Hallo!
Vor schon ein paar Jahren (ich war noch ganz neu hier) wurde diese Frage im Deutsch-Brett erörtert. Ich habe damals folgende These entwickelt, der nicht widersprochen wurde:
Im Wort „XXXland“ kann „XXX“ zwei Bedeutungen haben: Entweder es bezeichnet die Einwohner des Landes (z. B. „Deutsch“ in „Deutschland“. Deutschland ist also das "Land der Deutschen). Oder XXX beschreibt das Land näher, z. B. sind die „Niederlande“ tief gelegene Ländereien, „Grönland“ ist dem Wortstamm nach das „grüne Land“, Island ist ein „eisiges Land“ usw. Die Menschen, die dort leben, sind weder grün noch eisig, und ob Niederländer tatsächlich niedere Menschen sind, lasse ich mal dahingestellt. (SCNR!)
Deswegen heißen sie Niederländer, Grönländer, Isländer, usw.
Im einen Fall erbt das Land also den Namen von seinen Einwohnern, im anderen heißen die Einwohner nach dem Land, in dem sie leben.
Die einzige Ausnahme, die mir dazu eingefallen ist: Das Wort England bezieht sich nicht darauf, dass das Land „eng“ ist (nur die Straßen, wovon ich mich kürzlich überzeugen durfte), sondern auf die Engländer, die dort leben. Aber es ist nur eine scheinbare Ausnahme, denn die Engländer hießen ganz früher mal Angeln (und Sachsen).
Wie gesagt: Das ist meine eigene Theorie zu dem Sachverhalt, daher bitte mit Vorsicht genießen, aber sie klingt zumindest mir so plausibel, dass ich ziemlich großes Vertrauen in sie habe.
Michael