Spielstraße

Hallo,

folgende Situation: Ich wohne in einer sogenannten „Spielstraße“. Dort darf man nur auf den gekennzeichneten Flächen parken (zur Info für die, die es nicht wissen). Viele der Anwohner hier wissen es aber auch nicht oder ignorieren es. Ich bin davon insofern negativ betroffen, als genau gegenüber von meiner Garage so eine „nicht gekennzeichnete Parkmöglichkeit“ ist, wo auch oft geparkt wird. Da ich einen Kombi habe und meine Ausfahrt auch etwas eng ist, bin ich nicht erst einmal beim Rausfahren durch mein Beet gefahren, weil ich sonst eben nicht rausgekommen wäre. Das hat mich am Anfang, als ich hier wohnte, ziemlich geärgert, aber da ich keinen Streit mit den Nachbarn haben wollte, habe ich nichts gesagt, obwohl ich ja im Recht gewesen wäre. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden.
Nun saßen wir eben draußen mit einigen Nachbarn, da kam der 18-jährige Sohn einer Nachbarin, der vor 3 Wochen den Führerschein gemacht hat, mit dem Auto angefahren. Weil in der Nähe des Hauses, in dem er wohnt, kein Platz frei war (wie auch, hier haben fast alle 2 - 4 Autos und nur einen Stellplatz), fuhr er ein Stück rückwärts und stellte sich in eine kleine Sackgasse, die auch zum Spielstraßenbereich gehört, und wo natürlich kein gekennzeichneter Parkplatz ist. Daraufhin parkte der dort wohnende Anwohner ihn mit seinem Auto zu (der hat ihn schon einmal angemeckert, als er dort parkte). Nun regten sich die Mutter des 18-jährigen und eine andere Nachbarin total darüber auf. Gut, das Zuparken ist nicht okay, aber sie regten sich vor allem darüber auf, dass der Typ überhaupt etwas sagt, wenn dort jemand parkt. Die Mutter des 18-jährigen meinte: „Das ist doch eine öffentliche Straße“, worauf ich ihr sagte, dass man in Spielstraßen nur auf den gekennzeichneten Flächen parken darf, was sie offensichtlich nicht wusste. Trotzdem hielt sie zu ihrem Sohn, was ich ja nicht verurteilen möchte, aber: Der Junge hat gerade erst den Führerschein gemacht und müsste eigentlich noch wissen, wo man in Spielstraßen parken darf. Wenn er nun natürlich derartige „Unterstützung“ bekommt, dass es eine Schweinerei sei, sich darüber aufzuregen, wenn er dort parkt, wo er doch eigentlich niemanden störe - ja, was soll man dann davon halten?
Man darf wirklich nichts dagegen sagen, dass jemand außerhalb der gekennzeichneten Flächen parkt, sonst ist man bei meinen Nachbarn untendurch.
Am liebsten wäre mir, wenn man hier mal eine Info-Veranstaltung zum Thema „Verkehrsberuhigter Bereich“ durchführen würde.
Einerseits kann ich meine Nachbarn ja verstehen, weil hier wirklich wenig Parkplätze sind. Andererseits, wenn sie nicht zu faul wären, ein paar Schritte zu laufen, dann wären schon (noch) genug Parkplätze da. Ich finde es irgendwie nicht okay, dass die sich auch noch im Recht fühlen, wenn sie falsch parken, und einer, der das erwähnt, der Buhmann ist.

So, nun habe ich eigentlich nichts konkret gefragt. Aber diese Sache musste ich einfach mal loswerden. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tip für mich, was ich tun könnte.

Ciao
Magenta

Hallo,

folgende Situation: Ich wohne in einer sogenannten
„Spielstraße“.

Schön für Dich.

So, nun habe ich eigentlich nichts konkret gefragt. Aber diese
Sache musste ich einfach mal loswerden. Vielleicht hat ja noch
jemand einen Tip für mich, was ich tun könnte.

Ciao
Magenta

Ja hallo erst mal.

Gehe zur Stadt/Gemeindeverwaltung und lass Dir den Bebauungsplan mit den darin festgeschriebenen Auflagen zeigen. Normalerweise wird heute für jedes Haus auch eine oder zwei eigene Pkw-Stellflächen gefordert. Damit braucht der Hauseigentümer nicht auf der Straße zu stehen.

Jetzt hat der Gute aber Söhne und Töchter und schon sind 3 - 4 Autos in einem Haushalt, aber nur 1 Stellfläche.

Dann nützt es nichts, man muss den Leuten, insbesondere den Führerscheinneulingen unmissverständlich beibringen, was sie nach drei Wochen wieder vergessen haben. Und Verkehrserziehung geht heute nicht mehr mit guten Worten, sondern nur über den Geldbeutel. Also: Die Ordnungsbehörde (nicht die Polizei) informieren, denn sie ist zuständig für den ruhenden Verkehr (Parken). Das gibt zwar Maulerei in der Nachbarschaft, sorgt aber auch für Ordnung. Wilhelm Busch sagte schon: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert.

Es sollte nicht hingenommen werden, dass das negative Verhalten einiger weniger allen anderen aufgezwungen wird.

Viel Erfolg
wünscht Norbert

Hi Magenta,

die gesetzliche Regelung ist eindeutig. Das hast du auch richtig dargestellt. Es darf in sog. Wohnbereichs-Strassen nur auf den gekennzeichneten Flächen geparkt werden.
Probleme mit den Parkplätzen gibt es fast immer, weil nur eine begrenzte Anzahl an Parkflächen zur Verfügung steht, und regelmäßig mehr Fahrzeuge einen Parkplatz benötigen.
Eine Regelung mit Hilfe der Gemeinde ist nicht machbar, weil die Gegebenheiten nun mal so sind und neue Parkplätze nicht herbeigezaubert werden können.
Jedesmal die Polizei zu rufen oder Anzeigen an das Ordnungsamt zu schicken, führt nur zur Eskalation.
Es bleibt also nichts anderes übrig, als sich mit den Nachbarn zu engagieren.
Eine Zuordnung öffentlicher Parkplätze zu einem Haus oder einer Familie ist nicht zulässig, wäre auch letztlich nicht praktikabel.
Es wäre sinnvoll, wenn die betroffenen Nachbarn miteinander sprechen und in diesen Gesprächen sich bewußt machen, dass die Situation nun mal so ist und gemeinsam nach Lösungen sucht (die es eigentlich ja nicht gibt). Aber durch die Gespräche kann man Verständnis erwecken.
Die so heftig reagieren sollten auch mal „eine 5 gerade sein lassen“. Wenn jemand spät abends nach Hause kommt und alle Parkplätze besetzt sind, sollte niemand direkt in die Luft gehen, wenn der Fahrer sein Auto auf eine freie Fläche abstellt, die nicht als Parkplatz ausgewiesen ist.
Wichtig hierbei ist doch, dass eine unmittelbare Behinderung des Strassenverkehrs und auch der spielenden Kinder vermieden wird.

Gruß,
Francesco

Kommt mir bekannt vor…
Hi!

Ich lebe in der gleichen Situation. Ich fahre zwar keinen Kombi, allerdings ist es auch bei mir etwas komliziert, aus der Parkbucht auszuparken, wenn gegenüber ein Auto steht!

Die Sache mit den Fahrschulen - gewiss wurde es mal irgendwann im Unterricht erwähnt, aber sicher ist es dem Fahrneuling wieder entfallen, weil es so viel „wichtigere“ Regeln gibt…

Ich habe seinerzeit freundliche Zettel an die Windschutzscheiben gepappt - mit dem Erfolg, dass diese dann auf unserer Straße verteilt waren.

Da wir glücklicherweise ein klasse Ordnungsamt haben, sprach ich mal bei denen vor. Die haben an alle (!!!) Anwohner unserer Straße ein Informationsschreiben mit der Rechtslage geschickt und darum gebeten, verkehrsgerecht zu parken, da sonst OWI’s oder ggf. Bußgelder verhängt werden können.

Seitdem ist es merklich besser geworden!

Allerdings weiß ich nicht, ob jedes Ordnungsamt so reagieren wird…

Grüße
Guido

Gute Idee

Da wir glücklicherweise ein klasse Ordnungsamt haben, sprach
ich mal bei denen vor. Die haben an alle (!!!) Anwohner
unserer Straße ein Informationsschreiben mit der Rechtslage
geschickt und darum gebeten, verkehrsgerecht zu parken, da
sonst OWI’s oder ggf. Bußgelder verhängt werden können.

Das werde ich auch mal ausprobieren. Ich habe nur Angst, dass es herauskommen könnte, dass ich dahinter stecke. Und wenn ich das anonym mache, wird das Ordnungsamt bestimmt nicht reagieren, oder?

Magenta

Anonym…
Hi!

„Unser“ Schreiben fängt an mit: Da sich in letzter Zeit gehäuft anwohnende Verkehrsteilnehmer beschwerten…"

Anonym werden die wohl kaum etwas machen - frag einfach mal nach!

Grüße
Guido

*grins* wahrscheinlich werden die dann glauben, dass sich der Meckerheini (der Zuparker) beschwert hat…

Ciao
Magenta