestank gar nicht so schlimm ist bis auf manchmal eher selten wenn ein elefant auf dem klo saß, grins. da ich immer die wc-türe auf lasse, weil ich irgendwie ein unwohles gefühl habe in einem engen raum zu sein der keine fenster hat und wo auch keine frische luft hineinkommt und der auch schlecht beleuchtet ist. frau gruppenleiterin hat ihr zimmer auch am wc liegend. wir sind die abt.2.jetzt mahnt sie mich immer an ich solle die türe schließen, was ich natürlich nicht mache, weil es ja auch nicht stinkt und ich auch keine stinkenden eier fallen lasse so wie die anderen. ich sage ihr, dass ich keine luft bekäme, wenn es stinken würde und ich deshalb die türe offen lassen würde. sie sagt ich solle dann doch in abteilung 3 gehen (dort ist ein wc mit fenster) zukünftig. alle stinkenden parteien brauchen wohl nicht zu atmen oder lieben den geruch der frischen weiten welt. hauptsache der gestank zieht nich wo anders hin.
mir kommt es vor, dass garnicht der geruch ihr problem ist, sondern dass ich die türe offen lasse. ich fühle mich ehrlich gesagt schikaniert, denn so schlimm ist der geruch nämlich garnicht. sonst würde der flur in abtl.1 ja auch generell etwas sagen und ich auch garnicht mehr dieses wc betreten, weil ich ja denn wirklich einen grund dafür hätte. also , weil ich im wc nicht atmen kann (wohlgem. nur wenn es stinkt) soll ich jetzt IMMER ein anderes wc aufsuchen.
was für ein problem hat diese frau, verlangt sie bedingungslosen gehorsam um abhängigkeit zu schüren oder verhalte ich mich falsch oder unsozial.
alle anderen machen die türe zu nur ich habe damit ein problem. bin ich immer noch der trotzkopf, der sich nicht anpassen kann?
ich möchte mal die meinung anderer außenstehender darüber hören. für mich ist diese frau unsozial, weil sie nicht die geringste frustrations- und toleranz aufweist und ja auch immer noch ihre eigene tür schließen könnte.
fordert sie anerkennung ein, indem man bedingungslos gehorsam ist?
oder was denkt ihr darüber?
oder verlangen wir beide gegenseit unbewusst dasselbe?
liebe grüsse und vielen lieben dank im voraus.
su

Die Sache ist für mich relativ klar. Für ein verträgliches und umgängliches Miteinander nimmt man Rücksicht aufeinander. Wer sein „großes Geschäft“ erledigen will soll das bitte da tun, wo man lüften kann. So viel Einsicht und Steuerfähigkeit sollten erwachsene Menschen schon aufbringen. Von daher ist der Zettel nicht ganz zielführend, weil er das eigentliche Problem nicht direkt anspricht.

Was aber machen Sie aus diesem „Pups“? Einen Donnerschlag! Sie ignorieren die Absicht, die der Zettel verfolgt und schalten um auf „Niemand soll mir sagen was ich zu tun habe“. Ein Verhalten, dass bei Dreijährigen angemessen ist, nicht aber bei Erwachsenen. Anstatt zu versuchen, der guten Absicht, die sich in dem Zettel ausdrückt, Rechnung zu tragen, gehen Sie in den Machtkampf (einer Dreijährigen). Brauchen Sie wirklich eine Toilettenpolizei, um das Richtige zu tun? Zusätzlich inszenieren Sie sich noch als Opfer (meine arme Platzangst) und natürlich kann Ihre gekränkte Kleinkindseele es nicht ertragen, mit Nachdruck darauf hingewiesen zu werden, wie selbstbezogen und egozentrisch Ihr Verhalten ist, weil Sie sich einer sachgerechten Lösung verweigern.

Das einzige, was ich wirklich zweifelsfrei erkennen kann ist, dass Sie über ein ausgeprägtes Geschick verfügen, sich selbst unglücklich zu machen, indem Sie Sachlösungen verweigern und sie zu persönlichen Problemen umdeuten, über die Sie dann trefflich und sehr lang schreiben können, um sich von anderen retten zu lassen und den Opferbonus einstreichen.

danke herr hintz,
das mit der selbstbezogenheit mag wohl stimmen, aber dies beruht darauf, dass meine haufen eben einfach nicht stinken, ich aber den rüssel abgekomme für diejendigen , die die faulen eier fallen lassen. das ist der punkt, der mich stört.
warum soll ich die konsequenz derer tragen, die die verantwortung verweigern. ich achte sehr auf meine ernährung, demzufolge riechen bei mir auch nicht die großen geschäfte, aber ich bekomme wieder den rüssel ab.
verstehn sie. bitte um antwort. vielen lieben dank.
su.

Es freut mich zu lesen, dass Sie auf Ihre Ernährung achten, aber das geht leider am Kern der Sache vorbei. Sie führen gerade ein völlig unnötiges Scharmützel mit Ihrer Gruppenleitung und das Problem wird nicht kleiner, wenn Sie darauf beharren, dass zuerst Ihre Interessen erfüllt sein müssen. Stellen Sie sich in den Dienst der guten Sache und gehen Sie voran.

Wenn diese Art der Herangehensweise an Probleme noch an anderen Stellen in Ihrem Leben auftreten sollten, muss ich mir Sie leider als unglücklichen Menschen vorstellen, der mit ziemlich vielen (unnötigen) Sorgen durchs Leben geht oder besser gesagt immer wieder aneckt.