Hallo,
die Bremse kann doch eine Menge (irgendwo hab ich 'mal von bis 2 KW gelesen?) Leistung aufbringen (oder besser vernichten). Die Felge steckt das bei Scheibenbremsen wohl so gut (oder schlecht) weg wie bei Felgenbremsen, bei den Speichen frage ich mich (bzw. Euch), ob ALLE (in der entsprechenden Richtung stehenden, also maximal die Hälfte der Speichen des Rads) Speichen davon gleichmäßig be- bzw. entlastet werden oder ob es z.B. durch Scheibenbefestigung an der Nabe o.ä. ungleiche Belastungen gibt.
Wie steht es eigentlich mit der Kräfteverteilung links und rechts? Müssen die Bremskräfte zumindest vorwiegend von dem Viertel der Speichen (also acht oder neun Speichen bei 32/36 insgesamt) aufgenommen werden, das a) auf der Seite der Bremsscheibe in der Nabe hängt und b) tangential gegen die Fahrtrichtung bzw. in Verzögerungsrichtung „zieht“? Wäre es dann sinnvoll, diese Speichen besonders stabil auszuführen?
Danke für Eure Beiträge und Grüße,
Markus
Hallo,
die Bremse kann doch eine Menge (irgendwo hab ich 'mal von bis
2 KW gelesen?) Leistung aufbringen (oder besser vernichten).
wenn man einen 100kg schweren fahrer in 5s von 50km/h auf 0 abbremst, hat die bremse in der tat eine leistung von etwa 2kW „erbracht“, wenn ich mich jetzt nicht grob verrechnet hab.
Die Felge steckt das bei Scheibenbremsen wohl so gut (oder
schlecht) weg wie bei Felgenbremsen, bei den Speichen frage
ich mich (bzw. Euch), ob ALLE (in der entsprechenden Richtung
stehenden, also maximal die Hälfte der Speichen des Rads)
Speichen davon gleichmäßig be- bzw. entlastet werden oder ob
es z.B. durch Scheibenbefestigung an der Nabe o.ä. ungleiche
Belastungen gibt.
Wie steht es eigentlich mit der Kräfteverteilung links und
rechts? Müssen die Bremskräfte zumindest vorwiegend von dem
Viertel der Speichen (also acht oder neun Speichen bei 32/36
insgesamt) aufgenommen werden, das a) auf der Seite der
Bremsscheibe in der Nabe hängt und b) tangential gegen die
Fahrtrichtung bzw. in Verzögerungsrichtung „zieht“? Wäre es
dann sinnvoll, diese Speichen besonders stabil auszuführen?
speichen können nur auf zug belastet werden. wenn das laufrad sich dreht, werden immer nur wenige speichen belastet und die anderen entlastet. die be- und entlastung ist also immer zyklisch.
beim bremsen nehmen genau die 6 bis 9 speichen den größten teil der kraft auf, die auf der scheibenseite halbwegs tangential von der nabe genau in zugrichtung der bremskraft zeigen, also wenn man so will „gegen die fahrtrichtung“. man speicht die zugspeichen der linken seite daher mit dem kopf nach innen, ebenso die (in die andere richtung zeigenden) zugspeichen hinten rechts (antriebsseite), weil sich durch die größere abstützbreite und den flacheren winkel theoretische vorteile ergeben. vorne rechts kommt von der bremskraft so viel nicht mehr an, daher ist es dort eigentlich egal, meistens speicht man sie dann analog zur linken seite ein.
bei schweren fahrern kann man es durchaus in betracht ziehen, die zugspeichen auf der bremsseite eine nummer dicker zu wählen als die anderen, also zum beispiel dt supercomp statt dt revolution. oft sieht man aber laufräder, an denen nur die zugspeichen der antriebsseite etwas dicker sind. das halte ich insbesondere an scheibenbremslaufrädern für unfug, bis ich den menschen gesehen habe der beim antritt mehr belastung auf die speichen bringt als beim bremsen
grade bei scheibenbremslaufrädern ist es durch die hohe belastung extrem wichtig, dass die speichenspannung homogen ist. leider gibts genug einspeicher, die zwar seit 20 jahren laufräder bauen (und einem das auch ständig auf die nase binden), deren machwerke beim nachprüfen mit einem tensiometer aber nur kopfschütteln verursachen. ein paar laufräder hab ich auch schon eingespeicht, aber selbst wenn mein gefühl sagte dass die speichen recht gleichmäßig gespannt sind, waren da teilweise noch richtig krasse ausreißer drin. wenn das laufrad gut eingespeicht ist, also mit speichenköpfe in die nabe eintreiben, während dem einspeichen mehrfach abdrücken und eben gemessener gleichmäßiger speichenspannung, kann man auch deutlich leichteres material verwenden. man kriegt nur als 90kg-mensch beim händler immer gleich die räder mit dt comp und messingnippeln angedreht, weils dann auf die einspeichqualität nicht mehr so ankommt.
grüße
crazyeddie
speichen können nur auf zug belastet werden. wenn das laufrad
sich dreht, werden immer nur wenige speichen belastet und die
anderen entlastet. die be- und entlastung ist also immer
zyklisch.
beim bremsen nehmen genau die 6 bis 9 speichen den größten
teil der kraft auf, die auf der scheibenseite halbwegs
tangential von der nabe genau in zugrichtung der bremskraft
zeigen, also wenn man so will „gegen die fahrtrichtung“. man
speicht die zugspeichen der linken seite daher mit dem kopf
nach innen, ebenso die (in die andere richtung zeigenden)
zugspeichen hinten rechts (antriebsseite), weil sich durch die
größere abstützbreite und den flacheren winkel theoretische
vorteile ergeben. vorne rechts kommt von der bremskraft so
viel nicht mehr an, daher ist es dort eigentlich egal,
meistens speicht man sie dann analog zur linken seite ein.
Eigentlich übertragen alle Zugspeichen die Bremskraft gleichmässig, die auf der Scheibenseite jedoch mehr, weil diese steiler stehen und deshalb schon stärker vorgespannt sind.(Hebelgesetz) Bei 32 Loch und
Belastung beim Bremsen sind das
16 Speichen auf der Scheibenseite, davon 8 Speichen unbelastet, 8 Zugspeichen belastet bei denen der Speichenkopf nach innen zeigen soll
16 Speichen auf der anderen Seite, davon 8 Speichen unbelastet, 8 Zugspeichen wenig belastet, bei denen der Speichenkopf nach innen zeigen soll.
Die höchste Belastung müssen die 8 Zugspeichen auf der Scheibenseite übertragen, aber nur wenn der Flansch hier weiter innen ist und diese deshalb steiler stehen. Es steigt aber auch die Belastung auf der anderen Seite an, analog zu dem Ruhezustand.
Bei Naben mit symetrischen Flanschen werden die Bremskräfte links und rechts gleichmässig aufgenommen da die Nabe ja starr ist, somit auch der, der Scheibe gegenüberliegende Flansch mit der Scheibe fest verbunden ist, die Felge mittig eingespeicht ist, und deshalb alle Zugspeichen gleiche Spannung aufweisen.
Allerdings wird die Federgabel auf der Scheibenseite deutlich stärker belastet(Torsion), da ja nur eine Bremsabstützung vorhanden ist.
grade bei scheibenbremslaufrädern ist es durch die hohe
belastung extrem wichtig, dass die speichenspannung homogen
ist. leider gibts genug einspeicher, die zwar seit 20 jahren
laufräder bauen (und einem das auch ständig auf die nase
binden), deren machwerke beim nachprüfen mit einem tensiometer
aber nur kopfschütteln verursachen. ein paar laufräder hab ich
auch schon eingespeicht, aber selbst wenn mein gefühl sagte
dass die speichen recht gleichmäßig gespannt sind, waren da
teilweise noch richtig krasse ausreißer drin. wenn das laufrad
gut eingespeicht ist, also mit speichenköpfe in die nabe
eintreiben, während dem einspeichen mehrfach abdrücken und
eben gemessener gleichmäßiger speichenspannung, kann man auch
deutlich leichteres material verwenden. man kriegt nur als
90kg-mensch beim händler immer gleich die räder mit dt comp
und messingnippeln angedreht, weils dann auf die
einspeichqualität nicht mehr so ankommt.
Ich gebe dir recht, auch mit 90 KG kann man Alunippel fahren. Man sollte aber dann auch dünne Speichen nehmen. Konifiziert und nur bis 1,8 mm am Gewinde. Das Tensiometer ist aber auch nicht unbedingt ein Garant für ein gutes Laufrad.
grüsse vonsales