Spurensicherung Fernsehfilm

Hallo, für ein Krimidrehbuch (TV) hat sich folgende Frage ergeben:

Kann man erkennen ob ein Projektil aus einem Revolver oder einer Pistole abgefeuert wurde, wenn keine Hülsen gefunden werden?

Danke für die Auskunft.

Eigentlich nur dann, wenn es sich um einen Revolver mit speziellem Drall und Anzahl der Züge handelt, was bei einer Pistole nicht vorkommt.

Wieso kommt das bei Pistolen nicht vor bzw. was kommt bei Pistolen nicht vor?

Dieses eine spezielle Profil. :slight_smile: Nur wenn man weiß: Dieses Profil kommt ausschließlich bei Revolvern vor, kann man sagen, das war kene Pistole. Alle Profile, die aber bei beiden Arten vorkommen, lassen vermutlich keine Aussage zu,

Keine Ahnung, ob es so etwas gibt oder ob es vielleicht sogar der Normalfall ist. Und das, obwohl ich mich sogar mal mit Ballistik beschäftigt habe.

Was auf jeden Fall zutrifft, ist, dass man die Waffe eingrenzen kann.

Gruß,
Max

Moin,

nein, weil das Geschoss von den Zügen markiert wird und von sonst nichts. Sollte die Waffe keine Züge haben, dann könnte man darauf tippen, dass es sich um einen uralten Revover handelte. Oder um eine Vorderladerflinte von fümpfzehnhundertkrug. Oder eine Steinschloßpistole aus dem 30jährigen Krieg.

Gruß
Ralf

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Hi!
Ich wage vorsichtig zu spekulieren, dass die moderne Forensik möglicherweise schon (z.B. chemisch) feststellen könnte, ob das Projektil aus einer Randfeuer - Hülse oder mit Zündhütchen/Knallquecksilber oder sonstigem getrieben wurde.

Welche Datenbanken Interp0l & Co haben, wer weiss.

Aber warum immer Krimis?
Leiche - Ermittlung - Geständnis. Ist doch immer dasselbe. Und jenseits jeden Realismus’. Und Todlangweilig. Aber kommt irgendwie trotzdem gut an. :man_shrugging:

Ausser man heisst Dick Wolf, dann verdient man sich damit dumm und dämlich, dass man die gleiche Soße immer wieder kocht.

Servus,

wie die Patrone gezündet wird, sagt noch nichts über den Waffentyp aus :-((

Gruß
Ralf

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Witzbold. Zeige mir eine Halbautomatik, die RF-Munition verschießt. Die gibt es ,leider, nicht.

Was ich meine, ist folgendes: Eigentlich haben Läfe von Revolvern und Pistolen eine gewisse Anzahl von Zügen und entweder Rechts- oder Lingsdrall. Dies ist weitgehend standartisiert. Sollte bei beiden Waffantypen die Zugzahl und Drallrichtung gleich sein, ist eine Unterscheidung, an Hand des Geschoßes nicht möglich. Es gab in der Vergangenheit Waffenhersteller, die sich in der Anzahl der Züge im Lauf deutlich von anderen Fabrikaten abgehoben haben. (Könnte,theoretisch, auch noch heute passieren, ist aber eher unwahrscheinlich.) Sollte eine solch exotische Waffe verwendet worden sein, kann, aufgrund der Spurenbesonderheit auf dem Geschoß, eine Zuordnung erfolgen.

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Naja, die Steilheit bzw. der Winkel der Züge (Dralllänge) kann noch variieren, ebenso die Form der Züge (Zugprofil) und das Verhältnis von Feld zu Zug.

Was mich verwirrte, war die Aussage, dass es Züge bzw. eine bestimmte Form von Zügen bei Revolvern gibt, aber nicht bei Pistolen. Ich habe nicht erwartet, dass es Spezialitäten nur bei einem der beiden „Systeme“ gibt und verstehe Dich jetzt auch nicht so, dass das so ist, sondern dass es auf die Spezialität ankommt, die es bei beiden „Systemen“ geben kann. Habe ich Dich da jetzt richtig verstanden?

Um Missverständnisse zu vermeiden: ich habe von dem Thema kaum Ahnung, aber mich würde halt wundern, wenn das Exklusivrecht auf „Spezialität“ allein den Revolvern zufiele, wofür mir auch kaum ein Grund einfiele… Ich will es halt nur verstehen.

Gruß
C.

Theoretisch wäre es möglich, dass ein ganz bestimmter Lauftyp nur bei einem ganz bestimmten Revolver vorkommt. ("mit speziellem Drall und Anzahl der Züge (…), was bei einer Pistole nicht vorkommt.) Dann wäre eine Aussage möglich. Ob es praktisch der Fall ist, weiß ich nicht.

aber mich würde halt wundern, wenn das Exklusivrecht auf „Spezialität“ allein den Revolvern zufiele, wofür mir auch kaum ein Grund einfiele…

Man konnte die Aussage so missverstehen, aber das war nicht gemeint.

Gruß,
Max

Welcher alte Revolver hatte keine Züge?

Oder um eine Vorderladerflinte von fümpfzehnhundertkrug.

Die klassische Muskete, wie sie als Kriegswaffe bis Mitte des 19. Jahrhunderts produziert wurdem, hatte keine Züge - der Grund war, dass man dadurch den häufig ungeübten Schützen das schnelle Nachladen erleichtern wollte. Beim Massenfeuer einer Bataillon kam es mehr auf Geschwindigkeit als auf Treffsicherheit an.

Teilweise wurde auch noch im Deutsch-Französischen Krieg von 1870//71 mit Musketen gekämüft.

Beste Grüße,
Max

Randfeuer-Hülsen enthalten mW das gleiche Zündmittel wie Zentralfeuerpatronen; es ist nur in anderer Form angebracht.

Gruß,
Max