Spottgedichte über Verliebte

Hallo Literaturkenner,

aus gegebenem Anlass suche ich Gedichte, die sich über das komische Verhalten glücklich oder unglücklich Verliebter lustig machen.

Wer weiß welche?

Fragt und bittet
Andreas

Die fromme Helene
Hallo Andreas,

Wilhelm Busch ist da recht realsatirisch. „Man sieht, dass es Theater fibt, wenn man sich durcheinander liebt.“ Zitat aus „Plisch und Plum“, glaube ich.

Der Klassiker natürlich mit allem Drum und Dran in der Betreffzeile.

Gruß

die fromme Annie

Weitere Ideen
Hiya Andreas.

Heine hat einige Gedichte zu diesem Thema verfasst (z.B. „Sie saßen und tranken am Teetisch“, mein persönlicher Favorit was Spottgedichte über die Liebe angeht).

Auch Heinz Erhardt hat sich mit dem Thema Liebe auseinandergesetzt, ob das Spottgedichte sind, muss jeder selber entscheiden.
Beispiele wären „Eine verfahrene Geschichte“, „Heimliche Liebe“, „Singe, wem Gesang gegeben“ und weitere.

Das ist jetzt alles, was mir so spontan einfällt, wenn ich noch auf was stoße, werd’ ich meine Liste gegebenfalls erweitern.

Schönes Wochenende
Bernie

prosaisch
Hallo Andreas,

über das
komische Verhalten glücklich oder unglücklich Verliebter

Es ist zwar kein Gedicht, aber für diese Situation sollte folgendes treffend sein:

Adolph Freiherr von Knigge
Über den Umgang mit Menschen
Zweiter Teil
Viertes Kapitel
Über den Umgang mit und unter Verliebten

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1491&kapitel=2…

„Mit Verliebten ist vernünftigerweise gar nicht umzugehn;“

Viele Grüße
Stefan

Hallo Werbärnie,

Heine hat einige Gedichte zu diesem Thema verfasst (z.B. „Sie saßen und tranken am Teetisch“, mein persönlicher Favorit was Spottgedichte über die Liebe angeht).

Ja, ein wundervolles Gedicht, aber es macht sich über oberflächliche Vorstellungen „der Gesellschaft“ über die Liebe lustig, nicht über Verliebte selbst! Denn „wahre“ Liebe gibt es - deutet Heine in der letzten Strophe an.

Gruß!
Karl

Da kann man jetzt drüber streiten. Ich habe das Gedicht als einen Abgesang auf und gegen die Liebe aufgefasst, die Letzte Strophe kann auch als resigniertes Statement gesehen werden, wenn die Liebe des Du als eine rein körperliche, aber wenigstens leidenschaftliche Liebe aufgefasst wird, die den am Tisch versammelten Personen ja scheinbar fehlt…

Müller und Schornsteinfeger
Hi Annie,

Wilhelm Busch ist da recht realsatirisch. „Man sieht, dass es Theater fibt, wenn man sich durcheinander liebt.“ Zitat aus „Plisch und Plum“, glaube ich.

Darf ich? :wink:

„Man sieht, dass es Spektakel gibt, wenn man sich durcheinander liebt.“
Aus: Müller und Schornsteinfeger 5. Akt.

die fromme Annie

Gruß
Metapher (awful)

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Hallo Webärnie,

interessant, ich habe das Gedicht wohl immer ganz anders gelesen. Wenn man genau hinguckt, zeigen ja tatsächlich alle am Tisch versammelten Personen - von Heine meisterhaft in harmloseste Worte gekleidet - unterdrückte sexuelle Lust (Die Hofrätin lächelt ironisch, weil sie weiß, dass der „platonische“ Hofrat ein Heuchler ist, der Domherr öffnet den Mund „weit“ und spricht von (verbotener) „roher Liebe“, die passonierte Gräfin traut sich dem Baron lediglich die Tasse zu reichen).

Aber was „hätte“ „mein Liebchen“ „so hübsch“ von ihrer Liebe erzählt"? Freizügige sexuelle Darstellungen doch wohl nicht an einem Teetisch zur Heinezeit, oder?

Ich dachte immer ganz positiv an eine ideale Verbindung von körperlicher und geistiger Liebe, aber vielleicht denke ich da zu positiv?

Gruß!
Karl

Es müssen keine freizügigen sexuellen Darstellungen sein, aber wenn man Heines Verhältnis(se) zu Frauen bedenkt, könnte es sich bei seinem „Liebchen“ auch um eine Prostituierte o.ä. handeln (man erinnere sich an Katharina 5 und Helena (?) 3), die dann von „ihrer“ Form der Liebe erzählt, die von der der feinen Gesellschaft abweicht.
Heine war ja generell sehr zynisch veranlagt, auch was das Thema Liebe betrifft, weswegen ich diese Deutung immer für recht passend hielt.
Vielleicht bin ich auch einfach nur zu negativ…^^

Lyrische Grüße
Werbärnie

Hallo Werbärnie,

hört sich schlüssig an, was du schreibst, ich kenne mich in Heines Biographie nur sehr grob aus!

Gruß!
Karl