Spirituelle Psychologie an der Uni?

Hallo an alle,

gibt es eine Uni, die ein Psychologiestudium anbietet, das nicht nur die naturwissenschaftliche Perspektive auf den Menschen verfolgt, sondern auch eine geisteswissenschaftliche oder sogar spirituelle?
Ich denke da an so etwas wie das Naropa-Institut, dessen Grundlage der Buddhismus ist. Leider ist diese meine Traumuni viel zu teuer für mich (Privat-Hochschule!). Kennt also jemand eine vergleichbare Uni?

Vielen lieben Dank!

Hallo, PSychologie wird an manchen Unis eher in der Philosophischen Fakultät angesiedelt, was aber nicht heißt, dass sie deshalb gleich spirituell ist. In diesen Fällen hat sie eher einen Schwerpunkt der der Soziologie oder Pädagogik ähnlich ist, dennoch fehlen nicht die NAturwissenschaftlichen und statistischen Grundlagen.
Aber das was du suchst ist keine wissenschaftliche Psychologie, sondern kann nur ein nicht anerkanntes Studium sein.
Vielleicht wirst du glücklicher wenn du Philosophie oder vergleichende Religionswissenschaft wählst, denn da ist die Seelsorge auch mit drin.

Bei der Psychologie geht es dagegen eher darum, das Verhalten von Menschen zu erklären, da wird übergreifend gedacht. Manches kann man auf Spiritualität beziehen, aber an und für sich ist Psychologie unabhängig von irgendwelchen Bekenntnissen. Therapieren oder den Umgang mit Menschen lernst du als Psychologe erst im zweiten Schritt durch eine entsprechende Weiterbildung zum PSychotherapeuten (mal abgesehen von den Ausflügen in die Klinische Psychologie, die aber im Studium eher einem Probehappen entsprechen und auch ohne Spirituelles funktionieren müssen, denn da musst du auch flexibel sein können und Spiritualität ist nicht für jeden was)

Gruß Susanne

Hallo Susanne,

danke für Deine Antwort! Ich weiß schon, dass Psychologie sehr naturwissenschaftlich ist und nichts mit Spiritualität zu tun hat. Aber ich hatte die Hoffnung, dass es an irgendeiner Uni auf dieser Welt eine Ausnahme gibt… :smile:
Philosophie studiere ich bereits. Das Problem ist nur, dass ich damit kein Therapeut werden kann! Deshalb das Psychologiestudium, auch wenn ich aus einer ganz anderen Ecke komme und gerne neben der naturwissenschaftlichen Perspektive (die ja auch interessant ist) eine andere lernen würde…

Liebe Grüße!

be_wild_

Hallo,

Philosophie studiere ich bereits. Das Problem ist nur, dass
ich damit kein Therapeut werden kann! Deshalb das
Psychologiestudium, auch wenn ich aus einer ganz anderen Ecke
komme und gerne neben der naturwissenschaftlichen Perspektive
(die ja auch interessant ist) eine andere lernen würde…

Nun gibt es hier zwar kein Studium, aber Weiterbildungen zu dem Thema bestimmt, z.B. zu spirituellem Heilen :wink:
Ein derartiges Praktizieren (also quasi als Therapeut) kann anscheinend „jeder“, also ihc meine ohne offiziell anerkannte Ausbildung. Du kannst also z.B. Psychologie studieren und nebenbei zum Thema Spiritualität informieren und dies dann ja vielleicht durchaus in therapeutischer Tätigkeit anwenden.

Beatrix

Hallo Beatrix,

ja, sowas in der Richtung habe ich mir auch schon gedacht. Es ist halt ein Umweg über Zusatzausbildungen, etc… Und es ist einfach schade, dass es keinen direkten, anerkannten Weg dafür gibt, eine alternative Psychologie zu praktizieren…

Liebe Grüße!

Vorsicht!

einfach schade, dass es keinen direkten, anerkannten Weg dafür
gibt, eine alternative Psychologie zu praktizieren…

Was meinst du mit „praktizieren“? Ein Psychologiestudium zielt auf die Forschung aus, nicht auf Therapie! Um anerkannter Therapeuth zu werden ist eine eigene Ausbildung erforderlich.

Gruß

Stefan

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Hallo nochmal, um Psychotherapeut zu werden gibt es verschiedene Wege, nach dem Psychologiestudium eine Psychotherapeutenausbildung, die man mit Approbation abschließt. Dann kann man auch auf Krankenkasse behandeln, aber nur wenn man bestimmte Therapieformen anwendet (welche Das sind, kannst du im Psychobrett erfragen).
Selbst wissenschaftlich anerkannte Verfahren kann man also dann nur privat abrechnen und die teure Ausbildung reicht nur fürs Praxisschild.
Man kann auch Medizin studieren und dann Facharzt für Psychotherapie werden… nur zur Vollständigkeit.
Oder man kann ohne jegliches Studium eine Heilpraktikerprüfung ablegen, entweder den vollen oder den sogen. kleinen nur für Psychotherapie. Wie du dich darauf vorbereitest ist dein Bier, kannst du durch Schulen, Kurse oder auch Selbststudium machen.
Oder du wirst psychologischer, philosophischer oder spiritueller Berater, das hängt davon ab, was du mit praktizieren meinst, Diagnose und Therapie von Psychischen erkrkankungen ist dann nicht drin, aber Coaching von geistig eigentlich ganz gesunde, nur eben überforderten oä.
Das kannst du ganz ohne Ausbildung, rein rechtlich zumindest.
Und es gibt einige selbstständige Philosophen die sowas machen. google mal nach philosophischem Berater (da gibts echte Philosophen, nicht selbsterleuchtete Esoteriker jeglicher Coleur)
Gruß Susanne

Hallo Susanne,

ich hab an den kleinen Heilpraktiker auch schon gedacht. Aber ich weiß, dass das eine ziemliche Schmalspurausbildung ist und ich am Ende nicht über die Kasse abrechnen kann. Auch als Berater oder Coach muss man selbstständig sein. Ich bin erst 22 und habe keine Ahnung, wie man dann an Kunden/Patienten kommen soll, um sich über Wasser zu halten. Deshalb dachte ich an das Psychologiestudium (+Ausbildung), um dann nachher irgendwo unterzukommnen…

Liebe Grüße!

Hallo nochmal, wenn es dir ums unterkommen geht ist es auch schwierig mit Spiritualität oder überhaupt Geisteswissenschaften. Denn wie gesagt in einer Klinik geht es meist um heftigeres, was man nicht unbedingt mit Räucherstäbchen und Meditationen bearbeitet bekommt.
HAst du schon mal an Sozialpädagogik gedacht, da kenn ich viele, die mehr oder minder auf dem Esotrip sind, im öffentlichen Dienst fest bezahlt und beides miteinander verbinden können (eigenen Spleen und Helferkomplex). Nur wenn es darum geht, es an den Klienten zu bringen wirds wie immer schwierig. MAl gehts gut, wenn es anspricht (JAhreskreisfeste, Weiblichkeitsrituale im Mädchenhaus oder Heilungsrituale bei der Arbeit mit vergewaltigten/Geschlagenen frauen oä.), mal gehts in die Hose, weil manch ein Schlag MEnschen andere geistige Ergüsse bevorzugt.
Aber kannst dich ja mal hier umschauen www.dbsh.de und im Forum danach fragen, was für ein Spektrum da so möglich ist.
Gruß Susanne

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Hallo Susanne,

na ja, was ich unter spiritualität verstehe hat nichts mit räucherstäbchen zu tun… es gibt auch in der psychologie schon enigies an therapieforschung, das theorien aus dem buddhismus einbezieht (z.b. acceptance and commitment therapy). das ist nichts mit lustig ritual-bimm-bamm, sondern eine seit über 2000 jahren praktizierte, ganz rationale und funktionale art, mit dem geist umzugehen.
aber ich stimme dir zu, dass manche menschen damit nichts anfangen können und dann eine ‚rationale‘, altbeewährte therapie richtig ist (wobei der buddhismus z.b. auch sehr rational und viel länger bewährt ist… aber das ist ansichtssache).

ich denke, ich werde das psychologiestudium wagen und dann nachher durch fortbildungen mein wissen erweitern (es gibt z.b. eine fortbildung mit thema buddhistische psychologie)

liebe grüße!

Hallo!

(z.b. acceptance and commitment
therapy)

Ich hab mir gerade den Wiki-Artikel darüber durchgelesen. Dabei entstand mir nicht der Eindruck, dass dies eine besonders „spirituelle“ Psychotherapie ist - es ist halt einer von vielen, durchaus wissenschaftlichen, Ansätzen, der bei einer bestimmten Zielgruppe der Ansatz Deiner Wahl sein sollte.
Nun wirkt das gesamte Konzept auf mich so, als könnte dies jeder herkömmliche Psychotherapeut anwenden, wenn er sich nur damit eingehend beschäftigt. Da Du Dich offenbar hiermit schon beschäftigt hast und sicher nicht abgeneigt bist, Dich weiter außerhalb des Studiums auf diesem Gebiet zu bilden, empfehle ich Dir den „ganz normalen“ Weg zum Psychotherapeuten - und welche Schwerpunkte Du setzt, kannst Du Dir, wenn Du praktizierst, immer noch aussuchen.

Liebe Grüße
Immo