Moin,
Ich glaube zum einen, dass die meisten Spieler heutzutage
realistische Grafik haben wollen. Es muss alles 3D sein und
möglichst täuschend echt sein. Strategie oder Story sind nicht
mehr so sehr gewünscht.Das ist Unsinn
Nein, das ist mein Empfinden. Das resultiert aus dem, was ich so von Spielern hier lese, was ich von Bekannten und Freunden meiner Kinder aufschnappe und was ich sehe, wenn ich bei der CeBIT die Gamer-Halle besuche. Wo sind denn die tile-basierten Rollenspiele mit intensiver Charakterentwicklung geblieben?
und darüber hinaus eine Beleidigung der
gesamten Rollenspieler-Community.
Ich wüsste zwar nicht, wie eine persönliche, subjektive Meinung eine Beleidigung sein kann, aber Du willst vermutlich sagen, dass mich meine Eindrücke täuschen und es sie noch gibt, die Rollenspieler, die mehr Wert auf eine anständige, tiefgründige Story legen, auf Dialoge mit NPCs, auf Bücher, die in der Welt in den Regalen liegen, die man alle lesen kann und auf Geschichten, Legenden und eine möglichst unwidersprüchliche Historie einer ausgereiften Welt ala Herr der Ringe - ich hoffe es, dass es sie noch gibt!
Hast du dir mal die
Rollenspiele der letzten paar Jahre angeschaut?
Nein, ich bin nicht wirklich auf neustem Stand. Ich dachte, das wäre durch meine verschiedenen Antworten rübergekommen.
Und dann wofür sie kritisiert wurden?
Naja, interessant sind auf jeden Fall diese Ansätze wie das Heiraten in Skyrim 
In jedem Fall zeichnen sich alle erfolgreichen Rollenspiele
der letzten Jahre durch eher mittelmäßige Grafik aber sehr
gute Storys aus.
Du würdest mir einen Gefallen tun, wenn Du mir mal 2-3 solche Titel nennst, die gute Story haben, aber eher mittelmäßig aussehen.
Fakt ist, für 99% der Rollenspieler ist Grafik zweitrangig
hinter Story und vor allem Atmosphäre.
Würdest Du heute noch ein Spiel mit Grafik wie in Ultima III spielen, wenn es eine tolle Story mit viel Tiefgang hätte?
Atmosphäre ist
allerdings etwas was mit Grafik am einfachsten zu erzeugen ist
Jetzt könnte ich darauf mit einer „reizenden“ Antwort eingehen, indem ich sage, tolle Grafik brauchen nur die phantasielosen. 
Natürlich meine ich das nicht ganz so krass, aber da ist doch was dran, oder nicht?
- und heutzutage ist 3D-Grafik keineswegs mehr aufwändig
Willst Du Dich als Grafiker bewerben? 
Aber mal im Ernst, ich persönlich mag 3D-Grafik in Rollenspielen gar nicht mal so sehr. Das lenkt vom Spiel selbst ab. Mein Favorit in Sachen Grafik ist sowas wie Age of Wonders 1. Um nochmal auf die Frage von oben zurück zu kommen: Würdest Du ein tiefgründiges Rollenspiel mit Grafik wie in Age of Wonders 1 spielen bzw. kaufen?
und daher der Standard.
„Standard“ ist irgendwie ein hässliches Wort und berücksichtigt nicht die Vorlieben der Menschen.
Aber machen wir uns mal nichts vor. Die ganze alten
Rollenspiele waren nicht besser. Die Storys waren meist
ziemlich mies (immer extrem straight forward)
Darf ich nach Deinem Jahrgang fragen? Deiner Vita nach auch nicht mehr der jüngste, oder? Ich war von den Rollenspielen der 80er Jahre eigentlich immer ziemlich begeistert, allen voran Ultima.
(ich kann mich noch gut erinnern, wie ich
blöckeweise Millimeterpapier mit Wizardry-Landkarten
vollgekritzelt habe)
Ja, oder eine Karte von Ultima IV auf kariertem 5mm-Papier. Passte gerade so auf meinen Fußboden 
aber auch heutzutage gibt es gute
Rollenspiele.
Das wollte ich nicht bestreiten.
Was soll das sein ein Hardcore-Rollenspieler?
Einer, der sich in ein Rollenspiel reinversetzen kann und es nicht nur mal so nebenbei spielt. Jemand, der die Story leben kann. Vielleicht trifft es das, was ich damit sagen wollte.
Die ersten Rollenspiele waren wenig mehr als reine
dungeoncrawls.
Das ist dann aber eher so das Wizardry I-Zeitalter.
Reines Geschnetzel und Gelevel im Stile der
ersten Rogue-likes.
Wobei Nethack z.B. durchaus interessant ist und viele Möglichkeiten bietet.
Sowas wie einen Hardcore-Rollenspieler
gibts bei PC-Spielen gar nicht, weils im Grunde gar keine
PC-Rollenspiele gibt.
Da spricht der Pen&:stuck_out_tongue_winking_eye:aper-Rollenspieler? Die behaupten ja auch, am Computer gäbe es sowas nicht, weil man immer beschränkt ist in seinen Möglichkeiten.
Ich habe quasi alles gespielt was irgendwie nach RPG aussah
Womit sich vermutlich die Frage nach Deinem Jahrgang erübrigt 
und du hast recht, dass Feld was sich alles RPG nennt ist
unfassbar vielfältig (mein erstes Rollenspiel hieß ‚Die dunkle
Dimension‘ von GGG)
*schmunzel*
Bei den Machern der dunklen Dimension hätte ich beinahe mal mitgearbeitet. Als ich wissen wollte, wie die das machen können, dass sie das Tileset (die Grafik) zu 100% bei Ultima kopiert haben, waren sie nicht mehr interessiert 
DDD ist bei mir so ca. 7 Jahre nach meinem ersten CRPG.
Du magst das anders sehen, aber von dem was Rollenspiele im
Kern ausmacht, gibt es keine Verschlechterung von damals zu
heute.
Wie oben geschrieben, ich wäre froh über ein paar Titel. Ich bin nicht mehr ganz auf dem Laufenden.
Es gibt noch immer Spiele mit guter und eine ganze
Menge Spiele mit schlechter Story. Aber was die Atmosphäre
angeht, würde ich einige Spiele der heutigen Zeit den alten
Blockgrafiken von damals vorziehen.
Das ist so eine Aussage, die wichtig für mich ist und die mich - zumindest ein wenig - bestätigt. Das Aussehen ist nicht völlig unwichtig, selbst wenn die Story überzeugt.
Man muss wissen, was die Leute wollen, wenn man ihnen etwas anbieten will.
Danke für Deinen Beitrag, die Diskussion hier verspricht noch interessant zu werden - nein, sie ist es bereits!
Liebe Grüße und schönes Wochenende,
-Efchen