Hallo,
habe eine Bekannte aus Equador, die gerne wissen würden, ob
und wo man in Deutschland „Spanisch auf Lehramt“ studieren
kann.
Im Prinzip ja, aber:
Die wichtigste Frage ist: Wird sie mit ihrem Schul-Abschluss überhaupt zum Hochschulstudium zugelassen?
Für’s Lehramt ist die nächste Frage: Kann sie Latein?
Die dritte Frage zum Lehramt: Was soll das zweite Fach sein?
Hier habe ich noch Infos der TU-Dresden gefunden: http://www.tu-dresden.de/vd34/Download/la-spanisch.pdf
Sie hat ausbaufähige Deutschkenntnisse.
Das ist ein schwerwiegender Punkt:
Wenn Du mit „ausbaufähig“ „weniger als Grundkenntinesse“ meinst, wird es hart, überhaupt zum Lehramtsstudium zugelassen zu werden. Ihre Seminararbeiten wird sie zudem auf Deutsch schreiben müssen.
Ausserdem:
Wahrscheinlich muss sie auch noch das Latinum nachmachen.
Ist dies
vielleicht sogar in Hannover möglich?
Warum ausgerechnet Hannover?
Wenn Spanisch auf
Lehramt nicht in Frage kommt, wer kennt Alternativen oder Tips
zu anderen Studiengängen?
Übersetzer, Dolmetscher usw. Auch dann muss ihr Deutsch mehr als nur „ausbaufähig“ sein, dafür fällt Latein weg (dafür braucht sie noch eine andere Sprache).
Was bietet sich als gebürtige
Equadorianerin an, wo man seine Spanischkenntnisse nutzen
kann?
Gute Sprachkenntnisse sind eine Basis, mehr aber auch nicht. Muttersprache Spanisch ist ja an und für sich nichts aussergewöhnliches (auch nicht in Deutschland). Wie steht es mit weiteren Fremdsprachen, wie Englisch, Französisch oder Italienisch? Interesse für Literatur und Sprachwissenschaft ist ein viel entscheidenderer Erfolgsfaktor. Normalerweise ist es so, dass eine gute Beherrschung der (Fremd-)Sprache normalerweise schon zu Studienbeginn erwartet wird - entsprechend sind die Lehrveranstaltungen. Der reine Spracherwerb steht im Hintergrund.
Der Vorteil der Muttersprache Spanisch hält sich deshalb sehr in Grenzen. Der Nachteil des „ausbaufähigen“ Deutsch ist demgegenüber viel schwerwiegender.
Grüsse R.