Spitzensteuersatz/Reichensteuer

Kurze Nachfrage.
Der Spitzensteuersatz ist ab ca. 53000€ zuzahlen und liegt bei 42%
Die Reichensteuer ist ab 250000€ zuzahlen und liegt bei 45%

SPD will jetzt den Spitzensteuersatz auf 49% anheben. Also ab einem Einkommen ab diesen 53000€!? Und die Reichensteuer fällt damit dann weg?

Vielen Dank, gipsn

so viel Geld…
Hat jetzt nicht direkt mit der Frage zu tun, aber warum sollte ein Mensch überhaupt mehr als 250.000 Euro pro Jahr verdienen dürfen? So viel Geld kann ich mir schon gar nicht mehr vorstellen.

Leni

Hallo Leni,

die Höhe des Einkommens ist ein(!) Maß für die Wertschätzung, die ein Mensch erfährt.
Geld ist nun einmal einer(!) der Maßstäbe für Wertschätzung in unserer Gesellschaft. Glücklicherweise gibt es einige andere Maßstäbe und deswegen auch andere Ziele, die Menschen im Auge haben.

Gruß
Cassius

Hallo,

SPD will jetzt den Spitzensteuersatz auf 49% anheben. Also ab
einem Einkommen ab diesen 53000€!? Und die Reichensteuer fällt
damit dann weg?

„Wir sollten den Spitzensteuersatz von 42 auf 48 oder 49 Prozent anheben. Allerdings sollte er erst später einsetzen als bei rund 53.000 Euro, wie es derzeit der Fall ist.“
Zitat: Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender

Gruß
Pontius

Hat jetzt nicht direkt mit der Frage zu tun, aber warum sollte
ein Mensch überhaupt mehr als 250.000 Euro pro Jahr verdienen
dürfen? So viel Geld kann ich mir schon gar nicht mehr
vorstellen.

Hi Leni,

es gibt wohl kaum einen Menschen überhaupt, der so viel Geld verdient, aber es gibt viele, die so viel Geld bekommen…

Naja, und die würden es auch bekommen, wenn es verboten wäre, weil genau diese Menschen sich gewöhnlich sehr sehr gute Anwälte, Steuerberater und Kofferträger leisten können.

Nick

Hallo Nick,

das Wortspiel um „verdienen/bekommen“ ist wahrscheinlich älter als wir beide zusammen - gääähn!

Über die Angemessenheit von Verdienst zu Einkommen entscheiden diejenigen, die das Geld rausrücken?
Weißt Du was Besseres?

Cassius

freie Entfaltung der Persönlichkeit

Hat jetzt nicht direkt mit der Frage zu tun, aber warum sollte
ein Mensch überhaupt mehr als 250.000 Euro pro Jahr verdienen
dürfen?

Weil wir in einem Land leben, in dem dem Einzelnen die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (und eine Reihe besonderer Ausprägungen dieser Freiheit) verfassungsrechtlich gewährleistet ist und jede Beschränkung dieser Freiheit einer gesetzlichen Grundlage bedarf, die vor den Freiheitsgewährleistungen des Grundgesetztes Bestand haben muß. Dazu gehört auch, dass es jedermann innerhalb der gesetzlichen Grenzen frei steht, Verträge zu schließen mit wem er will und zu welchen Bedingungen er will. Und wenn jemand für seine Dienste oder Leistungen 250.000 EUR im Jahr haben will und sein Vertragspartner bereit ist, ihm das zu geben, ohne dass das gegen Gesetze verstieße, dann ist das eben so. Punkt.

So viel Geld kann ich mir schon gar nicht mehr
vorstellen.

Warum sollte das ein Grund sein, andere in ihrer Freiheit zu beschränken?

es gibt wohl kaum einen Menschen überhaupt, der so viel Geld
verdient,

Wieso?

Hat jetzt nicht direkt mit der Frage zu tun, aber warum sollte
ein Mensch überhaupt mehr als 250.000 Euro pro Jahr verdienen
dürfen?

Warum nicht? Wer soll das verbieten?

Naja, und die würden es auch bekommen, wenn es verboten wäre,
weil genau diese Menschen sich gewöhnlich sehr sehr gute
Anwälte, Steuerberater und Kofferträger leisten können.

Hallo Nick,

Geld verdirbt den Charakter, kann schon sein, aber ich glaube, dass so ein Gesetz zumindest helfen würde.

Leni

Hat jetzt nicht direkt mit der Frage zu tun, aber warum sollte
ein Mensch überhaupt mehr als 250.000 Euro pro Jahr verdienen
dürfen?

Warum nicht? Wer soll das verbieten?

Du hast recht :smile:

Politiker und deren Geldgeber wären ja schön blöd, wenn sie so ein Geseeetz machen würden…

Leni

Du hast recht :smile:

Politiker und deren Geldgeber wären ja schön blöd, wenn sie so
ein Geseeetz machen würden…

In der Tat, das wären sie, denn ein solches Gesetz würde vom Bundesverfassungsgericht sogleich kassiert, weil es klar verfassungswidrig wäre.

Geld verdirbt den Charakter

Diesen Kalenderspruch kann ich nicht bestätigen.
Erfunden wurde er vermutlich von Leuten, die selbst keins haben.

Gruß TL

Hi TL,

Geld verdirbt den Charakter

Diesen Kalenderspruch kann ich nicht bestätigen.

Ich auch nicht.

Richtig heißt er nämlich:
Geld verdirbt nicht den Charakter, es bringt ihn zum Vorschein.

Gruß
Cassius

Na ja, als Maß für die Wertschätzung würde ich es nicht bezeichnen …

Geld ist ein Allokationsmedium - so unschön die Auswüchse manchmal doch sind, so verhindert der freie Markt gerade Ineffizienz und, de facto, Unfreiheit. Wer würde noch enorme Bildungsinvestitionen unternehmen, wenn das in Aussicht stehende Gehalt nach oben gedeckelt ist? Das Entlohnungssystem der Marktwirtschaft stellt sicher, dass sich auch für solche Jobs Arbeitskräfte finden, aber eben entsprechend bezahlt - sozialistische Systeme müssen hingegen entweder Qualitäts- oder Freiheitseinbußen hinnehmen.

Hallo.
Hier sprechen viel Neider!
Warum verdienen die „Millionäre in kurzen Hosen“ auf den sonntäglichen Fußballplätzen ihre Millionengage?
Warum verdienen Schlagersänger sich dumm und dösig?
Warum hat Kerkeling mit seinem Pilgerbuch Milionen verdient?
usw…
Alles sittenwidrig?

Nur kein Neid!
El Peregrino

Hossa :smile:

Was die SPD will, interessiert die nächsten paar Jahre zum Glück niemanden. Da jedoch die SPD als Steuererhöhungspartei bekannt ist, wird sie sicherlich versuchen, den Leistungsträgern dieser Gesellschaft wieder mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, sobald sie wieder ein Wörtchen mitzureden hat.

Zwar gibt die SPD vor, die Arbeitnehmer-Partei zu sein, aber das trifft offenbar nur dann zu, wenn es darum geht, den Arbeitnehmern Steuern abzuknöpfen. Besser wäre es, wenn die SPD sich mal fragen würde, warum ein Arbeitnehmer bei 53000 EUR Einkommen bereits weit über 40% Steuern zahlen muss, wohingegen ein Millionär, der sein Geld auf der Bank liengen hat und nichts tut, mit 25% Quellensteuer davon kommt…

Damals als der Spitzensteuersatz eingeführt wurde, musste dieser nur von einem kleinen Teil der Arbeitnehmer bezahlt werden. Da jedoch die Grenze von 53000 EUR fast konstant geblieben ist, muss der Spitzensteuersatz heute von viel mehr Menschen bezahlt werden, vor allem solche, die vorher viel Zeit und Geld in ihr Studium investiert haben.

Man hat versäumt die Grenze von 53000 EUR jedes Jahr mit der Inflationsrate zu erhöhen. Das gilt nicht nur für den Spitzensteuersatz, sondern für die gesamte Lohnsteuer.

Nunja, ist eigentlich auch egal, welche Partei einem das sauer verdiente Geld aus der Tasche zieht…

Viele Grüße

Hasenfuß