Wieder mal ein Roman von mir …
Hallo Mabuse,
dann lass uns mal fachsimpeln:
solche One-in-All-Lösungen haben die Vor- und Nachteile,
die Kompaktlösungen schon früher hatten
Dem Benutzer eine einfache Lösung zu bieten,
die zwar alles kann, aber nichts richtig.
Och, ich weiss nicht.
Die Popcorn-Hour kann eigentlich wirklich alles.
Hängt halt immer davon ab, was man „alles“ im Blick hat. (Früher gab’s in Deutschland Menschen, die entschieden haben, dass der Trabant alles könne, was man wirklich an Auto braucht.)
Wenn ich aber an meine Grundanforderungen:
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- Stabilität und Robustheit (Keine Abstürze, weil irgendwelche Dateinamen zu lang, der Künstlername ein diakritisches Zeichen enthält, die ID3Tags in UTF-8 oder das eingebettete Cover-JPEG > 200 KB ist)
- Flexibilität in den Originalformaten (Ist bei nur-CD-Archiven egal, aber was, wenn man seine Audioschätzchen auch als DVD, SACD, DAT- oder DVB-C-Aufnahmen vorliegen hat und via MP2 auf USB-Stick oder SPDIF einspielen möchte)
- einfach zu bedienende Werkzeuge zum Bearbeiten (Schneiden, Normalisieren, in Einzelstücke schneiden)
- CDDB, Taggen, Coverbilder
- Betanken von mobilen MP3-Spielern
- Schnelle und unkomplizierte Synchronisation einer Sicherungskopie
- Einfache Möglichkeit des Plattentausches (praktisch, nicht nur theoretisch!)
denke, sind die Fertiglösungen fast durchgängig Totalausfälle. Wenn ich auch zugebe, dass Deine Popcorn schon extrem viel kann.
Ich find das Ding absolut genial.
Kann ich nachvollziehen. Habe vor über 10 Jahren auch in dieser Richtung angefangen und eine Surfstation mit hochwertiger Soundkarte, digitalen Anschlüssen und einer leiseren und größeren Festplatte gepimpt. Da gab es noch nix auf dem Markt.
Bei der Bedienung bin ich dann aber vom per S-Video angeschlossenen Fernseher wegen der besseren Auflösung auf ausgemusterte Computermonitore geschwenkt. Bedienung über eine IR-Tastatur mit Joystickmaus.
Und bis letzte Woche war das Teil auch im Produktiveinsatz, allerdings mit einen anderen Fokus als es der Fragesteller sucht (nämlich mit dem Fokus zeitgesteuerter Musikaufnahmen im Sinne eines übermächtigen DAT-Recorders).
Gleich den 42"-Fernseher zu anzumachen, um solch ein Gerät nutzen zu können,
Reine Abspielgeräte sind da nicht nur im Bezug auf Stromverbrauch smarter.
Öhm.
Die Popcorn Hour ist ein reines Abspielgerät. Verbraucht
weniger Strom als mein DVD-Player
Wenn Du aber zur Bedienung noch mal 150 Watt extra verbrauchst, darfst Du das nicht unter den Tisch fallen lassen. Außerdem ist die Popcorn doch wohl Server und Abspieler.
Da gibt es auch welche mit großem Bildschirm und guter Navigation.
Na, dann nenn doch ein paar - das ist doch das, was der :Fragesteller wissen wollte.
Der Fragesteller fragt nach dem Speichermedium, ich spreche aber vom Gegenstück: dem speicherlosen Abspielgerät, dem Streaming Client.
Da ich im Wohnzimmer schon eine dBox hatte, die am Fernseher hing, war mein erstes Standalone ein Streamium von Philips. Damals war ein beleuchtetes, mehrzeiliges Display schon Spitze.
Inzwischen haben die aber auch bessere Displays:
Philips Bild
Logitech Bild
Besser finde ich mobile Bedienteile.
Beispiel?
Sonos Bild
In einer offenen Lösung würde ein iPod touch reichen, bei dem ich über App oder Webserver die komplette Bedienung, Navigation und Anzeige an meinen Lieblingssessel hole.
Und diese offene Lösung wäre? Wo bekommt man die App her?
Vom Hersteller oder vom Drittmarkt. Komme ich gleich wieder zu.
wie :redet der iPod mit der Anlage?
Der iPod ist, wie auch viele Smartphones, MP3-Spieler und mobile Spielekonsolen nebenbei auch noch ein Webbrowser. Über die Web-Oberfläche der entsprechenden Geräte. Meine dBox, mein AVR, meinen als Musikserver genutzter Router und mein PVR haben ab Werk bereits jeweils eine eigene Webseite, die ich über die IP-Adresse der Geräte aufrufe. Im Router ist zusätzlich konfiguriert, dass die Webseite meines PVR via DYNDNS über’s Internet erreichbar ist. Über eine Webseite in der Art „timer.werrateichnicht.de“ kann ich von unterwegs schnell mal 'ne Aufnahme programmieren.
Da die Webseiten i.d.R. aber für Computer mit entsprechendem Display entworfen sind, entstehen momentan eine Menge Apps (und demnächst sicherlich auch noch Mobilwebseiten). Die können auch im Drittmarkt entstehen, da die für die Webseite bereitgestellten Services ja auch individuell aufgerufen werden können. Für mein PVR gab’s die App kostenlos vom Hersteller, für AVR und dBox kann ich unter jeweils mehreren Apps von Dritten wählen. Durchschnittspreis unter drei EUR.
Offene Lösungen haben halt den Nachteil, dass man sich mit der Technik vertraut machen muss. Kaufen, Auspacken, Einschalten ist nicht. Dafür kann man evolutionär mit der technischen Entwicklung mithalten, während Hersteller gerne viel Umsatz mit mir machen wollen.
Die Frage ist, ob man das will.
Ich denke schon, dass ich als Kunde ein Interesse am Investitionsschutz habe. Sonst sitze ich nachher auf eine Sammlung von 200 Multi-PCM-Video8-Kassetten mit 4000 Stunden Aufnahmen und bekomme selbst über ebay kein Abspielgerät mehr. Die Aufnahmen sind zwar alle digital, aber es gibt keinen anderen Weg als die Aufnahmen noch mal verlustbehaftet analog abzuspielen und erneut zu digitalisieren. Dauer: rund 5000 Stunden.
Mit einem offenen System überspiele ich die gleichen Daten heute verlustfrei von meiner 160GB IDE Festplatte auf ein 1TB Sata Platte. Dauer: keine halbe Stunde.
Theoretisch ginge das auch mit vielen Komplettanlagen so. Aber die Hersteller haben sich sehr viel Mühe gegeben, dass es der Kunde NICHT selbst machen kann. Da wird das Dateisystem so verändert, damit man die Inhalte nicht mehr selbst am PC auslesen kann. Oder das Gerät bekommt die Seriennummer der Festplatte eingebrannt, damit man die Festplatte nicht mehr selbst austauschen kann.
Ich bin durchaus bereit, mich intensiv mit der Technik zu :beschäftigen - aber nur für eine begrenzte Zeit, dann musses :gut sein.
Da sind wir uns einig. Aber ich ziehe es vor, einmal mir RICHTIG Gedanken zu machen und es dann nur noch laufen zu lassen. Begibst Du Dich in die Händler der Industrie darfst Du bei jedem Entwicklungszyklus neu anfangen: Bandmaschinen, Compact Cassette, Video8, DAT, PC.
Ich meine, wir reden hier „nur“ von ein bischen Musik
Popcorn Hour + Video) - da will wohl niemand eine
oktorarbeit drüber schreiben. Ein paar Stunden Einrichtung :okay, aber dann musses auch laufen - idealerweise für den Rest :meines Lebens.
Zu kurz gedacht: Siehe mein Praxisbeispiel mit den Digitalaufnahmen auf Video8-Cassetten
Wie gesagt, wenn du brauchbare Alternativen kennst - immer :her damit. Ich selber such noch ähnliches, nur Musik über LAN, :für’s Bade- und Schlafzimmer. Was ich bisher an :Streaming-Clients da hatte, war einfach nur gruselig.
Stimmt, wir stehen gerade am Anfang und die Entwicklungszyklen sind rasant.
Aber gerade das sehe ich als Druck, sich von der klassischen Unterhaltungselektronik zu lösen.
Die Lebensdauern werden immer kürzer. Auf die rund 50 Jahre der Schallplatte oder die 40 Jahre der Compact Cassette wird kein Medium mehr kommen.
Aber schon mit der Compact Disc begann die Trennung von Medium und Inhalt. Auf der selben technischen Grundlage wie die Audio-CD brenne ich heute meine MP3-CDs fürs Autoradio. Und ich bin froh, dass ich weder Rohlinge, Brenner noch Brennprogramme ersetzen musste. Aber mein Musikarchiv ist weitergezogen, nur CDs und DVDs nur noch als Transportmedium, nicht mehr als Archiv taugen.
Ich denke, dass wir in den Ideen gar nicht so weit auseinander sind, nur die Schwerpunkte etwas anders setzen.
Ciao, Allesquatsch