Servus,
Spargel ist betreffend Boden und auch Klima ziemlich anspruchsvoll. Zu Zeiten, als noch nicht neben jedem Pfund Gemüse ein fiktiver Liter Diesel im Regal stand, war Spargel daher eine recht rare Sache, schlicht weil er nicht ohne weiteres erreichbar war.
Spargel ist auch insofern eine Luxuskultur, weil er das ganze Jahr steht (also Fläche, Bodenbearbeitung, Dünger etc. in Anspruch nimmt) und bloß während einiger Wochen ein paar Male geerntet werden kann, darüber hinaus von Vorbereitung des Bodens bis zur ersten „richtigen“ Ernte kleine paar Jährchen braucht. Und wenn man ihn dann hat, ist er recht gut für königliche und andere „Nichtstuer“ geeignet, weil sein Energiegehalt herzlich gering ist. In den vielen Jahrhunderten, während derer das Problem für die allermeisten Leute nicht war, wie sie sich weniger Energie zuführen könnten, sondern, wie sie sich genug Energie zum Durchhalten zuführen könnten, auch ein Aspekt.
Und, unabhängig von nachgesagten aphrosidiakischen Effekten: Zwischen Rheingau und Markgräfler Land ist die Spargelsaison an und für sich schon ein bedeutender Anlass, sich nicht die Kugel zu geben: Es ischt eine Luscht zu Leben!
Schöne Grüße
MM