Späte Promotion, wie?

Hallo,

bin 36, Abschluß als Dipl.-Inf., würde in Zukunft lieber „wissenschaftlich“ arbeiten und eventuell den Dr. (gerne auch extern) nachholen. Kann mich schnell in komplexe Zusammenhänge einarbeiten. Leider besteht kein direkter Kontakt zur uni. Gibt es Börsen im Internet, die Dr-Arbeiten vermitteln? Wissenschaftliche Zeitschriften, in denen ich inserieren kann? Freue mich über Tipps…

Gruss Jörg

Hallo, also zu Dr.Inf. direkt kann ich nichts sagen, aber für alle Dr. gilt, dass man einen drVater braucht, dh. einen Prof, der einen Annimmt, wenn du auch noch nicht weißt worüber du schreiben sollst und was evtl der Stand der Forschung ist, die ja evtl der Praxis vorrausgehen kann, dann gibt es erst einmal nur den Weg an die Uni. Weißt du evtl schon welche Uni (die vor der Haustür oder die mit dem Lieblingsthema?), dann schreib den dortigen Prof an und bitte Ihn um ein Infogespräch. Schreib was du bisher gemacht hat (falls es sich für eine Diss mit praktischem Teil lohnt) oder gerne machen möchtest.
Eine echte Doktorandenstelle (also Mitarbeit am Institut und dafür BATII/2)wisrst du wohl eh nicht kriegen.
Informiere dich vorher anhand von Fachzeitschriften (nicht c’t, sondern echte, die du an der Uni schon lesen solltest, aber vermutlich nie die Zeit hattest…), wie der Stand der Forschung ist.
Dazu hilft schon eine Bibliothekskarte, die oft auch an „normale“ Interessierte ausgegeben werden. Oder man kann wenigsten die aktuellen Zeitschriften im Lesesaal direkt anschauen.
Es gibt dort auch Lit zu „Wie finde ich einen Doktorvater“

Entweder stellst du vor dem ersten Kontakt ein Forschungsprojekt zusammen oder du redest erst mal mit dem Prof, der auch einen Überblick hat, was evtl. gefragt ist in der aktuellen Forschungslandschaft. (Es soll ja anscheined nicht nur ein Dr. des Namens wegen sein.)
Dein Alter ist eigentlich ein ganz normales Alter für Doktoranden, in der Informatik weiß ich es zwar nicht aber in den Geisteswiss. zumindest.
Nimm ein Thema dass du in 2-3 Jahren bewältigen kannst, dann hast du och eine Chance auf eine Juniorprofessur, über die Habilitation würde ich nicht mehr gehen, die dauert nochmal 5 Jahre.

Und überleg dir, wie du dich finanziell über Wasser hälst (weiter Arbeiten, neuer Job möglich?)
Und dann virel Glück
Susanne

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

…Eine echte Doktorandenstelle (also Mitarbeit am Institut und
dafür BATII/2)wisrst du wohl eh nicht kriegen.

In der Informatik ist 100 % Bat II a üblich. Für eine halbe Stelle arbeitet kaum ein Informatiker 100 % . Ausnahme sind Schnellpromotionen ohne Verpflichtungen(Lehre, Administration) am Institut. Ausschreibungen für Stellen findet man in diesem Bereich am besten im Netz.

…Dazu hilft schon eine Bibliothekskarte, die oft auch an
„normale“ Interessierte ausgegeben werden. Oder man kann
wenigsten die aktuellen Zeitschriften im Lesesaal direkt
anschauen.

*fg* Ein Informatiker geht nicht in die Bibliothek. Der weiss gar nicht, wo die ist. Er ist immer am Netz und damit in der besten Bibliothek, die es für ihn gibt. Im Uni-Netz kommt man sogar an die Fachzeitschriften und Konferenzbeiträge (letztere sind in der Informatik oft wichtiger als Paper in Zeitschriften). Die meisten Wissenschaftler hängen ihre Texte sowiewso selbst ins Netz.

Es gibt dort auch Lit zu „Wie finde ich einen Doktorvater“

Googlen nach Lieblingsthema + open positions oder job openings und los geht’s.

Dein Alter ist eigentlich ein ganz normales Alter für
Doktoranden

Nein. Hier muss ich widersprechen. Das ist ein bereits ein „gewisses“ Alter für einen Assistenz- (USA/Schweiz) oder Juniorprofessor (D) in der Informatik. Der Fragesteller hat hier zurecht Bedenken.

, in der Informatik weiß ich es zwar nicht aber in
den Geisteswiss. zumindest.
Nimm ein Thema dass du in 2-3 Jahren bewältigen kannst,

3-5 Jahre sind allerdings die Regel

dann
hast du och eine Chance auf eine Juniorprofessur,

Auch wenn ich hier einige Illusionen zerstöre: Auf dem normalen Karriereweg sollte diese bis zum 35 Lebensjahr erreicht sein (oft heisst es in den Ausschreibungen „max. 6 Jahre nach Abschluss des Diploms“), mit dem 40 Lebensjahr die normale Professur (Ausnahmen bestätigen die Regel). Mit 40 geht die Türe zu. In der Informatik sind die Leute eher jünger.

Ciao R.

…Dazu hilft schon eine Bibliothekskarte, die oft auch an
„normale“ Interessierte ausgegeben werden. Oder man kann
wenigsten die aktuellen Zeitschriften im Lesesaal direkt
anschauen.

*fg* Ein Informatiker geht nicht in die Bibliothek. Der weiss
gar nicht, wo die ist. Er ist immer am Netz und damit in der
besten Bibliothek, die es für ihn gibt. Im Uni-Netz kommt man
sogar an die Fachzeitschriften und Konferenzbeiträge (letztere
sind in der Informatik oft wichtiger als Paper in
Zeitschriften). Die meisten Wissenschaftler hängen ihre Texte
sowiewso selbst ins Netz.

Eben, als Externer kommt man aber nicht ins Uninetz, aber über die Bibliothek schon, dort gibt es kostenlosen Zugang zu den wichtigen Datenbanken, Zeitschriften (auch den rein onlinen), etc. Daher die bibliothekskarte, so doofe Bücher sind nur was für uns Historiker (und ich sehne mich schon nach meinem Termin in der UB um in das vorbestellte Medizinbuch aus dem 16. Jh. zu schauen, klasse!Wenn das Leder beim Aufschlagen leise knirscht, und das Papier gaaaanz vorsichtig umgeblättert werden muß - mit Baumwollhandschuhen- damit es nicht zerfällt… ach ja…)

Dein Alter ist eigentlich ein ganz normales Alter für
Doktoranden

Nein. Hier muss ich widersprechen. Das ist ein bereits ein
„gewisses“ Alter für einen Assistenz- (USA/Schweiz) oder
Juniorprofessor (D) in der Informatik. Der Fragesteller hat
hier zurecht Bedenken.

sorry musste heißen „externen Doktoranden“

Susanne