Speerspitze Steinzeit?

Nach einem ausgiebigen Spaziergang an einer Steilküste der Ostsee bin ich heute auf einen Feuerstein gestoßen, der die Form einer Pfeil- oder Speerspitze hat. Zwar kann die Natur erstaunliche Formen zustandebringen, aber die Linienführung auf beiden Seiten sieht nicht zufällig aus, und die eine Aussenkante des Steins hat eine Riffelung. Wie kann man feststellen, ob es sich nun tatsächlich um ein steinzeitliches von Menschenhand gefertigtes Objekt handelt?

Die einfachste Variante wäre, in einem vor- und frühgeschichtlichen Museum vorbeizugehen und das Ding einem der dortigen Kuratoren zu zeigen.

Die einfachste Variante wäre, in einem vor- und
frühgeschichtlichen Museum vorbeizugehen und das Ding einem
der dortigen Kuratoren zu zeigen.

Laufe ich da auch nicht Gefahr, dass das Teil, wenn es echt ist, gleich „konfisziert“ wird? Was sagt der Gesetzgeber dazu - kann ich es behalten?

Das hängt vom Bundesland ab, in dem der Fund gemacht wurde ; da gibt es ein Gesetz über Bodenfunde und Landesdenkmalschutz. Bei solchen Lesefunden würde ich aber nicht davon ausgehen, daß das gleich zur Beschlagnahme führt.

Hallo, in Schleswig-Holstein? Dann Landesamt für Bodendenkmalpflege in Schleswig besuchen. Die können die einordnen, werden dann eine Notiz anlegen mit deiner Adresse und ein Foto machen, dich befragen wo genau du es gefunden hast und evtl werden Sie es noch für ein paar Wochen dabehalten. Aber die Chance ist groß dass du die Speer/Pfeilspitze wiederbekommst, die gibts dort ziemlich häufig. Es ist ihnen nur wichtig zu wissen wo sie gefunden wurde um evtl ein neues Grabungsareal oder eine gefährdete Stelle (Abbruchkante nach dem Winter, die nun etwas freilegte) zu sichern.
Da ist eine kleine Spitze nur ein Puzzleteil auf das man auch verzichten kann, sofern man wenigstens die Chance hatte es auf seinen wissenschaftlichen Wert zu prüfen.

Wenn du das Stück allerdings einfach einsteckst und es nicht meldest kannst du dich strafbar machen. Und das kann teuer werden und notfalls auch im Knast enden.

Jedes Land hat da aber seine eigenen Bodendenkmalpflege-Gesetze und wie streng es sie auslegt ist auch noch eine andere Sache.
Aber die Schleswiger sind eigentlich human.
Notfalls kannst du auch an der Uni Kiel bei den Ur- und Frühgeschichtlern vorbeigehen oder einen der Ehrenamtlichen Denkmalwarte (stehen auf der Webseite des Landesamtes Schleswig) der Urlaubsregion befragen.
Urgeschichtliche Museen gibts eigentlich auch wieder nur in Schleswig oder das AÖZA-Steinzeitdorf an der Westküste (die sind nicht gerade für OStseefunde spezialisiert, eher Nordsee udn Dithmarschen)
Gruß Burli