Spielt Mpixel eine große Rolle?

Liebe/-r Experte/-in,
Ich wollte mir eine gute digitale Spiegelreflexkamera zulegen. Glücklicherweise spielt Geld keine große Rolle für mich. Ich wollte mal wissen warum einen Canon eos 1d für 2500€ weniger MPixel hat als eine Canon eos 500d für 500€? Was spielt noch eine Große Rolle bei einer sehr guten dig. Spiegelreflexkamera?

Hallo, vintage, sorry für die späte Antwort, war im Urlaub.
Bei der Wahl der „richtigen“ SLR sind viele Aspekte zu berücksichtigen: wofür benötigst Du die Bilder? Planst Du viele Postervegrößerungen mit Formaten ab ca. 70x40 cm? Oder Ausschnittsvergrößerungen? Dann sind natürlich „viele“ Megapixel (ab 12 aufwärts) sinnvoll. Auf der anderen Seite musst Du berücksichtigen, dass die Größe einer Datei erheblich zunimmt mit der Zahl der Megapixel. Ist im Zeitalter günstiger TB-Festplatten zwar nicht wirklich ein großes Problem, aber auf die Dauer müllen die Bilder dann doch die Festplatte zu. Insbesondere dann, wenn Du die Originale irgendwo abspeicherst und Kopieen davon weiter bearbeitest.
Neben der reinen Megapixel-Anzahl ist es auch wichtig, wie die Daten verarbeitet werden. Hier ist es oft so, das Kameras im oberen Amateursegment mit Chips aus den nächsthöheren Modellen ausgestattet sind.
Ich zum Beispiel habe seit 2 Jahren die Nikon D80, und mit den Bildern kann ich gute Ausschnittsvergrößerungen machen.
Wenn das Finanzielle für Dich nicht so wichtig ist, würde ich mir an Deiner Stelle die Kameras auch hinsichtlich der Verarbeitung anschauen (z.B. Magnesiumgehäuse, abgedichtete Bedienknöpfe…). An meiner kleinen 2. Digicam (Canon Powershot) habe ich übrigens den dreh- und schwenkbaren Monitor lieben gelernt. Hierdurch kann man ganz ungewöhnliche Perspektiven verwirklichen. Mittlerweile sind auch DSLRs mit solchen Monitoren auf dem Markt.
Ansonsten gibt es noch viele Tips, aber da wären genauere Angaben von Dir notwendig bezüglich Deiner photografischen Interessen und Ziele. Im Prinzip sind die Kameras im höheren Preissegment durchweg gut, letztlich entscheiden Details. Bei mir war es u.a. die gute Griffigkeit der D80, sie lag mir einfach am Besten in der Hand.
Soweit fürs erste, weitere Fragen gerne.

Vielen Dank für diese umfangreiche Analyse.
Eine Frage noch. machen DSLR’s wirklich bessere Fotos(qualitativ) also digitalkameras die auch oft schon 12 Mpixel und mehr haben? oder ist nur die vielfältigkeit dieser Kamers(DSLR’s) für den höheren Preis auschlaggebend?

Da ich auch „nur“ Hobbyfotograf bin, mag meine Antwort vielleicht etwas subjektiv sein. Aber aus meiner Sicht machen auch Kompaktkameras richtig gute Bilder. Insbesondere die Bridge-Kameras mit einer guten Brennweite sind sehr attraktiv.
Bevor ich auch im SLR-Bereich auf digital umstieg, hatte ich mir zunächst eine Powershot A80 gekauft- und dies nie bereut: die Kamera ist klein, robust, die Unterwasserbilder (mit entsprechendem Gehäuse) genial, und selbst Poster sind akzeptabel gut. Pluspunkt war die kleine Größe und die lautlose Bedienbarkeit (keine Spiegelklicken), dadurch waren auch „versteckte“ Fotos oder Tierbilder möglich.
Und bei der A80 fand ich alle Einstellmöglichkeiten, die ich brauche: P-S- und A-Automatik, manueller Weissabgleich, Langzeitbelichtungen bis 15 sek. (dadurch genialen Sternenhimmel in den Tropen fotografiert), Makro.
Ein kleiner Nachteil ist die Tatsache, dass Kompaktkameras die Scharfstellung über den Sucher bzw. das Monitorbild durchführen, während SLRs mir ja über den Sucher ein Originalbild liefern und der Autofocus davon unabhängig arbeiten kann. Als ich mich aber „eingeschossen“ hatte, war das aber kein Thema mehr.
Neulich hatte ich eine aktuelle Powershot in der Hand, die steht in Sachen Einstellmöglichkeiten einer SLR nicht wirklich nach.
Im SLR-Bereich gibt es dan natürlich noch kleine „i-Tüpfelchen“ wie z.B. Blitzen auf den 2. Vorhang, Langzeitsynchronisation etc., dann z.B. ein besseres Farbmanagement (Adobe-Farbraum), aber in wieweit Du das nutzen kannst bzw. überhaupt brauchst und ob das wirklich 500€ mehr wert ist, musst Du entscheiden.

Die Mpixel geben an sich allein noch gar keine gute Angabe für die Qualität der Kamrea bzw. der gewollten Aufnahmen wieder ! ! !
Das sind nur neuere Werbeaussagen.
Viel wichtiger ist das Chip-Format der Kamera. Zu große Crop-Faktoren (Verhältnis der Chip-Formats zum digitalen Vollformat 24x36mm) sagt dazu etwas aus. Sind diese Faktoren also zu groß z. B. bei den Compaktkameras z. B. 6,0 und größer (also um das 6-fache kleiner gegenüber dem 24x36mm) kann das Erbenis für Extremaufnahmen bei wenig Licht nur noch zu sehr großen Bildrauschen führen. Als Amatuerfotograf bin ich mit den neueren Canon Kameras EOS 5D oder neuer (EOS 7D) sehr zufrieden, da man bei ASA 1000 und höher (also in einer Kirche mit wenig Licht) noch sehr gute Aufnahmen mit wenig Bildrauschanteil machen kann.
Anmerkung die Canon ESO 1D ist eine Vollformat Kamera und hat deshalb auch weniger Pixel (aber nur für Berufsfotografen geeignet, da diese Kamera spezielle Vollformatobjektive von Canon benötigt und eine Ausrüstung ca. 20.000 - 25.000€ kostet).

Gruß Heiner