Spritverbrauch für den Urlaubsflug?

Hallo,
vor einiger Zeit behauptete jemand im Bekanntenkreis, wenn man mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegt, könnte man vom Spritverbrauch und der Umweltbelastung her genausogut jeden Tag mit dem 40tonner zur Arbeit fahren. Eigentlich kann ich mir das nicht so recht vorstellen.
Wie sieht es denn nun wirklich aus, wieviel verbraucht denn so ein Urlaubsflieger z.B. von Frankfurt nach Mallorca und wie hoch in Relation zu einem Auto ist der Schadstoffausstoß?

Axel

Ob ein Jet viel oder wenig Sprit verbraucht ist eine Frage der Relation! Wenn ich bei meinem A300 für einen Flug nach Athen ca. 18 Tonnen Sprit tanke ist das eine ganze Menge, wenn ich den Spritverbrauch pro Person und 100km angebe kommt man auf lächerliche 3-6 Liter, je nach Flugzeug.
Hier mal ein paar Zahlen: Fahre ich alleine mit dem Auto von Frankfurt nach Berlin, fahre ich 560km (vom Flughafen zum Flughafen) und brauche dafür realistischerweise ca. 5-6 h und verbrauche mit einem Mittelklassewagen ca. 56l Benzin.
Fliege ich mit meinem A300 von FRA nach Berlin TXL mit 280 Gästen an Bord verbrauche ich ca. 4,2t Kerosin, das sind etwa 5283 Liter, und bin nach 45min Flugzeit da. Immernoch eine ganze Menge Kerosin - wenn ich das aber umrechne je Person und 100km komme ich auf einen Verbrauch von ca. 3,7l/100 km je Person. Selbst wenn das Flugzeug nur halbvoll ist liege ich mit den Verbrauchswerten besser als das Auto.

Diese Zahlen sollen jetzt nicht das Flugzeug als den ökologischsten Verkehrsträger darstellen :wink:, man könnt hier auch genug Rechnungen aufführen, in denen das Fluguzeug recht alt aussieht (z.B. wenn man mal bedenkt, daß je Passagier (!) auf einem Flug nach Australien knapp 1000l Kerosin verbraucht wurden). Ich wollte mit den Zahlen nur darstellen, daß man das Flugzeug auch anders sehen kann. Letztenendes entstehen die großen Kerosinmengen in erster Linie durch die großen Distanzen die zurückgelegt und Menschenmengen die befördert werden.

Gruß,
Nabla

Hi,

wie sieht es eigentlich mit der Zusammensetzung der Abgase von Flugzeugen aus? Beim Starten kommen da ja manchmal doch recht dunkle Wolken aus den Triebwerken (wenn man bedenkt was so mancher Kleinwagen bei einem Bruchteil der Leistung rausbläst relativiert sich vielleicht manches wieder).
Was ist das hauptsächlich? Der Farbe nach würde ich auf Stickoxide tippen.

LG
Stuffi

Die Abgase enthalten das, was in normalen Abgasen beim Kfz auch enthalten ist. Wie aber die genaue Zusammensetzung ist und wie man diese bewerten sollte - darüber ist es schwer ungefärbte Informationen zu finden. In den Broschüren zum Thema Nachhaltigkeit / Umweltschutz der Airlines liest sich die Thematik komplett anders als auf Seiten der Fluglaermgegner oder Umweltschützer. Die Wahrheit wird wie so of irgendwo in der Mitte liegen.
Da ich da auch keine näheren Infos zu habe würde ich Dir vorschlagen, daß Du selber mal ein wenig im Internet suchst und Dir dann Dein eigenes Bild machst.

Gruß,
Nabla

Das in der internationalen Zivilluftfahrt verwendete Kerosin mit der Bezeichnung JET- A1 ist ähnlich dem Petroleum, Heizöl oder auch Diesel. Dem entsprechend sind auch die Abgase zu werten. Hinzu kommen noch spezielle Additive, die die geforderte elektrische Leitfähigkeit, die Schmierung der Kraftstoffpumpen sowie eine Kältebeständigkeit bis - 48…52°C garantieren. Das Kerosin ist dünnflüssig, nahezu farblos und hat eine spezifische Dichte von 0,790…0,820. Militärflugzeuge fliegen mit dem Treibstoff F 34, im Prinzip ähnlich dem JET- A1, jedoch mit einer höheren Kältebeständigkeit. Bei kleineren Verkehrsflugzeugen, die auch hohe Geschwindigkeiten und Flughöhen erreichen wird dem Kerosin während der Betankung ein Additiv zugemischt, welches auch eine höhere Kältebeständigkeit garantiert. Über die Schadstoffe, die diese Additive erzeugen, kann ich aber auch nichts sagen.
Gruß Gert

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Hallo Gert,

Das in der internationalen Zivilluftfahrt verwendete Kerosin
mit der Bezeichnung JET- A1 ist ähnlich dem Petroleum, Heizöl
oder auch Diesel. Dem entsprechend sind auch die Abgase zu
werten. Hinzu kommen noch spezielle Additive, die die
geforderte elektrische Leitfähigkeit, die Schmierung der
Kraftstoffpumpen sowie eine Kältebeständigkeit bis - 48…52°C
garantieren. Das Kerosin ist dünnflüssig, nahezu farblos und
hat eine spezifische Dichte von 0,790…0,820.
Militärflugzeuge fliegen mit dem Treibstoff F 34, im Prinzip
ähnlich dem JET- A1, jedoch mit einer höheren
Kältebeständigkeit. Bei kleineren Verkehrsflugzeugen, die auch
hohe Geschwindigkeiten und Flughöhen erreichen wird dem
Kerosin während der Betankung ein Additiv zugemischt, welches
auch eine höhere Kältebeständigkeit garantiert. Über die
Schadstoffe, die diese Additive erzeugen, kann ich aber auch
nichts sagen.

Durch die höhere Verbrennungs-Temperatur, bezogen auf Fahrzeuge, nehmen die Stickoxyde zu, dafür gibt es weniger Russ und Kohlenwasserstoffe. Das hat nicht viel mit den Additiven zu tun, sondern vor allem mit dem Gemisch und der Verbrennungs-Temperatur.

MfG Peter(TOO)

Danke an Euch! (o.w.T)
-nix-