Ich bin in einer Psychotherapie aufgrund von schweren Depessionen und habe ADHS. Mir wollten jetzt einige Leute ernsthaft klar machen, dass es lediglich ein „medizinischer Kniff“ wäre, dass mir mein Psychologe in sehr vielen Dingen Recht gibt um mich aufzubauen. Stimmt das? Ich habe doch garnichts davon wenn mein angeblicher „geistiger Dünnschiss“ noch befürwortet wird. Zudem beklagen meine Eltern, dass bei Psychologen ja sowieso immer die Eltern an allem Schuld sind. Zwar kann man Eltern nicht für alles die Schuld geben, aber dennoch tragen sie die größte Verantwortung für einen gesunden Start ins selbständige Leben, oder nicht?
Hallo,
Lass dich von deinem Umfeld nicht verunsichern. Eine Psychotherapie ist dafür da, dass es dir (wieder) gut geht. Die Aussage deiner Eltern darfst du erst mal als Schutzbehauptung werten. Wenn dich die Aussagen deines Umfeldes belasten, so rede ruhig mal mit deinem Therapeuten darüber.
Alles Gute
Joschi
Hallo,
Ich bin in einer Psychotherapie aufgrund von schweren
Depessionen und habe ADHS. Mir wollten jetzt einige Leute
ernsthaft klar machen, dass es lediglich ein „medizinischer
Kniff“ wäre, dass mir mein Psychologe in sehr vielen Dingen
Recht gibt um mich aufzubauen. Stimmt das?
Frag doch mal den, der Dich behandelt, ob er nichts Besseres zu tun hat, als Dir in allem eine Bestätigung zu geben. Vielleicht sagst Du ihm auch gleich, was Du stattdessen von ihm erwartest?!
Ich habe doch
garnichts davon wenn mein angeblicher „geistiger Dünnschiss“
noch befürwortet wird.
Sag’s dem Therapeuten.
Zudem beklagen meine Eltern, dass bei
Psychologen ja sowieso immer die Eltern an allem Schuld sind.
Und? Was denkst Du, wollen sie damit erreichen bei Dir?
(Jedenfalls würde ich das auch unbedingt mit dem Therapeuten besprechen, dass Deine Eltern so… leiden??? Ich dachte, DU bist es, der/ die leidet? Verkehrte Welt?)
Zwar kann man Eltern nicht für alles die Schuld geben, aber
dennoch tragen sie die größte Verantwortung für einen gesunden
Start ins selbständige Leben, oder nicht?
Ja, da stimme ich Dir zu! Eltern haben eine große Verantwortung, und wenn sie der nicht gewachsen sind, dann sollten sie zumindest später, wenn das Kind in den Brunnen fällt, anfangen, dazu zu stehen.
Wenn sie das nicht wollen, dann machen sie wieder den gleichen Fehler.
Wenn Du willst, dass man (Eltern, Therapeut) Dich ernst nimmt, dann fang an mit dem Therapeuten. Der ist dafür da. Der verdient schließlich gutes Geld damit… Du musst ihm ja nicht (gleich) den Hals umdrehen, aber es dürfte doch erlaubt und auch sicher erhofft sein, dass Du mal sagst, was Du davon hälst.
MFG, IHF
Hallo,
ähmm…
ja wo fang ich an. Also der Psychologe hätte wohl seinen Beruf verfehlt wenn er dir nur nach dem Mund reden würde, denn das ist ganz sicher nicht seine Aufgabe. Allerdings sind das oft die Vorstellungen die Laien ohne jedes Interesse und sogar Ablehnung der Psychologie haben. Ein Psychologe wird sich mit dir hinsetzen und klar - erstmal zuhören. Aber dann nicht hei tei tei machen, sondern herausfinden (bzw. dir helfen herauszufinden)
welche Ursachen das ADHS haben könnte und vor allem denke ich, wirst du in einer Therapie lernen, damit umzugehen. Inwieweit es in die Tiefe geht, also inwieweit deine Kindheit miteinbezogen wird, kommt auf die Therapieform an. Ist es eher eine Verhaltenstherapie? Oder Gestalttherapie, Transaktionsanalyse, Gesprächstherapie, Psychoanalyse… da gibt es ja verschiedenste Formen.
Deine Eltern haben wohl Angst, klar. Dass du dich mit deiner Kindheit auseinandersetzt, dass du vielleicht manches in Frage stellst, wenn deine Kindheit problematisch war, und du dich in der Therapie gezielt mit ihr beschäftigst, wird sie ja auch hochkommen, so wie die Gefühle von damals. Aber das ist wichtig. Und dass Eltern davor Angst haben ist gut nachvollziehbar.
Es ist aber für dich wichtig die Therapie zu machen, und deine Eltern müssen es auch aushalten wenn du sie vielleicht im Zuge dieser, zeitweilig mit Vorwürfen überschüttest. Das gehört dazu. Es geht ja darum, Vergangenes aufzuarbeiten, denn nur so kannst du es hinter dir lassen.
Alles Gute,
Blumenkind
Hallo!
Was andere über Psychologen oder Therapien sagen…wer von denen hat mal Therapie gemacht???
Aus welchem Grund sollte der Therapeut Dir NUR nach dem Mund reden??
Er ist doch da um Dir zu helfen!
Vielleicht…findet er ja so manches an Deinem Denken einfach richtig und gut…-- und Du kannst nur nicht recht glauben, daß Du richtig sein könntest!??
Deine Eltern haben Angst…Angst vor Konfrontation, die kommen könnte.
Sprech mit Deinem Therapeuten- bei dem müsstest Du nun wirklich offen und ehlrich sagen können, was Du denkst!
Lass Dir dort helfen und die anderen reden…
ich wünsch Dir damit alles Gute
kitty
Kann schon sein, viele tun’s.
Hallo,
ich bin Diplom-Psychologin und mache auch Beratungen (noch keine Therapeutin). Außerdem habe ich selbst eine Therapie wegen Depression und Schlafstörungen als Patientin bis vor 2 Jahren gemacht, kenne es also auch aus dieser Perspektive.
In der Psychotherapie und Beratung gibt es erstmal den Grundsatz, dass eher keine Ratschläge verteilt werden, sondern das psychische Erleben und Denken das Patienten durch das Gespräch verändert werden muss. Das ist keine „mechanische“ Angelegenheit, der Therapeut kann keinen Knopf drücken, sondern dir lediglich ein vertrauensvolles Gegenüber bieten, dem du deine Gedanken und Gefühle mitteilen kannst und dir nach und nach dazu Rückmeldung gibt.
Zu Beginn einer Therapie kommt es auf die Vertrauensbasis an und die baut man tatsächlich dadurch auf, dass man erstmal zuhört und versucht zu verstehen, was den Patienten beschäftigt. All diese Gedanken sind erstmal weder gut noch schlecht, sie dürfen ihren Platz im Gespräch bekommen.
Allerdings kann es ein Therapeut im Laufe der Therapie nicht dabei belassen, alle Ansichten des Patienten gut zu heißen. Wahrscheinlich hast du sehr viele negative Gedanken, wertest dein Leben ab oder fühlst dich als Versager, wenn du depressiv bist - das wird er sicher nicht unterstützten, sondern daran gilt es zu arbeiten. Aus welchen Erfahrungen speisen sich diese Überzeugungen, welche Gefühle der Trauer, Angst oder Zurückweisung hast du erlebt, die diese Überzeugungn verfestigt haben?
Ich würde die Reaktion deiner Eltern ebenfalls als einen Selbstschutz werten (wie andere Antworter vor mir). Sie fühlen sich verantwortlich. Am besten die redest eine Weile nicht mit ihnen darüber und wenn du deine negativen Gedanken bewältigt hast, kannst du sie mit deinen Anliegen konfrontieren in einer kosntruktiven Weise. Allerdings weiß ich nicht wie alt du bist, daher kann es sein, wenn du jünger als 18 Jahren bist, dass eine Familientherapie durchaus sinnvoll wäre.
Viele Grüße, L.