Hallo
mein Traum ist es einfach das Auto zu schnappen, loszufahren nach Spanien, Land erkunden, neue Eindrücke sammeln und das Meer zu sehen. Dies hab ich vor im August mit 2 Freunden zu tun…deshalb meine Fragen:
Sind die Mautgebühren echt so hoch? Unser Ziel ist Valencia. Gibt es Möglichkeiten die Maut zu umgehen und gleichzeitig noch etwas vom Land zu sehen aufm Weg nach Valencia?
Campingplätze, Unterkünfte etc gibt es in Spanien genug oder?
Danke schon mal im Vorraus
Servus,
Gibt es Möglichkeiten die Maut zu umgehen und gleichzeitig
noch etwas vom Land zu sehen aufm Weg nach Valencia?
nimm dir die Zeit für Nationalstraßen. Die sind in F Legende, und in Spanien kann man damit auch schöne Erlebnisse haben. Aber richtig Spanien wirds auf diesem Weg erst südlich von Valencia: Fahr mal Valencia - Jumilla - Granada auf Nationalstraßen. Vorsicht bei Nacht, wähle das Tageslicht und hab viel Vergnügen!
Afrika beginnt in Aranjuez…
Schöne Grüße
MM
Hi!
mein Traum ist es einfach das Auto zu schnappen, loszufahren
nach Spanien, Land erkunden, neue Eindrücke sammeln und das
Meer zu sehen.
HERRLICH!!
Sind die Mautgebühren echt so hoch?
Hier findest Du die Mautpflichtigen Strecken mitsamt den Kosten:
http://www.oeamtc.at/netautor/download/document/tour…
Wir sind im Vorjahr durch Andalusien gefahren (auch im August - schön warm und haben lediglich von Sevilla Richtung Meer bezahlt und dann noch bei der „Heimfahrt“ zum Flughafen nach Malaga, wobei wir hier auch auf der Autovia hätten fahren können, aber aus Zeitmangel die Autopista nahmen.
Es gibt aber zwei Arten von Autobahnen: Die Autopistas (meist Maut, mit „AP“ gekennzeichnet) und die Autovias (mautfrei - mit „A“ gekennzeichnet).
Unser Ziel ist Valencia.
Wie Martin schon schrieb, sind die _National_straßen (mit „N“ gekennzeichnet) eine Reise wert, wobei (zumindest in Andalusien) ein gewaltiger Neu- und Ausbau stattgefunden hat: Manche N-Straßen sind fast wie Autobahnen, manche würde ich nicht des Nächtens befahren (es kann durchaus möglich sein, dass sich der Straßenbelag „ändert“ … mehrmals … von Teer auf Schotter …
Campingplätze, Unterkünfte etc gibt es in Spanien genug oder?
In Mittelmeerstrandgegend? Hm …
Fahr noch ein bißchen weiter runter (auf die paar Kilometer kommt’s auch nimmer an und Du bist aus dem „europäischen“ Touristentrubel draußen und ab Gibraltar fängt der „spanische“ Touristentrubel an, was bedeutet, dass alles wesentlich günstiger ist.
Oder Du fährst ins Landesinnere - wie Martin schon schrieb: Granada, und wenn Du schon da bist noch ein Stück weiter nach Cordoba (und Du bist mitten in Afrika) - auf dieser Strecke existiert ein komplett neu ausgebautes Autobahnnetz (ich habe noch nie so viele Oleander gesehen - dazu noch als Autobahn-Sichtschutz) - mit einem kurzen Besuch in Al Zahara (und Du bist im tiefsten Afrika
Und das Auto natürlich am Altstadtrand stehen lassen … die 1,5m breite Durchfahrt im Albaicín war nie und nimmer so breit
Grüße,
Tomh
Afrika beginnt in Aranjuez…
Hi Martin,
da Ihr beide sowas schreibt: WAS bitte meinst Du damit? Ich kenne Spanien, ich kenne Teile von Afrika, ich steh’ aufm Schlauch. Meinst Du vom Klima gesehen???
danke & gruss, isabel
Servus,
das ist ein Spruch, mit dem Leute aus den nördlichen Provinzen Spaniens sich über die Mancha, Andalusien, Extremadura etc. äußern. Das Klischee „Afrika“ soll dabei bezeichnen „nichts funktioniert, niemand bringt irgendwas zustande, es gibt keine Hoffnung, aber das ist eigentlich auch egal, denn es gibt ja den Tinto, und im gegebenen Zusammenhang: die Straßen sind voller Überraschungen“.
Schöne Grüße
MM
Danke für die Aufklärung. Nun, von der Perspektive gesehen kann ich es halbwegs verstehen. Wer die andere Seite der Strasse von Gibraltar kennt, dem kommt das halt etwas komisch vor.
LG, isabel
Servus,
das ist ein Spruch, mit dem Leute aus den nördlichen Provinzen
Spaniens sich über die Mancha, Andalusien, Extremadura etc.
äußern.
Das ist nciht ganz richtig. Nördlicher als Katalonien wird wohl in Spanien kaum geben und dort ist ebenfalls ein sehr bekannter Spruch, dass „Afrika an der Pyrenäen anfangen“.
Das sagt man, wenn man sauer ist, wenn etwas nicht so läuft wie einer das gerne hätte (ob gerechterweise oder ungerecht spielt dabei keine Rolle). Das ist, in der Tat, die meistverwendete Bedeutung.
Aber es gibt noch eine Möglichkeit, nämlich, wenn man sich, aus welchen Grund auch immer, von Europa distanzieren möchte (z.B. in der Politik).
Kurz: Es ist meistens ein Ausdruck des Ärgers, aber nicht immer.
Ansonten kriege ich schon wieder Fernweh auf meinen eigenen Land!!!
Und noch was: Ich glaube, die Verbesserungen auf spanischen Straßen sind es in allen Comunidades Autónomas sichtbar. In Katalonien haut es Dich geradezu um!
Ah! Und im Gegensatz zu vielen (die Mehrheit?) Deutschen, da wir keinen so großausgebauten Autobahnnetz haben wie hierzulande, sind wir nicht so gewöhnt, Autobahn zu fahren. Hinzu kommt, dass diese Mautpflichtig sind. Beide Tatsachen zusammen bringen den Spaniern dazu, überwiegend „Carreteras Nacionales“ zu verwenden. Es sei denn, sie verlassen die Großstädte zu Ferienbeginn (wie zB jetzt und das gnze WE). Dann ist es alles voll: Nationalstraßen UND Autobahnen.
So kenne ich das.
Schöne Grüße,
Helena
Hi!
Kurz: Es ist meistens ein Ausdruck des Ärgers, aber nicht
immer.
Ev. auch geschichtliche Hintergründe?? Also so cirka bis Isabella und Ferdinands??
Es sei denn, sie verlassen die
Großstädte zu Ferienbeginn (wie zB jetzt und das gnze WE).
Dann ist es alles voll: Nationalstraßen UND Autobahnen.
Beispielsweise sollte man nicht gerade unbedingt während der „Badesaison“ am Wochenende von Sevilla aus Richtung Cardiz unterwegs sein … auch auf der mautpflichtigen Straße …
Grüße,
Tomh
Hi!
Kurz: Es ist meistens ein Ausdruck des Ärgers, aber nicht
immer.Ev. auch geschichtliche Hintergründe?? Also so cirka bis
Isabella und Ferdinands??
Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber es wäre doch interesant die Entstehung dieses Spruches zurück zu verfolgen…
Diesbezüglich erinnere mich an ein Spruch, der mein Fahrschullehrer immer sagte: „Me cago en los morillos de Córdoba“ („Verdammt seien die Maurers aus Córdoba“) Aber im unmmitelbarer Anschluß daran, sagte er, wenn man es nicht wußte, dass die „Morillos de Córdoba“ eben die „Califas“ (in etwa Pharaonen, Könige, Mächtigsten) waren…
Es sei denn, sie verlassen die
Großstädte zu Ferienbeginn (wie zB jetzt und das gnze WE).
Dann ist es alles voll: Nationalstraßen UND Autobahnen.Beispielsweise sollte man nicht gerade unbedingt während der
„Badesaison“ am Wochenende von Sevilla aus Richtung Cardiz
unterwegs sein…
Ich glaube, dass die meisten Sevillaner eher nach Huelva zum Baden fahren…
auch auf der mautpflichtigen Straße …
Keine Ahnung ob weche mautpflichtige dort gibt.
Schöne Grüße,
Helena
Hi!
Ich glaube, dass die meisten Sevillaner eher nach Huelva zum
Baden fahren…auch auf der mautpflichtigen Straße …
Keine Ahnung ob weche mautpflichtige dort gibt.
Wir sind voriges Jahr Anfang August an einem Samstag vormittag von Sevilla auf der mautpflichtigen A4 nach Conil de la Frontera aufgebrochen - und es war die Hölle los: Staus vor der Mautstelle und vor der Abfahrt auf die A48 - die an der Atlantikküste dahingeht …
Grüße,
Tomh
Servus,
was das Auseinanderfallen des trotz Caudillo industrialisierten und zumindest in Katalonien im Vergleich zum Rest der Halbinsel fast schwäbisch organisierten Nordens und des armen, bäuerlichen, chaotischen und hoffnungslosen Südens betrifft, hat sich innerhalb der zurückliegenden zwanzig Jahre wohl sehr viel getan, wie ja auch Helena berichtet.
Noch etwa 1990 sah das anders aus, zum Teil mit regelrecht afrikanischen Details, etwa dem Einsatz bei der Wiederaufforstung (für ein Taschengeld, aber immerhin überhaupt ein wenig Geld) als einzige Arbeitsmöglichkeit für einzelne Dörfer in der Contraviesa, den Alpujarras, der Sierra Morena. Was dann dazu führte, dass die jungen Kiefernwälder, kaum waren sie ein wenig angewachsen, wieder abbrannten. Laut Protokollen der Forstverwaltung fast immer durch Blitzschlag oder mit ungeklärter Ursache.
Oder die Querstraße durch die Contraviesa Richtung Polopos, die von der Hauptstraße Lanjarón - Ugíjar abzweigen sollte. Die Hauptstraße nur befahrbar, wenn man wusste, wann der Bus von der Alsina kommt, weil man über weite Strecken an dem Bus nicht vorbei kam, der die Straßenbreite für sich brauchte. Die neue Querverbindung mit Strukturmitteln aus Brüssel angefangen, ein riesiges Kreuzungsbauwerk, dann vielleicht zwei - drei Kilometer Fahrbahn, etwa doppelt so breit wie die bestehende Landstraße, und dann unvermittelt ein Schild: „Fin del asfalto“, und nach etwa fünf bis zehn Metern ohne Wendemöglichkeit ging das ganze weiter als etwas, was am ehesten ein Saumpfad für Mulos hätte sein können: Der Rest vom Brüsseler Geld, der die übrigen vielleicht dreißig Kilometer ausgemacht hätte, war offensichtlich unterwegs in den Schreibtischen versickert.
Ein Reisebild aus den späten 1980ern aus dem Talgo Madrid-Granada: Der Zug schaukelte mit knapp zwei Stunden Verspätung durch die Sierra Morena, abschnittsweise war der Zustand der Gleise nicht vertrauenerweckend, links der Strecke ein steiler Hang nach oben, rechts ein schroffer Abbruch - die Fenster wegen Klimatisierung nicht zu öffnen, sonst hätte ich schon hie und da schauen mögen, ob nicht tief unten im Tal andere Talgos lägen, die die Passage nicht geschafft hatten. Der Zug - die Talgos trugen die Namen katholischer Schutzpatrone - war auf die Hl. Muttergottes del Perpetuo Socorro getauft, immerhin ein Trost. Aber trotzdem war mir der Gedanke, dass auf der eingleisigen Linie ein Gegenzug unterwegs war, und dass die Leitung des Streckentelegraphen im Gelände nicht so gut zu sehen war, ein bissel unheimlich. Bis wir in eine Station einfuhren, wo der Gegenzug offenbar schon geraume Zeit stand - dessen Klimatisierung funktionierte anscheinend genauso gut wie die von unserem Zug, die Leute hatten an diesem heißen Nachmittag den Zug verlassen und sich malerisch im Gelände verteilt, und die Begleitmannschaft von der RENFE stand in der Nähe der Lokomotive, war sich einen am Erzählen und am Rauchen und begrüßte unseren Zug grinsend und mit großer Geste abwinkend, es sah ungefähr aus wie „He ihr Gammler, kommt ihr auch schon!“
Wenn man heute im AVE nach Sevilla sitzt, klingt das im Vergleich wie aus einem anderen Jahrhundert. Ist es ja auch.
Schöne Grüße
MM
Hallo Helena,
Ehrlich gesagt, keine Ahnung.
Die Verschiebung der „Grenze Afrikas“ bis zu den Pyrenäen kommt mir sekundär vor; Aranjuez als Marke in der Redensart ist mir verbürgt - welchen der Dutzende von Pacos von Torvizcón ich damit zitiere, kann ich allerdings nicht mehr sagen. Weil aus andalusischer Perspektive sich da auch ziemlich Selbstironie spiegelt, denke ich, es war der „Fuhrunternehmer“ Paco, der zwei Mulos und einen Esel vermietete. Der Esel hieß übrigens „Trotzki“, und Paco selber bezeichnete seinen eigenen philosophisch-politischen Standpunkt mit „Soy anarquista, ecologista y todo“: Womit er sein persönliches „Afrika“ auch mit Stolz bezeichnen konnte, als eine Wildnis, die weder vom Caudillo noch vom lieben Felipe gezähmt oder organisiert werden konnte - der Bürgerkrieg war in Torvizcón noch zwei Generationen später lebendig, die Front war ohne große Bewegung durch den ganzen Bürgerkrieg ganz in der Nähe verlaufen, und das Dorf kennt bis heute noch die Familien, die der einen oder der anderen Seite Wasser und Brot gebracht hatten: Der Graben läuft mitten durch das Dorf, und das Viertel „Barrio Cenete“, in dem viele Enkel und Urenkel von Roten wohnen, wird auch „Barrio CNT“ genannt.
Aber es wäre doch interesant die
Entstehung dieses Spruches zurück zu verfolgen…
Wenn man sich Aranjuez als Sommerresidenz, quasi Vorgarten der Katholischen Majestäten vor Augen führt, und deren Scheu vor den unsicheren Kantonisten in den ehemaligen Emiraten, die sie eher unterworfen als befreit hatten, und in denen die gesamte Organisation der Provinzen vom Wasserbau abhing - den außer den vertriebenen Moros nur jüdische Spezialisten beherrschten, denen man deswegen zunächst erlaubt hatte, nach der Reconquista auch ungetauft lebendig und im Land zu bleiben -, kann man sich seinen Ursprung durchaus als Kommentar irgendeines Ministerialbürokraten betreffend das unregierbare andalusische Chaos vorstellen. Schließlich war die Herrschaft der Emire von Cordoba ein Stück Afrika auf der iberischen Halbinsel gewesen, vor dem man als katholischer Herrscher südlich der Pyrenäen (und, vgl. Karl Martell, auch nördlich davon) genau so Angst haben musste wie den halben Donaustrom entlang vor den Türken, die ja seinerzeit den Halbmond auch schon vor Wien aufgezogen hatten.
Es kommt vielleicht auch noch dazu, dass die Herzöge von Alba dem Familiennamen nach ursprünglich aus Toledo stammen, und dass gerade diese, mit uraltem tief dunkelblauem Blut, sich vor den Bourbonen als „Frischlingen“, quasi Parvenüs, nicht gerne und nicht tief verbeugten. Was für so einen absolutistisch gesinnten Katholischen König, der am liebsten überhaupt keine Duques mehr neben sich gehabt hätte, eine freche Provokation aus der wilden Barbarei des Südens gewesen sein muss.
„Maurers aus Córdoba“
„moros“ / „morillos“ hat im Deutschen keine Entsprechung. Man könnte zwar „Mauren“ (der Plural wird hier anders gebildet) sagen, aber das bliebe unverständlich, weil „unsere“ Moros die Türken waren, und man populär die Mauren nur sympathisch, d.h. aus dem historisierend-romantischen „maurischen“ Baustil der 1880 - 1910er Jahre, kennt: Sowas wie dem Bahnhof von Toledo. Am ehesten wäre das wiederzugeben, wenn man ein Schimpfwort nähme, das sich auf den Balkan - das von den Osmanen bedrohte Gebiet im östlichen Habsburgerland - bezieht. Zum Beispiel Batschaken, Schlawiner, Krawoten.
Schöne Grüße
MM