Hallo,
Wenn Du dir die Sparquoten im Zeitverlauf anschaust, wirst Du
feststellen, dass sie seit Jahren kontinuierlich sinkt. 1991
lag sie noch bei 13%. Normalerweise wird das damit in
Verbindung gebracht, dass die Haushalte eben weniger Geld zum
Sparen zur Verfügung haben. Aus dieser Sichtweise ist ein
Anstieg doch zumindest interessant…
in der Tat, nur sei da die Frage erlaubt, was „sparen“ bedeutet. Die Investition ins eigene Heim ist da nämlich nicht inklusive.
Der Rückgang der Sparquote über die letzten Jahre ist eigentlich ein Symptom des Problems, daß die Nettolöhnzuwächse hinter der Inflation zurückgeblieben sind oder aber die Konsumneigung gestiegen ist. Letzteres kann man für die letzten 10 Jahre ausschließen. Insofern ist klar, wenn man sich die Gleichung
Lohn-Fixkostenblock-gewünschte freiwillige Ausgaben=Sparen
anschaut, daß für aktives Sparen immer weniger übrigbleibt.
Allerdings stehen wir im Vergleich z.B. mit den USA noch ganz gut da, wo die Sparquote mitunter sogar negativ ist. Aber auch dort wird man sich umstellen müssen (hat man sich schon umgestellt), denn die Gewinne aus Aktien sind bekanntermaßen in der letzten Zeit nicht ganz so üppig gewesen. Der private Konsum der letzten Jahre wurde ja zum größten Teil aus Aktiengewinnen finanziert. Dieses ist nun weggebrochen. Hinzu kommt, daß sich die Amerikaner der Situation gegenüber sieht, daß seine (in Aktien angelegte) Altersvorsorge ordentlich zusammengeschrumpft ist und er somit auch anderweitig einen Grundstock legen muß. Das wird die Sparquote in den USA wohl in diesem Jahr ordentlich voranbringen.
Gruß
Christian