Splitter für Herdanschluss zulässig?

Ich bin wegen vieler verschiedener Meinungen zu diesem Thema verwirrt:

Ist es zulässig, mithilfe eines Splitters an eine Herdanschlussdose sowohl autarkes Kochfeld als auch Backofen anzuschließen oder kommt es zur Neutralleiterüberlastung?

Die Splitter haben ja dann immer eine Schukosteckdose für den Backofen.

Hallo!

Rein physikalisch kommt es nicht zu einer Neutralleiterüberlastung. Wenn eine Phase mit 16A belastet wird, dann trägt auch der Nullleiter 16A.
Wenn zwei Phasen mit 16A belastet werden, dann trägt der Nullleiter… immernoch nur 16A.

Rechnerisch: sin(a)+sin(a+120°)=sin(a+60°)

Ob es aber aus anderen Gründen nicht zulässig ist, werden dir andere sagen.

Das geht schon wenn man die Leistung der Geräte beachtet.
Die Zuleitung zur Herddose wird i.d.R. mit 3 x 16 A abgesichert sein und mind. 5 x 1,5 mm² betragen. Bei kurzen Strecken ausreichend. Aber neu würde man immer 5 x 2,5 mm² verlegen lassen.

Überleg doch mal wie es beim Herd ist/war. Da ist auf einer Phase der Backofen angeschlossen (und an N natürlich) und alle Kochplatten( meist 4) sind auf den 2 restlichen Phasen verteilt.

Und warum sollte es denn bei separater Unterbringung des leistungsgleichen Backofens anders sein ?.

Und die separaten Kochfelder sind regelmäßig „nur“ für den Anschluss an 2 Phasen, N und Schutzleiter vorgesehen.

So einen Splitter verwendet man übrigens „nur“ weil die üblichen Herddosen gar nicht für 2 Kabelabgänge vorgerichtet sind. Man muss also etwas umrüsten, geht vom Ausgang auf den Splitter und verteilt den auf 2 Leitungen, eine 3-polige und eine 4(5)polige.

Und die angesprochene N-Leiter Überlastung tritt nicht auf. Du darfst doch die Phasenströme nicht auf den N so einfach übertragen. Denn auch beim Herd mit 3 x 16 in den Phasen fließen ja im N nicht etwa 3 x 16 A = 48 A zurück zum Verteiler !
Es fließt max. 16 A, aber je mehr Kochplatten oder Backrohrheizungen an sind umso weniger.
Bis schließlich bei alle voll an im N-Leiter gar nichts mehr fließt !

Da die fertigen Splitter recht teuer sind spricht nichts dagegen die Verdrahtung auch mit geeigneten Anschlussdosen mit Zugentlastungstüllen und guten Federklemmen(WAGO) selbst herzustellen.

mfG
duck313

Das Einzige, was dann doch dagegen sprechen könnte, ist die durch Schukostecker mögliche Verstauschung von L und N. Das KANN, aber muss nicht ein Problem sein. Alternative: Ohne Stecker direkt in Verteiler anschließen.

1 Like

Vielen Dank, dann bin ich doch wieder beruhigt:
Ich hatte nämlich kürzlich einen Elektriker bei mir, der sagte, dass das so nicht gehe und man hierdurch einer Brandgefahr ausgesetzt sei.
Es wäre erforderlich, dass man eine extra Leitung vom Sicherungskasten für den Backofen lege, alles andere sei grob fahrlässig.

Und weil man so ein „technisches Produkt“ für teuer Geld verkaufen kann.

Ich setze in solchen Fällen die Herdanschlussdose MEG1010-9019 von Merten.
Die hat fünf Dreifach-Klemmen (Wago 221) und zwei Leitungsabgänge mit Zugentlastungen.

Da kommt dann eine gute, fertige Verlängerung dran für den Backofen (EB-Backöfen haben normalerweise immer einen Schuko-Stecker, daher ist egal, was N und L ist).

Nur die Abart einiger Kochfeldhersteller, ihre 5x2,5mm² Anschlussleitung mit grau und blau als doppeltem Neutralleiter zu versehen kann man da nicht anschließen, weil halt nur eine Dreifachklemme für dann vier Adern vorhanden ist.

1 Like

Da wollte dieser Elektriker wohl nur seinen Umsatz erhöhen…
Als ich sagte, in Kombigeräten würden letztlich auch Splitter stecken, entgegnete er, dies würde nicht stimmen.
Stattdessen sei eine intelligente Elektronik untergebracht, die die Aufteilung übernehmen würde.

Da hat er ja auch recht. Wozu sollte man da sowas brauchen? Ist doch alles fest verdrahtet.

Bei meinem Induktionsherd ist das auch so. Wenn alle Platten mit großen Töpfen belegt sind (die Platten sind variabel zu nutzen), bekommen nicht mehr alle die volle Leistung.

hi,

Was ist bei dir ein Splitter? Und wo ziehst du den technischen Unterschied ob die Aufteilung im Gerät oder außerhalb erfolgt.

ist solang irrelevant, wie das Kochfeld nicht 3 Phasen baucht. Hast du das eventuell übersehen?

grüße
lipi

Ok, das heißt also im Umkehrschluss, dass man darauf achten muss, dass das Kochfeld nur zwei Phasen benötigt, wenn man dieses mitsamt Backofen an einer Herdanschlussdose betreiben möchte?

Als Anschlussleistung findet man dann dort die Angabe „7,4 kW“, manchmal auch genauer „7360 W“. Das sind dann zweimal 230 V mit je 16 A.