Spinalkanalstenose, wie weit gehen Lähmungen?

Hallo zusammen,
wer kann mir was dazu sagen, oder wo kann ich was darüber lesen:
Spinalkanalstenose im LW und HW. Beides wurde zu spät erkannt und operiert. Reha hat nichts gebracht. Lähmungen in den Beinen, gehen ist nur sehr schwer mit dem Rollator möglich, sonst immer mit Rollstuhl und Hilfe unterwegs.
Die Lähmungen in den Armen nehmen immer mehr zu, in einer Hand kaum mehr Kraft, in der anderen immer weniger. Schreiben kaum mehr möglich.
Wie gehen die Lähmungen jetzt weiter? Die Ärzte weichen total aus, ich will aber Klarheit, ich muss doch alles organisieren können. Bleibt es so, oder gehen die Lähmungen in die Organe weiter über, Blasen-Darmlähmungen? Herz? Lunge?
Ist bald kein selbstständiges Essen mehr möglich?
Wer hat Erfahrung und kann mir darüber etwas sagen.
Danke
Fröschle

Hallo Fröschle,

ich kann mir gut vorstellen, dass Du voller Sorge bist, wenn selbst nach der Dekompression ein Fortschreiten der Lähmungserscheinungen festzustellen ist. Nach all dem, was ich in letzter Zeit durchleben und mit durchleben mußte, dürfte die Lähmung zumindest nicht weiter fortschreiten. Zumindest sollte es doch zu einem Stillstand kommen.

Da hilft m.E. nur, zu klären, ob die Dekompression überhaupt erfolgreich war, also sozusagen alles freigeräumt wurde, oder ob da nicht eine andere Stenose noch für Probleme sorgt. Dies kann jedoch durch MRT festgestellt werden und wäre eigentlich der einfachste und schnellste Weg. Eine weitere - jedoch aufwändigere Möglichkeit, aber soweit ich informiert bin, noch bessere - Möglichkeit ist eine Myelographie, wobei man durch ein Kontrastmittel, das in die Nervenflüssigkeit gespritzt wird, sehr genau sehen kann, wo es eng wird. Kannst das Verfahren ja mal googeln.

Wenn Du also eine Verschlechterung empfindest, hilft wohl nur, auf dem schnellsten Weg zum Arzt, bei dem Du schon warst oder einem Neurologen oder in die Neurochirurgie und auf eine schnellstmögliche Untersuchung drängen.

Ich wünsche Dir alles Gute!
Hemba

Hallo zusammen,

Hallo,

Spinalkanalstenose im LW und HW. Beides wurde zu spät erkannt
und operiert.

hattest du schon vorher neurologische Ausfallerscheinungen, bzw. Miktionsstörungen?

Reha hat nichts gebracht. Lähmungen in den Beinen,
gehen ist nur sehr schwer mit dem Rollator möglich,
sonst immer mit Rollstuhl und Hilfe unterwegs.

Es ist bekannt, dass eine OP auch zu weiterführenden Problemen führen kann , auch wenn die OP fachlich einwandfrei durchgeführt wurde. Hier ist das Stichwort Narbenbildung.

Die Lähmungen in den Armen nehmen immer mehr zu, in einer Hand
kaum mehr Kraft, in der anderen immer weniger. Schreiben kaum
mehr möglich.

Das ist Ursache der Stenose in der HWS. Wie war es vor der OP?

Wie gehen die Lähmungen jetzt weiter? Die Ärzte weichen total
aus, ich will aber Klarheit, ich muss doch alles organisieren
können.

Da Problem ist, dass man keine seriöse Vorhersage treffen kann!

Bleibt es so, oder gehen die Lähmungen in die Organe
weiter über, Blasen-Darmlähmungen?

Blase und Darrm solltest du von den anderen Organen trennen.
Erstgenannte können sehr wohl beeinträchtigt sein/werden. Das hängt u. a. mit der „nervlichen Steuerung“ der Muskulatur zusammen.

Herz? Lunge?
Nein, die werden kein Problem (stenosenursäcglich) werden!

Ist bald kein selbstständiges Essen mehr möglich?

Doch, das sollte kein Problem werden!

Wer hat Erfahrung und kann mir darüber etwas sagen.

Die Ausprägung der Symptome und deren Progredienz (fortschreiten) ist von Pat. zu Pat. sehr unterschiedlich und man keine normbaren Angaben dazu machen. Leider!
Ich halte es durchaus für möglich, dass - ohne die Ursache deiner Spinalkanalstenose zu kennen (degenerativ?) - eine Stagnation statfinden kann
Andersherum formuliert: es gibt keinen Automatismus, dass es fortschreiten muss!

Danke
Fröschle

Bitte und Gruß
rolli

Hallo,

hattest du schon vorher neurologische Ausfallerscheinungen,
bzw. Miktionsstörungen?

Die Gangunsicherheit der letzten 2 Jahre wurde mit den langjährigen Problemen an Beinen (1 steifes Bein, mehrere neue Hüftgelenke) erklärt. Das Taubheitsgefühl in den Beinen und am Hintern wurde nicht ernst genommen. Erst als es an dem einen Arm auch taub wurde, wurden weitere Untersuchungen gemacht und die Stenosen entdeckt.

Das ist Ursache der Stenose in der HWS. Wie war es vor der OP?

1 Arm hatte beginende Taubheit, Schreiben war noch gut möglich, die Taubheit ist jetzt fortgeschritten, Schreiben nur noch schlecht möglich. Die Kraft an den Fingern wird weniger.

Das Problem ist, dass man keine seriöse Vorhersage treffen
kann!

Blase und Darrm solltest du von den anderen Organen trennen.
Erstgenannte können sehr wohl beeinträchtigt sein/werden. Das
hängt u. a. mit der „nervlichen Steuerung“ der Muskulatur
zusammen.

Wie sieht das aus, gibt es da Verdauungsprobleme oder kann ich nicht mehr selbst auf Toilette und muss Windeln tragen?

Herz? Lunge?
Nein, die werden kein Problem (stenosenursäcglich) werden!

Das ist schön.

Ist bald kein selbstständiges Essen mehr möglich?

Doch, das sollte kein Problem werden!

Das ist doch ein Lichtblick!

Wer hat Erfahrung und kann mir darüber etwas sagen.

Die Ausprägung der Symptome und deren Progredienz
(fortschreiten) ist von Pat. zu Pat. sehr unterschiedlich und
man keine normbaren Angaben dazu machen. Leider!
Ich halte es durchaus für möglich, dass - ohne die Ursache
deiner Spinalkanalstenose zu kennen (degenerativ?) - eine
Stagnation statfinden kann
Andersherum formuliert: es gibt keinen Automatismus, dass es
fortschreiten muss!

Vielen Dank Rollifern, die Antworten haben mir sehr geholfen!

Ich muss doch das ganze jetzt überlegen: Soll ich jetzt schon ins Pflegeheim, oder geht es noch eine Weile mit Hilfe zu Hause weiter. Sollte es nicht so rapide schlechter werden wie in den letzten 2 Jahren oder sogar stagnieren, dann kann ich mit Hilfe weiter daheim bleiben.
Sonst hätte ich mir jetzt ein Pflegeheim gesucht.
Vielen Dank. Auch wenn die Wahrheit hat ist, ist sie doch so viel besser, als wenn man keine Antworten bekommt.
Viele Grüße
Fröschle

Hallo,

hattest du schon vorher neurologische Ausfallerscheinungen,
bzw. Miktionsstörungen?

Die Gangunsicherheit der letzten 2 Jahre wurde mit den
langjährigen Problemen an Beinen (1 steifes Bein, mehrere neue
Hüftgelenke) erklärt. Das Taubheitsgefühl in den Beinen und am
Hintern wurde nicht ernst genommen. Erst als es an dem einen
Arm auch taub wurde, wurden weitere Untersuchungen gemacht und
die Stenosen entdeckt.

die Gangunsicherheit aufgrund der Bewegungseinschränkung durch Bein und Hüfte ist das Eine, die Parästhesien in diesen, das Andere…und hätte als Befund mit Verdachtsdiagnose verifiziert werden müssen.

Das ist Ursache der Stenose in der HWS. Wie war es vor der OP?

1 Arm hatte beginende Taubheit, Schreiben war noch gut
möglich, die Taubheit ist jetzt fortgeschritten, Schreiben nur
noch schlecht möglich. Die Kraft an den Fingern wird weniger.

Es ist zu wünschen und vorstellbar, dass die Symptomatik stagniert, weil die Narbenbildung abgeschlossen ist.
Jetzt ist es wichtig die motorischen Fähigkeiten zu trainieren!

Das Problem ist, dass man keine seriöse Vorhersage treffen
kann!

Blase und Darrm solltest du von den anderen Organen trennen.
Erstgenannte können sehr wohl beeinträchtigt sein/werden. Das
hängt u. a. mit der „nervlichen Steuerung“ der Muskulatur
zusammen.

Wie sieht das aus, gibt es da Verdauungsprobleme oder kann ich
nicht mehr selbst auf Toilette und muss Windeln tragen?

Das hat weniger mit der Verdauung zu tun, als mit der Schließmuskulatur.
Die Probleme mit der (neurogenen) Blase können sich in Inkontinenz u./o. Blasenentleerungsstörung äußern. Über Windeln würde ich mir aber erst den Kopf zerbrechen, wenn es so weit kommen sollte.

Wer hat Erfahrung und kann mir darüber etwas sagen.

Die Ausprägung der Symptome und deren Progredienz
(fortschreiten) ist von Pat. zu Pat. sehr unterschiedlich und
man keine normbaren Angaben dazu machen. Leider!
Ich halte es durchaus für möglich, dass - ohne die Ursache
deiner Spinalkanalstenose zu kennen (degenerativ?) - eine
Stagnation statfinden kann
Andersherum formuliert: es gibt keinen Automatismus, dass es
fortschreiten muss!

Vielen Dank Rollifern, die Antworten haben mir sehr geholfen!

Bitte, ich freue mich!

Ich muss doch das ganze jetzt überlegen: Soll ich jetzt schon
ins Pflegeheim, oder geht es noch eine Weile mit Hilfe zu
Hause weiter. Sollte es nicht so rapide schlechter werden wie
in den letzten 2 Jahren oder sogar stagnieren, dann kann ich
mit Hilfe weiter daheim bleiben.

Das würden wir dir wünschen!

Sonst hätte ich mir jetzt ein Pflegeheim gesucht.
Vielen Dank. Auch wenn die Wahrheit hat ist, ist sie doch so
viel besser, als wenn man keine Antworten bekommt.

Und wir freuen uns, wenn wir auf unsere Rückfragen wie von dir jetzt, Antworten bekommen!

Viele Grüße
Fröschle

Alles Gute
rolli

Hallo Fröschle,

Deine schwerwiegenden Fragen kann wohl nur ein wirklich kompetenter Fachmann beantworten.

Vielleicht kann ein kleiner Rat von unserer Seite helfen:

Meine Frau war in der Uni-Klinik in Köln zur Hüftgelenk-Operation im November 2011 und im Februar 2012 dort zur Spinalkanal-Operation.

Der behandelnde Arzt war Prof. Dr. Peer Eysel (Chef der Orthopädie), der uns empfohlen wurde und der einen sehr, sehr guten Eindruck macht und auch sehr kompetent ist - und darüber hinaus auch noch freundlich und liebenswürdig.

Also bevor man ganz verzagt: zu Prof. Eysel in die Orthopädische Klinik der UNI Köln fahren, es lohnt sich, wenn sonst nichts hilft. Zumindest zu einem Beratungsgespräch.

Telefon: 0221-478 4601 (Sekretariat, Frau Wichert).

Gruß Walter VB

Danke Walter