vor zwei Wochen war ich über das Wochenende im Krankenhaus, nachdem ich gut 3 Woche mit einer Thrombose rumgelaufen bin.
Ab jetzt für die nächsten 6 Monate: Thrombosestrumpf + Blutverdünner
Mittlerweile habe ich mir eine 3. Meinung eingeholt. Leider habe ich nun 3 verschiedene Aussagen.
Sauna:
Zwei von drei Ärzten raten davon ab. Hohe Temperaturen wären nicht gut. Der dritte argumentiert damit, dass alles was Durchblutungsfördernd ist empfehlenswert ist.
Sport:
Auch hier teilen sich die Geister. Von „gar kein Sport 4 Wochen“ bis hin zu „weiter machen wie gewohnt“ habe ich nun Infos.
Ich würde gerne wieder joggen gehen, 10 - 20 km. Fahrrad fahren, schwimmen, Kraftsport betreiben. Ich fühle mich schlapp und bin müde.
Thrombosestrumpf
Ausziehen würde gar nicht gehen und sollte keine Option sein, sagen alle 3. Im Netz liest man von Studien die belegen, dass sowohl bei Probanten welche einen Strumpf trugen als auch bei denen ohne gleiche Ergebnisse zu sehen waren.
Ich will vorerst nicht ganz darauf verzichten, aber zumindest für 2 Stunden während des Sports. Oder für den Saunabesuch.
Einen Termin beim Phlebologen habe ich erst in 6 Wochen bekommen. So lange will ich aber nicht auf alles verzichten müssen was für mich einen wesentlichen Ausgleich darstellt.
Womit? Mit sich widersprechenden Auskünften von verschiedenen Ärzten?
Wenn hier alle 3 Ärzte das gleiche sagen, würde ich darauf hören. Ist eigentlich wirklich von Thrombosestrümpfen die Rede? Meines Wissens dürfen die nur im Liegen getragen werden. Aber das wissen die 3 Ärzte sicher besser.
Wenn von Kompressionsstrümpfen die Rede ist: Die trägt man immer, außer im Liegen (nachts beim Schlafen). Und die haben sehr wohl einen Effekt, das merkt man aber erst nach langer Zeit (wenn man die immer trägt). - Es gibt übrigens welche mit Baumwollanteil und vorne mit offenem Fuß. Die sind zwar lästig beim An- und Ausziehen, aber sonst stören die gar nicht. -
Was für Studien sind das denn? Es gibt auch Studien, in denen alle 10 Kettenraucher überlebt haben. Mit Studien muss man vorsichtig sein.
Tipp am Rande:
Wenn der Arzt auf der Überweisung einen Dringlichkeitscode angibt, ist die Kassenärztliche Vereinigung verpflichtet, einen zeitnahem Termin beim Facharzt zu besorgen.
Manche Krankenkassen haben eine spezielle Hotline, die sich bei nicht-dringlichen Fällen um einen zeitnahen Arzttermin bemüht.
Wenn also normale Sportler ohne Thromboseprobleme extra Kompressionsstrümpfe tragen, beim Training, aber besonders auch bei Wettläufen, dann sollten dich die Dinger beim Sport nicht stören.
Von Sauna wurde mir auch abgeraten. Sport konnte ich sowieso nicht gleich im Anschluss an die Thrombose machen, weil sie eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung war, mit anderen Worten: hier kann ich dir nicht helfen.
Persönlich nicht. Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Tiefvenenthrombose handelt. Du solltest alles tun, um wieder einen ungehinderten Blutdurchfluss zu haben. Bewegungsmäßig sollten die Venenklappen wieder Ihre Funktion erhalten. Das erreicht man durch gehen, nicht rennen. Gehen und immer wieder Pausen machen. Wenn noch restliche Gerinnsel in der Vene sind, riskiert man bei Gewaltsport, dass eine Lungenembolie ausgelöst wird, weil das Gerinnsel in die Lunge gespült wird. Und das kann exitus bedeuten.
Die Meinungen für deinen Fall sollten nicht im niedergelassenen ärztlichen Bereich eingeholt werden sondern in einer Gerinnungsambulanz/Angiologie/Hämatologie eines großen Krankenhauses.
Udo Becker
Es ging mir weniger um den Störfaktor sondern eigentlich mehr um den Nutzenfaktor. Ich bin mir nicht sicher, ob meine „Thrombosestrümpfe“ den gleichen Effekt haben wie normale Sport-Kompressionsstrümpfe?
Oder anderst gesagt: ist es gleichwertig / machbar beim Laufen auf Sport-Kompressionsstrümpfe zurück zu greifen ohne dabei gesundheitlich in Bezug auf die Thrombose zu riskieren?
Für mich ist es ein Thrombosestrumpf, da ich eine Thrombose hatte und nun ein Strumpf tragen muss. Ob das nun fachlich so korrekt war bezweifle ich mal …
Ich denke aber es sind schlichte Kompressionsstrümpfe, da ich sie rund um die Uhr tragen soll. Bekommen habe ich die in einem „Fachgeschäft“ nachdem das Bein ausgemessen wurde.
Ich merke auch jetzt nach zwei Wochen schon einen Unterschied. Ohne ist noch ein recht befremdliches Gefühl, mit habe ich keinerlei Einschränkungen mehr.
Die habe ich glücklicherweise auch bekommen. Ich muss zwar ein Pflaster an die Ferse kleben da ich sonst doch Druckschmerzen bekomme aber sonst unterschreibe ich das Kommentar - Einbußen habe ich durch den Strumpf an sich nicht.
„Insgesamt gebe es in der Inneren Medizin derzeit praktisch keine Evidenz für einen Einsatz von Thrombosestrümpfen zusätzlich zur medikamentösen Prophylaxe.“
Unterscheiden möchte ich nur zwischen können und sollten. Vom körperlichen habe ich mit den Strümpfen keinerlei Einschränkungen. Ob das nun gesundheitlich auch so ist frage ich mich noch …
Habe mir das Kommentar nochmal durchgelesen. Ich muss zugeben, dass für mich nach der Thrombose wohl irgendwie klar war, dass man Thrombosestrümpfe bekommt … Ich denke ich habe jedoch ganz normale Kompressionsstrümpfe bekommen welche aber nach abmessen erst ausgegeben wurden.
Daher bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob „Standardgrößen bei Sport-Kompressionsstrümpfe“ gleichwertig sind.
Ja, aber Blutverdünner (vermutlich Marcumar) verhindert (hoffentlich) die weitere Gerinnselbildung, ist aber kein Medikament zur Auflösung von Gerinnseln. Die Auflösung nmuss peu a peu dein eigenes fibrinolytisches System bewerkstelligen.
Udo Becker
diese Aussage kann ich nur bestätigen. Genauso wurde es mir gestern beim Spezialisten erklärt. Und zwar ist glücklicherweise das Gerinnsel mittlerweile in der Vene. Dort verstopft es zwar nun und hindert den Blutfluss, aber die Gefahr einer Lungenembolie ist wohl weg. Der Heilungsprozess selbst geht vollkommen vom eigenen Körper aus, so die Hoffnung.
Als Blutverdünner gibts jedoch mittlerweile einen Marcomar Nachfolger mit wohl weniger unerwünschten Nebenerscheinungen.
So für alle die das Thema interessiert. Aussage des Spezialisten:
Zum Thema Sport wurde mir nun gesagt könnte ich ungehindert wie bisher wieder starten. Ich werde nun am Wochenende mal vorsichtig starten mit Fahrrad fahren und schwimmen.
Das schlechte Gefühl bleibt. Sorge einer neuen Thrombose, Unwissenheit woher die Thrombose kam und dazu aktuelle Situation: ein Gerinnsel hindert Blut am fliesen. Wie gesagt, der Arzt hat vorsichtig vorerst entwarnt, meinte Sport wäre in Ordnung. Schwimmen ohne Kompressionsstrumpf für 2-3 Stunden wäre auch in Ordnung.