Speedport Smart 4 plus mit Deutsche GigaNetz verbinden

Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht weiterhelfen.

Da die Telekom bei mir kein Glasfasernetz anbietet, bin ich mit meinem Internetanschluss zu GigaNetz gewechselt.
Mein bisheriges Setup mit dem Speedport Smart 4 Plus und meinem Mesh-System funktioniert eigentlich super – vor allem wegen meiner vielen Smart-Home-Geräte.
Deshalb möchte ich den Speedport gerne weiterverwenden.

Leider bekomme ich ihn aber einfach nicht mit GigaNetz zum Laufen.

Das habe ich bisher unternommen:

Glasfaserkabel in den eingebauten ONT gesteckt.

Zugangsdaten im Speedport Smart 4 Plus eingegeben und gespeichert → kein Internet.

Router neu gestartet → kein Internet.

Router auf Werkseinstellungen zurückgesetzt, Daten erneut eingegeben → kein Internet.

Glasfaserkabel wieder abgezogen, stattdessen externen ONT genutzt und alles noch einmal versucht → kein Erfolg.

Support:

Bei der Telekom hieß es: „Müsste eigentlich funktionieren, aber wir können nicht helfen, da es nicht unser Netz ist.“

Bei GigaNetz bekam ich die Antwort: „Müsste eigentlich funktionieren, aber wir können nicht helfen, da es nicht unser Router ist.“

Im Internet finde ich ebenfalls widersprüchliche Informationen – bei manchen funktioniert es, bei anderen nicht.
Mit meiner FritzBox funktioniert die Verbindung übrigens problemlos.

Ich möchte aber gerne beim Speedport bleiben, weil ich bei der Telekom den Vorteil habe, Router und Repeater zu mieten – bei einem Defekt oder einem Modellwechsel bekomme ich Ersatz oder ein Upgrade. Bei der FritzBox müsste ich dagegen alle Repeater selbst kaufen.

Frage:
Hat jemand von euch schon einmal seinen Speedport mit GigaNetz erfolgreich verbunden?
Vielleicht übersehe ich nur eine kleine Einstellung – oder es funktioniert grundsätzlich nicht?

Vielen Dank schon mal für jede Hilfe oder Erfahrung!
LG Reinhold

Der Smart 4 hat ein Modem für GPON. Die Deutsche Giganet betreibt meines Wissens auch GPON (und nicht AON).

Im GPON System muss das benutzte Modem beim Anbieter registriert werden. Dazu benötigst du die Modem-ID des im Speedport integrierten Modems.

Mit dem integrierten Modem konnte es also gar nicht klappen, wenn du dessen ID (eine Art Seriennummer) nicht bei der DG registrieren lässt.

Hast du die blaue Buchse genutzt? Damit (und nur damit) sollte es klappen.

Kannst du überhaupt die Zugangsdaten beim Speedport in der für die DG gewünschten Form eingeben? Insbesondere frage ich: Kannst du dort die VLAN-ID eingeben und hast du das auch gemacht?

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Danke, dass mit der ID-Registrierung wusste ich nicht. Ja, die blaue Buchse habe ich auch schon verrucht, ging auch nicht, auch das Häkchen für die blaue Buchse war dran und
es wurde auch erkannt, dass ein externes Modul dran war. Die PPPoE Internetzugangsdaten habe ich unter Benutzer und PW entsprechend eingegeben und hatte auch die VLAN-ID eingegeben. Mir haben beide bestätigt, dass sie das GPON System nutzen. Keine Ahnung warum es nicht funktioniert.

Ist die Fritzbox über das externe Modem verbunden oder hat sie ein internes?

Ja, die Fritzbox ist über das externe Modem verbunden und funktioniert problemlos

Warum verbindest du dann nicht das externe Modem mit der WAN/DSL-Buchse des Speedports? Muss dann im Speedport nur einstellen, dass da ein externes Modem dran hängt. Wenn das externe Modem geht, dann ist die Sache doch erledigt. Und dem Speedport wird es völlig egal sein, ob sein Internet über Glas oder Kupfer kommt.

Sorry für die späte Rückmeldung, ich war leider etwas verhindert.
Ich hab’s mit dem externen Modem schon ein paar Mal probiert, geht aber auch nicht.
Keine Ahnung, woran es liegt.

Hier mal Bilder zu meinen Einstellungen:

Vermutlich daran, dass die Deutsche Giganetz keine IPv4 Adressen übrig hat und daher DS-Lite nutzt.

Normalerweise bekommt der Router eine öffentliche, weltweit einmalige IPv4 Adresse. Etwa 79.123.45.12 und eine IPv6 Adresse, etwa 2A01:599:224:xxxx:xxxx:xxxx:xxxx.

Wenn der Anbieter zu wenig IPv4 im Bestand hat, dann nimmt er halt eine der wenigen freien Adressen, baut dahinter eine Art virtuellen Router und lässt diese eine IPv4 Adresse von vielleicht 1238 Kunden nutzen. Deren Router bekommen dann als IPv4 Adresse eigentlich private Adressen, etwa 10.0.12.63.

Internetsuch-Stichwörter:DS-lite und CG-NAT.

Das ist eine anerkannte Krücke.

Die Telekom hat ausreichend IPv4 Adressen und macht sowas nicht (Ausnahme: Mobilfunk).

Der Speedport 4 unterstützt anscheinend kein DS-lite. Recherche: Startpage Suchergebnisse

Lösung: Keine Ahnung. Könnte der Speedport wohl auf IPv6-only umgestellt werden?

Ansonsten Lösung 2: Den Speedport wegen des Schmatz-Homos weiter benutzen, aber als Client im Netz der FritzBox.

Schalte den DHCP-Server am Speedport aus.

Ändere die Router Adresse (Lokale IPv4 Adresse) auf 192.168.178.2

Stecke den Rechner an die Fritzbox.

Prüfe, dass dort der DHCP Bereich nicht die 192.168.178.2 umfasst.

Verbinde nun Speedport mit einer seiner LAN-Buchsen (NICHT WAN!) mit einer LAN-Buchse der Fritzbox.

Am Speedport wird nicht funktionieren: Alles, wo in der Firmware des Speedport steht “benutze den Internetanschluss (des Speedport)”. Meines Wissens ist das zum Beispiel bei VoIP der Fall. Die Registrierung will er nämlich ans Internet schicken - und er denkt, dass er gar kein Internet hat. Man kann ihm nämlich nicht beibringen, dass das Gateway ins Netz nicht er selber ist, sondern die Fritzbox 192.168.178.1

Läuft das Smart Home im Netz (und nicht lokal)? Dann bringt das alles nichts, weil auch hier tief in der Firmware die Anmeldung über seinen eigenen Internetanschluss programmiert wurde.

Letze Alternative:

Dem Speedort sagen, dass er Internet über eine anderen Router (nicht: Modem) bekommt und keine Einwahl nötig ist.

Dann laufen aber alle Daten durch zwei Router, es findet doppeltes NAT statt (eigentlich sogar dreifaches, weil bei IPv4 ja noch das NAT beim Anbieter dazu kommt). Da sind hübsche Probleme vorprogrammiert. Besonders deswegen, weil das zwei “alles für den Kunden einfach machen” Router sind, bei denen im Hintergrund vom Kunden weder einseh- noch änderbare Einstellungen vorgegeben sind.

Allerletzte Alternative:

Ich las davon, dass man bei der Giganet “dual stack” gegen Aufpreis zukaufen kann. Dann bekäme der Router eine echte, öffentliche IPv4 und es sollter klappen.

Das wäre - wenn es dieses Angebot zu annehmbaren Aufpreisen gibt - die von mir bevorzugte Lösung. Das heißt: Nicht ganz. Ich würde ein im Router integriertes Glasfasermodem bevorzugen. Das heißt:Nicht ganz. Ich würde bevorzugen, wenn ich einen vollumfänglich selber konfigurierbaren Router hätte. Und ein Smart-Home, bei dem ich das Wohnzimmerlicht auch anschalten kann, wenn die Cloud oder der Internetanschluss mal ausfällt.

Aber ich bin ja auch alt.

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Ganz lieben Dank für deine ausführliche und verständliche Erklärung!
Ich habe jetzt Dual-Stack hinzugebucht – es kann bis zu 24 Stunden dauern, bis es aktiv ist.
Ich melde mich dann, ob alles geklappt hat.