Spedition will für Transportschaden nicht aufkommen

Angenommen eine Privatperson versendet ein bzgl. des Zustands einwandfreies Sofa (mit Holzgestell und Auflagen) per Spedition / Sperrgutversand. Der Käufer bekommt, bevor er das Sofa von Seiten der Spedition letztlich angeliefert bekommt von deren Seite mitgeteilt, dass das Sofa beim Transport beschädigt worden sei, weshalb er sogleich die Annahme verweigert.

Nun kommt das Sofa wieder zurück zum Verkäufer und es ist völlig zerstört (an etwa 10 Stellen gebrochen, mit Schrammen, Dellen und geborstenem Holz, als ob es mehrfach von 5m höhe irgendwo hinabgestoßen worden wäre, unfassbar grob muss damit umgegangen worden sein…

Man macht bei der Anlieferung reichlich Bilder und meldet den Schaden der Spedition die den Schaden verursacht hat, die sogleich versucht sich herauszureden, man hätte das Sofa nicht ordentlich verpackt.
Verpackt war das Sofa allerdings in Luftpolsterfolie und an den Kanten und Füßen mit Kartonagen verstärkt und das ganze festgezurrt mit zwei Schichten Spannfolie (durchsichtige dünne Folie).
Diese Kartonage war allerdings bei der Rücksendung nicht mehr an dem Sofa angebracht da sie nur durch die Spannfolie festgehalten wurde, die komplette Folie war jedoch bei Anlieferung zu einem Ballen zusammengemacht worden und auf den Rest des Sofa gelegt worden.

Der Witz dabei ist bzw. wäre, dass selbst wenn man die Kanten anstatt einfach sogar dreifach in Kartonage gehüllt hätte, das Sofa ja im nahezu selben Zustand angekommen wäre, ein bisschen Kartonage hätte da gar keinen Unterschied gemacht wie man eindeutlich an den extrem groben Beschädigungen erkennen kann.
Jedenfalls gibt es keine anderen Fotos auf denen die Kartonage ersichtlich wäre (die Spedition selbst hat vom Schaden keine eigenen Fotos gemacht) . Damit redet der Spediteur sich nun schriftlich raus, damit er für den Schaden nicht aufkommen muss.

Wie stünde es hier rechtlich, welche Möglichkeiten gäbe es für mich als Verkäufer mit defektem Sofa und einem Schaden von 350,–Euro? Der Käufer möchte selbstverständlich sein Geld zurück haben.
VErpackt wurde anständig, Bestandteile der Verpackung (die Kartonagen an den Kanten) wurden jedoch unterwegs entfernt und genau das bemängelt der Spediteur: Keine Kartonage an den Kanten, „NUR“ Luftpolsterfolie und Spannfolie um das Sofa gewickelt.

hi,

es ist immer noch so, wie das letzte mal: das Versandrisiko trägt der Käufer. Ist aber nett, das du dich darum kümmerst.

Verpackung? keine Ahnung.
iloxx versendet sowas zb. auch komplett ohne Verpackung. Aber ok, hinterher…

Keine Palette drunter? Den Punkt würde ich mal abklären. Das Teil kann ja vom Stapler gerutscht sein, eben weil es keinen Halt hatte.

grüße
lipi

HI,

so einfach ist es aber nicht und nein, eine Palette ist bei Sperrgutversand keine Bedingung.
Der Verkäufer haftet, wenn man ihm nachweisen kann, dass er die Sendung nicht ordnungsgemäß verpackt hat und das wird ihm in diesem Fall versucht zu unterstellen!

hi,

aber nicht vom Käufer.

grüße
lipi

…angenommen der Käufer verlangt das bereits vorbezahlte Geld zurück und weiß dass der Spediteur den Schaden wg. nicht ordnungsgemäßer Verpackung ablehnt und nun dies als Beleg nimmt.

Was wäre denn, wenn sich der Verkäufer nicht darum kümmert? Der Käufer kann doch mangels mit ihr abgeschlossenen Vertrages keinen Schadenersatz von der Spedition verlangen.

Also deine Verpackung war fast wie gefordert?

Fast, da 2 Lagen Stretchfolie doch arg wenig sind, normalerweise wickelt man häufiger.

Wie lange schlägst du dich schon mit der Spedition rum?
Hast du das Sofa allein verpackt oder nicht?
Was sagt die Spedition überhaupt dazu, dass deine Verpackung auf dem Sofa liegend mitgeliefert wurde?

Und die wichtigste aller Fragen: wurde bei der Retoure der mangelhafte Zustand sowie die abgezuppelte Verpackung vom Fahrer quittiert?

Bei Streitigkeiten mit einer Spedition braucht es schon mal einen langen Atem.

Wenn einer meine Sachen zerstört, brauche ich einen Vertrag mit ihm, damit ich den Schaden ersetzt kriege? :wink:

Gruß,

Kannitverstan

Die Stretchfolie sollte doch „nur“ die zusätzlichen Pack- und Schutzmittel (Luftpolsterfolie und Kantenschutz aus Karton sichern und mit dem Sofa verbinden.
Stretchfolie ist hauchdünn, selbst dutzende von Lagen bieten keinen Schutz gegen Anrempeln, Schrammen an anderer Ladung oder überhaupt Schutz gegen Umkippen oder Fallenlassen !

Klar, aber 2 Lagen sind auch schnell durch. Ich persönlich hätte lieber mehr gewickelt

Was heißt hier, deine Sachen? Der Käufer hat das Teil ja gar nicht angenommen. Der hat ja gar nichts in der Hand, um irgendeinen Transportschaden geltend zu machen. Er hat nur einen Kaufvertrag mit dem Verkäufer.

Es ist natürlich fraglich, ob er das defekte Teil hätte annehmen müssen, da ja anscheinend die Transportgefahr bei ihm lag.

Eben. Ansonsten hätte „Transportrisiko trägt der Käufer“ doch keine Relevanz, wenn er mit simpler Nichtannahme beschädigter Ware aus der Sache rauskäme…?

Gruß,

Kannitverstan

Luftpolsterfolie und Kantenschutz bieten aber auch keinen Schutz gegen die beschriebenen Schäden („an 10 Stellen gebrochen“, „geborstenes Holz“).
Welchen Verpackungsaufwand kann man dem Verkäufer zumuten - oder hat die Spedition doch beim Verladen geschludert?

Gruß,

Kannitverstan

Das würde ich bei den beschriebenen Schäden bejahen ! Bruch von Holzteilen, sogar mehrfach, spricht für übermäßige und unangemessene Beanspruchung, etwa durch Sturz aus großer Höhe, Draufladen von schwerer Last oder ähnlich.

Ich hätte noch den Gedanken, dass bei sowas doch eigentlich der Staatsanwalt zuständig wäre, und ob der möglicherweise kostensparend ermitteln könnte, - Na ja, nicht sehr realistisch.

Ah so.
Welche Straftat liegt denn hier vor?

Ist das hier gar kein Expertenforum mehr?
Gruß
anf

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Wenn der Spediteur eine Verpackung entfernt, die vorher da gewesen ist, um dem Kunden - fälschlicherweise - die Verantwortung für den entstandenen Schaden in die Schuhe zu schieben, ist das doch wohl eine Straftat.

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Kann ich hier überhaupt nicht erkennen.

Grundvoraussetzung für eine Straftat ist eine Absicht. Worin könnte die denn bestehen Deiner Meinung nach? Ich entferne jetzt die Verpackung (die ohnehin mangelhaft und schlecht befestigt ist) und schmeiße das Teil dann vom Stapler, damit ich … tja, welchen Nutzen könnte ein Spediteur daraus ziehen, dass er Ärger mit dem Kunden und der Versicherung bekommt?

Es ist doch wohl offensichtlich, dass die mangelhafte Verpackung sich beim Sturz von ganz allein in Sicherheit gebracht hat. Damit zum Staatsanwalt rennen? Es gibt erheblich einfachere Methoden, sich lächerlich zu machen. Und erheblich sinnvollere, seine Zeit (und die anderer) zu verplempern.
Gruß
anf