Das weiß ich auch nicht. Aber meine Erfahrung zeigt, daß es
fast alle richtig machen.
Irgendwie lässt mich das noch nicht ganz los. Magst du deine
Erfahrung genauer beschreiben? (Bist du Lehrer?)
Ne, kein Lehrer. Nur vater von drei Kindern, der seit deren kindergartenzeit sich dort und später in der schule eingebracht hat. Dabei habe ich ziemlich häufig mitbekommen, wie die Kleinen klatschen sollten, um Wortsilben zu erkennen. Und meist haben sie das ganz gut gemacht.
Mich würde interessieren, wie sich das Klatschen von „müssen“
anhört, wenn Kinder das automatisch machen? Setzen die
wirklich ab, sodass man zwei s hört? Oder ist das eher ein
fließender Übergang mit einer Art langgezogenem s?
Eher ein fließender Übergang. Aber das Prinzip bleibt erhalten: beide Silben haben den „s“-Laut, und daher schrieb man „ss“.
Mich würde interessieren, wie sich das Klatschen von „müssen“
anhört, wenn Kinder das automatisch machen? Setzen die
wirklich ab, sodass man zwei s hört? Oder ist das eher ein
fließender Übergang mit einer Art langgezogenem s?
Eher ein fließender Übergang. Aber das Prinzip bleibt
erhalten: beide Silben haben den „s“-Laut, und daher schrieb
man „ss“.
Diesen fließenden Übergang hab ich vermutet. Wenn ich nicht groß drüber nachdenke, mach ich es wohl auch so. Aber dein Prinzip „beide Silben haben den s-Laut“, kann ich nicht so einfach übernehmen… Mir kommt es eher so vor, als würde man sich mit diesem fließenden Übergang um die Silbengrenze rummoglen. Bei Te-le-fon kann ich die Silben einzeln betonen, ohne dass es sich „komisch“ anfühlt. Bei müs-sen ist das nicht so. Das ist irgendwie künstlich, wenn ich das so spreche. Zugegebenermaßen fühlt sich ein einzeln betontes mü-ßen in etwa genauso komisch an. Für mich stimmts irgendwie nur mit dem fließenden Übergang. Und dabei wird m. M. n. eben nicht deutlich, ob beide Silben das s haben. Interessant fände ich jetzt, zu wissen, was Kinder machen, wenn man sie auffordert, die Silben einzeln zu betonen, wie bei Te-le-fon. Aber ob es für sowas statistische Erhebungen gibt…?
Versuch mal, müs-sen und Mu-ße zu vergleichen - das ist schon ein deutlicher Unterschied, finde ich. Allerdings ist das doch die gleiche Regel wie die neue, oder? Nach kurzem Vokal ss, nach langem ß.
Die einsilbigen Worte wie „Schloß“ kriegt man so nicht raus. (Wurden die alle mit ß geschrieben? Mir fällt gerade nur ein: Nuß, Kuß, ich muß, Biß, keß
Gab es denn mehrsilbige Wörter, die nicht nach der Regel oben geschrieben wurden?
Das „muß“ muß ich ja wohl so schreiben, trotz des kurzen ‚u‘,
während die „Muße“ ja ein langes ‚u‘ hat.
Dieses zeigt, wie überflüssig das ‚ß‘ doch ist.
Da lobe ich mir doch die Schwiizer:
die finden das ‚ß‘ so entbehrlich, dass sie es noch nicht mal auf der Tastatur haben…
Das „muß“ muß ich ja wohl so schreiben, trotz des kurzen ‚u‘,
während die „Muße“ ja ein langes ‚u‘ hat.
Hab ich dich jetzt missverstanden? Oder du die Regel? Muss wird – eben aufgrund des kurzen _u_s – natürlich mit Doppel-s geschrieben, nicht (mehr) mit ‚ß‘.
nach alter Rechtschreibung durfte am Wortende nie ein -ss stehen. Ich habe ein rückläufiges Wörterbuch von 1984, also lange vor dem halbherzigen Reförmchen, und habe dort nachgeschaut: alle Wörter, die man heute mit -ss am Ende schreibt, stehen dort mit -ß.
Das betrifft sogar Fremdwörter wie Fitneß, Busineß, Fairneß usw.
Das beknackte an der Regelung war, dass man die flektierten Formen der kurzen Silben mit ss schrieb, also Paß - Pässe; Prozeß - Prozesse; Biß - Bisse; Geschoß - Geschosse; Kuss - Küsse.
Auch vor Konsonanten durfte kein ss stehen; die Formen von essen schrieb man ich esse, du ißt, er ißt, wir essen, ihr eßt, sie essen, Imperativ: iß/eßt!
Hier hat die Reform wirklich etwas Sinnvolles zustande gebracht.
nach alter Rechtschreibung durfte am Wortende nie ein -ss stehen.
danke - über die Silbenregel, die Kubi genannt hat, leuchtet mir das ein. Ich bin zwar ziemlich rechtschreibsicher, nur die Regeln kenne ich meist nicht.
Auch vor Konsonanten durfte kein ss stehen; die Formen von essen schrieb man ich esse, du ißt, er ißt, wir essen, ihr
eßt, sie essen , Imperativ: iß/eßt!
Hier hat die Reform wirklich etwas Sinnvolles zustande gebracht.
Ja, das war auch etwas, das ich rasch übernommen habe.
Dieses zeigt, wie überflüssig das ‚ß‘ doch ist.
Da lobe ich mir doch die Schwi e izer:
die finden das ‚ß‘ so entbehrlich, dass sie es noch nicht mal
auf der Tastatur haben.
da werden die Frauen protestieren: wenn „sie“ nun schreiben möchte dass sie nur noch wenig ist und es kein ß mehr gäbe würde der Satz ja wohl so lauten: „ich esse nur noch in Massen“. Ich glaub da kommt schon ein anderer Sinn heraus.
Da könnte lieber das ‚y‘ (ersetzt durch ‚ü‘ [Hüäne] oder ‚j‘ [Jak]); das ‚q‘ durch ‚kw‘ [Kwark] und das ‚v‘ (durch ‚f‘ [Fogel] oder ‚w‘ [Wegetarier]) eingespart werden. Ich finde dass sind die unnützesten Buchstaben im Deutschen. Evtl. sogar noch das ‚x‘.