Speichermedien für Nikon D850

Ich musste mir das auch mal ansehen. Bis zum Ende.

Die meiste Zeit erklärt der Tester (weit ausholend), warum er zum Testen von Kameras und Objektiven das JPG nutzt, das aus der Kamera kommt. Seine Erklärung scheint mir logisch und nachvollziehbar: er möchte die Kamera so testen, wie sie vom Hersteller kommt. Er möchte die Qualität der Bilder so haben, wie der Hersteller der Kamera sich ein gutes Bild vorstellt. Er möchte bewusst nicht die Interpretation eines RAW-Konverters benutzen, da dies seinen Kameratest verfälscht. Dafür habe ich Verständnis. Allerdings behauptet er damit nicht, dass das JPG-Format per se einen Vorteil gegenüber RAW hätte.

Ab der erwähnten Minute 30 würde ich gerne mitdiskutieren. Er sagt, dass der Sensor warm wird, wenn man eine Stunde RAW durchfotografiert, weil am RAW mehr Arbeit zu verrichten sei. Dabei erklärt er in den ersten Minuten, dass der Sensor ein aktives Bauteil mit Verstärkern und Co. ist. Sollte wirklich der Bildprozessor, der das RAW bzw. JPG errechnet, den Sensor erwärmen oder erwärmt sich der Sensor vielleicht doch von selbst, weil die Verstärker im Sensor warm werden? Später räumt er selber ein, aber ohne es zu merken, dass es der Sensor selbst ist, indem er als Beispiel für die Erwärmung den Live-View-Modus von DSLRs aufzeigt. (Spiegel nach oben geklappt, Sensor ist die ganze Zeit aktiv. Und da ist noch kein Bild gespeichert, weder in RAW noch in JPG.) Und er erwähnt auch einen Kumpel, der den Nachthimmel in Langzeitbelichtung fotografiert und einen deutlichen Unterschied zwischen Fotos aus dem Sommer und aus den Winter erkennt - das Rauschen ist im Sommer einfach größer auf Grund der höheren Umgebungstemperatur.

Aber ganz zum Ende verhaut er sich aus meiner Sicht füchterlich. Er behauptet, wenn das Speichern der RAW-Daten die Dauer der Serienbildfunktion beschränkt, dann läge das nicht etwa an den Speicherkarten, sondern an der Berechnung, die die Kamera an diesen Bildern vornimmt. Komisch nur, dass die Hersteller die maximale Anzahl der Serienbilder in Abhängigkeit zur Schreibgeschwindigkeit der Karten nennen …

Nur mal so als Denkansatz: die Kamera macht mit optionalem Zubehör bis zu 9 Bilder pro Sekunde. Die sind als RAW unkomprimiert und in maximaler Größe 90 MB groß. Macht nach Adam Ries 810 MB/s. Eine sehr gute SDXC-Karte schafft 300 MB/s, eine XQD kommt auf bis zu 400 MB/s beim Schreiben.

Aber leider ist das ein Video und ich kann mit dem armen Mann nicht diskutieren…

Am Anfang des Videos nennt er einen Punkt, den wir vergessen haben, der einen wichtigen Vorteil von JPG ist: die Austauschfähigkeit. Nahezu jedes Gerät, das irgendwie mit Bildern umgehen kann, wird JPG anzeigen können. Das sieht bei den verschiedenen RAW-Formaten anders aus.

Aber wir schweifen sehr weit vom Thema ab. Die Eingangsfrage war: welche Speicherkarte soll @consilio für seine neue Kamera nehmen?

Grüße
Pierre

2 Like

nach Abzug der zeit die die Speicherung braucht, das erwäht er extra

nachdem die Information durch den Filter, den Senosr und den Analog / Digitalwandler passiert hat kommt die Dantenmänge in den Bildprozessor, Dieser Errechnet das Bild anahdn des gewünschten Ausgabeformates. Wobei bei RAW jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht und seine Bildänderungen vornimmt, z.b. Farbkurfen, Iso Objektivkorrekturen, Weich oder Scharfzeichnen

Er relativiert diese Zeit im Nebensatz aber mit ein paar Bruchteilen einer Sekunde, die das bräuchte, was ja de facto nicht der Fall ist.

Das macht er doch aber fürs JPG auch. da berechnet er sogar noch mehr. Der Bayer-Filter wird heraus gerechnet. Eine Wandlung linear-logarithmisch
erfolgt und diverse Anpassungen wie Weißabgleich, Begrenzung des Belichtungsumfangs usw.
Grüße

2 Like

Ja aber mit einer deutlich geringeren Bit zahl

Ich kann es nicht belegen, aber ich möchte behaupten, dass der Bildprozessor zuerst alle Arbeiten an den Daten vornimmt in maximal möglicher Wort-Breite vornimmt und erst dann die Beschneidung des Datenumfangs auf 8 Bit je Farbe vornimmt.

Alles andere erscheint mir unlogisch und Verschwendung von Daten und unnötiger Beschnitt in den Möglichkeiten des Prozessors, indem der logisch letzte Schritt vor der Bearbeitung passiert.

Und selbst wenn bei der Verarbeitung für JPG als erstes die Wandlung linear-logarithmisch erfolgte, dann die Festlegung auf den gewünschten Belichtungsumfang, daraus folgernd die Wandlung von 10, 12 oder 14 Bit auf 8 Bit pro Kanal und dann mit den weniger Daten die Festlegung für Weißabgleich, Schärfung, Rauschreduktion usw… Selbst wenn der Prozessor so arbeiten würde, hätte er mit JPG mehr Last. Beim RAW-Format gibt es keinen Weißabgleich, kein Profil, was über das Bild gelegt wird, die Daten werden nicht entrauscht, nicht geschärft.

Grüße

1 Like

Das ist kompletter Unsinn.

Erstens geht es nicht um Bits sondern um Bytes.
Zweitens wird nicht das Jpeg erzeugt, dann wieder ausgepackt und die Korrekturen nachberechnet. Das Jpeg ist das ENDERGEBNIS. Der letzte Schritt der Berechnung. Gespart wird hier IN KEINER WEISE Rechenzeit oder Rechenleistung, sondern die Zeit zum Speichern!

Du hast offensichtlich überhaupt keine Ahnung, was JPEG oder RAW ist. Schau halt wenigstens mal bei wiki nach, bevor du weiter Unsinn verbreitest:

Das ist nicht ganz richtig, die Software des Kameraherstellers übernimmt da einiges, was ist Betriebsgeheimnis, Selbst wie lange die RAW Version in deiner Kamera weiterhin unterstützt werden ist offen, daher wird ja Empfohlen RAW als DNG aufzuheben.

Genau wegen diesen Belangen gibt es ja die Open RAW initiative.
https://www.digitalkamera.de/Meldung/OpenRAW-Initiative_stellt_sich_auf_neu_gegrundeter_Website_vor/2690.aspx

Na und woraus bestehen Bytes? Doch aus Bits. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Der Unterschied zwischen JPEG und RAW ist nicht allein die Menge der Daten, sondern auch bzw. vor allem (je nach Sichtweise und Einsatzgebiet) vor allem, daß JPEG-Bilder von den Kameras bereits „optimiert“ werden. Das muß einem nicht bei jedem Bild unbedingt auffallen (und manche werden das auch zu schätzen wissen), aber je nach Motiv ist es schon krass, was die Kamera mit dem Bild anstellt.

Mir ist das neulich mal wieder ganz extrem bei schlechten Lichtverhältnissen aufgefallen und letztlich auch nur, weil ich sowohl JPEG als auch RAW speichere und die dann am PC „durchblättere“. Bei den JPEG war genau der Effekt weg, weswegen ich die Bilder machte. Nur, weil ich die RAW-Daten noch hatte, konnte ich mit den Aufnahmen überhaupt noch etwas anfangen.

Das hat jetzt mit der Frage nichts zu tun, sondern ist mehr ein Plädoyer für die Verwendung von RAW-Daten bzw. einen bewußteren Umgang mit JPEG.

Gruß
C.

1 Like

das von dir beschriebenen mit der Helligkeit ist der Grund warum ich auch in RAW fotografiere, ohne JPG. Aber das Maß aller dinge ist es eben nicht.

Es geht nicht nur um die Helligkeit, sondern um die generelle, herstellerspezifische Optimierung des JPEGs - noch vor der Kompression, die sich zusätzlich bemerkbar macht. Das Ergebnis mag zufriedenstellend bzw. sogar gewollt sein, aber man sollte zumindest wissen, daß die Kamera mit dem Bild etwas macht und dann noch komprimiert, wenn sie ein JPEG herstellt.

Was mir übrigens noch auffiel:

Windows unterstützt auch heute noch die Anzeige der Rohdaten meiner über zehn Jahre alten Nikon-Kamera. Ich bin bei dem Thema insofern ziemlich entspannt.

2 Like

Bei mir auch, ebenfalls Nikon, die Frag ist bei so etwas aber immer wie Lange das noch so geht.

Was hat das den mit Windows zu tun?

Vordergründig nichts, aber es wird immer wieder (wenn auch nicht überall) darauf hingewiesen bzw. davor gewarnt, daß RAW-Dateien nur von der Kamera sowie den herstellerspezifischen Programmen und einigen wenigen „Spezialprogrammen“ (womit dann auch gerne mal Gimp gemeint ist) geöffnet werden können und schon mit dem nächsten Update die Dateien deswegen unbrauchbar werden könnten. Das ist in dieser Form aber Mumpitz, weil schon Windows-Bordmittel ausreichen, um die Dateien darzustellen (zumindest bei Nikon-RAW-Dateien).

1 Like

Dachte ich mir schon.

Wie im verlinkten Video unterhalten sich zu oft Leute in der Öffentlichkeit, die vom Thema, aber nicht vom konkret diskutierten Unterthema Ahnung haben. Ein Fotograf ist halt nunmal kein Informatiker und auch kein Elektroniker.

Hallo Expertinnen und Experten,

eine lange Diskussion, die ins Nirgendwo der persönlichen Vorlieben führt.

Ich habe zwei Handbücher zur D800E. Der Verfasser Benno Hessler meint, viele Jpegs seien so gut, dass man sich Umweg über RAW ersparen könnte. Er nimmt immer jpeg plus RAW auf.

Ich vertrete diese Ansicht nicht. Für mich ist ein Raw das gleiche, was bei der analogen Fotografie das Negativ ist. Jedes Raw, das es mir wert erscheint, wird bearbeitet. Der Rest wandert ins Archiv. Mal ein Beispiel:

Das untere Bild ist ein „entwickeltes“ Raw (wegen der Datenmenge hier in jpeg umgewandelt; ich speichere meine Fotos ansonsten in tif ab).

Ich finde das untere Foto in vielfacher Hinsicht besser.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

1 Like

Da hast Du etwas mißverstanden. Es ging nicht um Vorlieben, sondern um Tatsachen. Tatsache ist, daß JPEGs nicht nur verlustbehaftet komprimiert werden, sondern schon die Kamera am Bild herumoptimiert. Tatsache ist auch, daß die Panik vor einem Totalverlust der Daten nach Update wegen nicht mehr unterstützter RAW-Formate im Normalfall unbegründet ist. Und - bisher nicht erwähnte - Tatsache ist auch, daß es bei Leuten, die sich eine vernünftige Spiegelreflexkamera kaufen, nicht darauf ankommt, die Bilder möglichst klein per E-Mail versenden zu können, d.h. 10 MByte pro Bild im RAW-Format nicht so das Riesendrama ist. Und falls doch, kann man ja in beiden Formate speichern.

Es ist vor allem weitestgehend unscharf, was natürlich passieren kann, wenn man ohne Not bei wolkenlosem Himmel mit 1/1600 Sekunde fotografiert und deswegen nur eine Blende von 8 angeboten bekommt, so daß mehr oder weniger alles, was nicht der Hauptstamm ist, schön verschwommen ist.

Gruß
C.

1 Like

Hallo,

„Ohne Not“ ist gut. In Wirklichkeit war die Not sehr groß. Ich saß auf der Terasse und trank ein Bier. Da bemerkte ich plötzlich, dass die schräg einfallende Sonne schöne gelb-orange Töne auf die Äste der Platane vor mir aufleuchten ließ.

Ich griff nach meiner Kamera, wohl wissend, dass sie nicht nur mit einem 105mm-Macroobjektiv bestückt war, sondern auch im Kameramenü meine Einstellungen für Macroaufnahmen eingestellt waren.

Dann sah ich das Flugzeug. Mein altes Gehirn entwickelte die Bildidee: Rechts die chaotische Natur, links die technische Welt des Menschen. Ich riss die Kamera hoch, zog auf den Stamm der Platane scharf, ging mit dem Objektiv nach links und drückte zweimal den Auslöser.

Keine Kunst, aber in DIN A2 würde es im richtigen Umfeld schon was hermachen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

1/1600 für Makros? Entweder hast Du einen brutalen Tremor oder schießt mit Kanonen auf Spatzen. 1/100 reicht vollkommen aus, wenn man nicht übermäßig zittrig. Bei so einem Wetter und günstigem Aufbau (d.h. kein Schattenwurf durch Körper oder Kamera) bekommt man dann sogar Libelle von vorne komplett scharf aufs Bild.

Übrigens: selbst bei Flugzeugen brauchst Du nicht in den Millisekundenbereich, zumindest nicht, wenn sie so hoch fliegen. Ein Verkehrsflugzeug legt in einer hundertstel Sekunde gut 20 Zentimeter zurück. Das macht da oben nicht mal ein Pixel aus.

Dann solltest Du aber zusehen, daß niemand näher als einen Meter an das Bild rankommt. Ich finde das schon ziemlich unscharf, bin da aber auch ein wenig empfindlich.

Gruß
C.