Hallo Nickn4m3,
ich schon wieder 
hoffe der erste Teil Stromwirtschaft hat weitergeholfen…
Allerdings frage ich mich - wer diese Zusammenhänge so dezidiert braucht bzw. wozu!?
Na - sei es denn, wie es wolle hier gibt es auf fast ALLES eine Antwort…
Den ersten teil der Frage kann ich auch mit ja beantworten.
Der Stromvertrieb vertreibt den vom Anbieter erworbenen Strom = JA
so, dass dieser dem Kunden möglichst günstig angeboten werden kann = NEIN
Denn jeder versucht das Optimum am Markt herauszuholen. Gemeint ist der erzielbare Preis.
Hier gibt es zwei gravierende Unterschiede:
- Der Grundversorger:
…er hat ggf. die Leitungsrechte (z.B. in der Stadt)und verkauft in einer „Mischkalkulation“ wobei die Betriebskosten von der eigenen Netzgesellschaft erhoben werden.
[Anmerkung der Grundversorger MUSS JEDEN in seinem Versorgungsgebiet beliefern - hier werden auch die Stromkunden aufgefangen die nach der Teldafax Pleite nicht mehr beliefert wurden]
- Der reine Stromverkäufer (früher Teldafax, Naturstrom und wie auch immer sie sich nennen) kaufen den Strom aus verschiedenen Quellen und zwar so viel ihre Kunden „wahrscheinlich“ verbrauchen - zahlt dann die Durchleitungsentgelte an die Leitungsinhaber (hierzu gehören alle Kabel, Trafohäuser, Stromverteiler usw.)und auch hier wird ein Mischpreis gebildet.
Das in der Frage geschilderte Einkaufsverhalten ist richtig - nicht aber diese Folgerung:
Diese auf dem Spotmarkt erhältlichen Produkte sind im Stande, dem Vertrieb einen Strich durch die Rechnung zu machen = NEIN
Denn ein guter Vertrieb hat auch einen guten Einkauf! Selbst wenn Spotmarktprodukte auf einmal unvorhersehbar und großartig steigen, sodass ein Kauf den Strombeschaffungspreis nach oben treibt so entfallen auf den Gesamtbezug nur wenige Prozent.
Heute wird nicht mehr per Daumen bestellt, sondern es gibt komplexe Berechnungssoftware die abhängig von Temperatur, dem momentanen Verbrauch und den statistischen Werten aus der Vergangenheit und und und -
bis schlussendlich der Rechner eine Empfehlung an den Energie-Manager ausgibt. Dann erst wird entschieden!
Also ist der zuletzt in der Frage eher ein fiktiver Fall - der aus meiner Sicht sehr sehr unwahrscheinlich ist.
Der Strompreis wird aus anderen Gründen fallen/ oder steigen - dies aber unterliegt der freien Marktwirtschaft.
Hoffe mit diesem Beitrag etwas Licht in die Finsternis getragen zu haben.
Einen immer guten Wirkungsgrad wünscht
Willibert Michels