Hallo Petra,
a. einzelne Frequenzbereiche, die deutlich lauter
hervortreten. Also bspw. 55, 70 und 90 hz.
grundsätzlich funktioniert das mit dem gelieferten Equalizer von Audacity, bleibt aber - auch wenn man das Equalizer-Fenster vergrößert - eine elende Fummelei und letztlich immer eine Schätzung.
Abgesehen davon, dass unsere Hörung in diesem Frequenzbereich ohnehin nicht sonderlich empfindlich ist …
…wenn’s genau, reproduzierbar und auch noch bedienungsfreundlich sein soll, dann halte ich einen parametrischen Equalizer oder ein Notchfilter für angebrachter, bei dem sich die Werte direkt eingeben oder mittels Regler verändern lassen. So etwas kannst du als Plugin einbinden.
b. stehende Wellen (direkt die Frage, ob man sowas ach
generieren kann oder dafür dann ein anderes Programm bräuchte)
Stehende Wellen bilden sich nun mal und z. B. zwischen parallelen Wänden, wenn eine Schallwelle senkrecht darauf auftrifft, mit ihren eigenen Reflexionen überlagert wird und der Abstand zwischen den Wänden der Hälfte der Wellenlänge der Schallwelle entspricht oder einem ganzzahligen Vielfachen davon.
Bei einem Dauerton und vollständiger Reflexion entstehen so im Raum ortsfeste Schwingungsknoten mit einer gegenseitigen Auslöschung und Schwingungsbäuche mit einer Verdoppelung des Schalls …
Mir ist nicht klar, was du zeigen möchtest. Allenfalls könntest du dir in einem Audioeditor zwei Spuren mit einer Sinuswelle gleicher Frequenz anlegen, dabei die Phasenlage einer Welle ändern und so Effekte von gegenseitiger Auslöschung und Verstärkung hörbar machen.
Mit Audacity klappt zumindest das Invertieren - etwas anderes habe ich, nach oberflächlicher Suche, nicht gefunden. Dann hörst du zwar nichts mehr, wenn du beide Spuren gleichzeitig abspielst aber evtl. ist es ja genau das, was du erreichen willst 
Oder du spielst mal mit dem eingebauten Phaser. Dieser Effekt basiert auf einer variablen Verzögerung und Überlagerung eines Signals mit sich selbst. Kann Stehende Wellen aber nicht annähernd verdeutlichen,
Das Muster der ortsfesten Resonanzen kannst du in einem Audioeditor imho jedenfalls nicht darstellen. Es gibt aber schicke Java-Applets im Netz, die das Phänomen grafisch nachbilden.
c. einzelne Frequenzbereiche zeitlich zu verschieben (das wäre
Sahnehaube, müsste nicht sein, wenn zu schwierig zu
realisieren)
Was genau hast du vor? Ein Wah-Wah basteln, Pseudostereo, Hall, …? Erkläre dich näher!
Und wie sieht dann so etwas aus? Kann ich dabei sagen: die
Frequenz soll doppelt so laut sein?
Das Dezibel (dB) ist eine gängige Maßeinheit (nicht nur) in der Audiotechnik. Auch die Parameter eines Filters werden in dieser Einheit angegeben.
Die Verstärkung von 6 dB bedeutet eine Verdoppelung der Signalspannung. Ob +6 db auch einer Verdoppelung der empfundenen Lautstärke entsprechen, ist eine diskutierte Frage. Mit dem Hörempfinden ist das nämlich so eine Sache und es gibt in der Psychoakustik die Theorie, dass erst ein Plus von 10 db dazu führt. Aber wie dem auch sei: mit Werten zwischen +6 dB und +10 dB liegst du goldrichtig.
Vorsicht vor einer Übersteuerung des Signals. Gerade bei der Verstärkung mehrerer Frequenzbänder passiert das leicht …
a. wäre mit Audacity also machbar? Und b. und c. auch?
a: klappt mit Audacity leidlich; b: kannst du gut im eigenen Wohnzimmer nachvollziehen und in c: bleibst du zu schwammig, um sinnvolle Aussagen treffen zu können.
Ich empfehle dir die 30-Tage-Testversion von Adobe Audition. Damit sollte auch ein Anfänger wie du binnen kurzer Zeit zurecht kommen. Gerade die Bedienung der Filter ist absolut einfach gehalten, die Phasenlage einer Welle ließe sich damit auch gradgenau justieren; das Programm hat diverse Verzögerungseffekte mit mehr oder weniger sinnvollen Presets an Bord, bietet Analysefunktionen und hat eine gute Online-Hilfe.
Grüße von
Thomas