Spital Raum f. Medikamente etc

Hallo!
Wie nannte man „früher“ in einem Spital (Franzosenhaus)oder Lazarett den Raum, in dem man Medikamente, Verbandsstoff etc. aufbewahrte, bzw. ersteres zubereitete? Oder war das nicht üblich und es wurde vom Apotheker gebracht?
Gruß,
Eva

Hallo Eva,

also gaaaaaanz früher gab es Spitäler in „handelsüblicher“ Form ja noch nicht; deren Funktion erfüllten sogenannte Siechenhäuser (besser gesagt: Siechenhütten), die abseits der Städte/Ortschaften lagen.

Später gab es in Spitälern und Lazaretten Dispensieranstalten - in etwa mit der „Hausapotheke“ einer Klinik vergleichbar. Wie eine solche Anstalt in einem Lazarett auszusehen hatte und über welche Ausstattung sie verfügen musste, kannst du recht ausführlich in der Königlich Preußischen Medicinalverfassung nachlesen (ab Seite 235 - Dispensir-Anstalten).

Grüße
EP

Hallo!
In „Franzosenhäuser“ behandelte man die an den Franzosen, d.h. der Syphilis Erkrankten :smile:

Die Zeit ist um 1500 herum und in besagtem Lazarett (es handelt sich um einen Roman) gibt es eine Kammer, in der das Quecksilber et al aufbewahrt und zubereitet wird. (Es werkelt nur der Arzt da herum, aus Angst vor Ansteckung will mit den Kranken sonst keiner zu tun haben.)Um ein zusätzliches Synonym zur Auswahl zu haben, hätte ich gern ein Wort dafür gehabt. „Officin“ wäre hübsch gewesen, passt aber nicht.

Danke und Gruß,
Eva

Hallo Eva,

in mittelalterlichen Klöstern wurde dieser Raum Apotheke genannt (http://de.wikipedia.org/wiki/Apotheke#Wortursprung); auch die dafür zuständigen Mönche oder Nonnen wurde entsprechend bezeichnet.

Da die mittelalterlichen Spitäler aus der Klostertradition hervorgegangen sind, will ich stark vermuten, dass es dort genauso gehandhabt wurde.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo!
Sehr wahrscheinlich, dass Du recht hast! Da es sich nicht um einen ganz so historischen Roman handelt und der Ton eher flappsig ist, habe ich mich zu „Giftküche“ gerettet :wink:

Gruß,
Eva