Hallo !
Im Prinzip kann man alle „einfachen“ Heizgeräte die 230 V brauchen auch an 100 V betreiben,es dauert eben sehr viel länger.
Die 230 V Heizungswicklungen sind ja für 230 V ausgelegt,nehmen an nur 100 V also weniger Strom auf und deshalb ist auch die Leistung viel kleiner.
Beispiel 1000 W Heizung:
an 230 V = Strom 4,34 A, Widerstand der Wicklung ca. 53 Ohm
an 100 V = Strom = Spannung : Widerstand = 1,9 A = 190 W !
Also nur noch ca. 1/5 der alten Leistung an 230 V !
Beim Kocher mag es gehen,bei Kaffeemaschine wohl nicht,wenn die im Durchlauferhitzer-Verfahren arbeitet. Toaster wird ebenso kein Brot mehr rösten können,er wird warm,sicher.
Dafür bräuchte man einen Wandler,z.B. einen einfachen Trafo Eingang 100 V/Ausgang 230 V, Leistung eben so um 2000 VA (statt Watt üblich).
Weil die Steckdosen max. 15 A hergeben,kann man nur Geräte mit max. 1500 W betreiben.
Also Toaster mit ca. 1000 W oder Kaffeeautomat mit ca. 800 bis 1000 W wird gehen,einzeln oder mit zwei Wandlern an zwei verschiedenene Stromkreisen auch gleichzeitig.
Ein starker Wandler mit 5000 VA (Watt) nützt Dir vermutlich nichts,weil man ihn nicht am dortigen Netz anschließen kann,wenn Steckdosen nur 15 A abgeben können.
Was ist denn mit E-Herden dort ? Die können m.E. unmöglich an nur 100 V betrieben werden.
Denn die Kochplatten brauchen die Leistung von 1000 bis 2000 W je Platte. An nur 100 V Netz schwer vorstellbar.
Gibts nur Gaskocher und Gasheizungen ?
Zur elektrischen Sicherheit:
Wenn es „nur“ zweipolige Steckdosen dort gibt,dann kann man wohl nur schutzisolierte Geräte sicher betreiben.
Wenn ein Gerät aus Deutschland einen Schukostecker mit Erdung hat,dann braucht es zum Schutz auch die Erdung.
Im Fehlerfall,Spannung kommt ans Gehäuse,soll über den Schutzleiter diese Spannung angeleitet werden und eine Schutzvorrichtung auslösen.
Das wäre hier eine Sicherung oder besser ein FI-Schutzschalter (International unter der Bezeichnung RCD bekannt).
Steckt man so ein deutsches Gerät in eine 2-pol-Steckdose rein,dann funktioniert es (mit den genannten Einschränkungen der Spannung),es ist aber elektrisch unsicher im höchsten Grade !
Bei einem Gerätefehler steht das Metallgehäuse z.B, unter Spannung(100 V ist bereits gefährlich !). Es fließt ein Strom über den menschlichen Körper zur Erde.
Ob es dann dort im Sicherungskasten einen FI-Schutz gibt ?
Das weiss ich nicht. Der würde dann zwar abschalten,aber man bekommt einen Stromschlag,bis das Schutzschalter abschaltet !
Das wäre auch in Deutschland so,aber weil es eine Verbindung vom Metallgehäuse des E-Gerätes gibt (Schutzleiter,gelb-grün) fließt nur ein sehr kleiner Teil dieses Fehlerstromes über den menschlichen Körper. Die Gefahr ist deutlich geringer.
Das ist der Unterschied.
Sicherungen im japanischen Hausnetz übernehmen wie hier in Deutschland den Schutz gegen Kurzschluß und Überlastung.
Den Personenschutz(und Brandschutz auch) können nur FI-Schalter übernehmen. Aber die sind systembedingt bei 2-poligen Anlagen nicht so wirksam wie möglich.
Ein echter Trenn-Trafo 110 V/230 V kann einen Teil dieses Sicherheitsmangels ausgleichen,weil der das Gerät vom Netz und so auch von Erde trennt. Beim (ersten) Fehler bekommt man trotz Metallgehäuse unter Spannung noch keinen Schlag ! Nur als Hinweis,ist aber kein allgemeiner Sicherheits-Ratschlag für Deinen Fall.
Wenn das jap. Stromnetz keinen geerdeten Pol enthält,dann würde es in etwa dem alten deutschen Stromnetz aus der Vorkriegszeit entsprechen.
Das wäre dann auch mit Einschränkungen sicher zu benutzen,weil kein Körperstrom fließen kann(günstigenfalls).
Trotzdem eher vorsintflutlich für ein Hochtechnologieland wie Japan(und USA,da sieht es nicht viel besser aus).
MfG
duck313