(Wer sich weigert in das Pensionssystem einzuzahlen und dem :Beizutreten, wird bis zur Gefängnisstrafe exekutiert)
Na ganz so ist es nicht. Beamte brauchen z.B. nicht einzahlen. Auch Selbstständige, Freiberufler etc. müssen nicht. Wer über der Beitragsbemessungsgrenze verdient auch nicht.
Die aktuellen Einzahlungen setzen die aktuellen
Einkommensunterschiede lediglich für die Zeit des
Rentenbezuges fort. Eine bestimmte Höhe je eingezahlten Euro
ist nicht vorgesehen.
Damit unterscheidet sich dies erheblich von betrügerischen
Schneeballsysteme oder Pyramidenspielen.
Vermutlich habe ich das, trotz oftmaligen durchlesens nicht
oder falsch verstanden.
Aber im Prinzip sagst du ja damit „Eine bestimmte Höhe je
eingezahlten Euro ist nicht vorgesehen.“ Das heißt ja,
zumindest aus meiner Sicht, dass ich da einzahle ohne jemals
irgend eine Garantie zu haben wie viel ich raus bekomme.
Genau. Es ist eben kein Banksparplan. Aber der Begriff Versicherung macht eigentlich deutlich, dass es sich um die Absicherung eines Risikos dreht.
Es handelt sich halt um eine Solidar/Versicherungsgemeinschaft. Wer bspw. vor Renteneintritt stirbt bekommt nichts. Wer 100 wird bekommt sicher mehr raus, als er je eingezahlt hat (incl. Verzinsung). Das gibts ja bei jeder anderen „normalen“ Versicherung auch. Wer z.B. nie einen Unfall mit seinem Auto verursacht, sieht auch keinen Cent von seinen Beiträgen wieder. Das bekommen die, die die Schäden machen.
In Österreich sind die Medien voll mit Themen, dass die
Pensionen nicht gesichert sind und genau so Windmühlenartig
sagen die Politiker, dass eine Pensionsreform derzeit nicht
nötig ist.
Politiker sagen öfter mal was, und haben naturgemäß einen Horizont bis zur nächsten Wahl.
Doch die Zahlen der Experten sprechen die Sprache, dass die
derzeitige Pension in Zukunft (40 Jahren) nicht mehr
finanziert werden kann. Somit müssen reformen kommen, die
bedeuten: diejenigen die jetzt jung sind, müssen die hohen
Pensionen der alten zahlen, selbst bekommen sie aber nur eine
ganz geringe Pension, egal wie viel sie jetzt einzahlen oder
vorher eingezahlt haben.
Na den letzten Satz meinst du bestimmt anders.
Also das System funktioniert so wie jetzt sicher noch in 40 Jahren. Tatsächlich werden dann die Pensionen in Relation zu den Beiträgen wesentlich geringer sein.
Es gäbe schon noch ein paar andere Optionen. Aber je länger man mit echten Reformen wartet, um so härter wird dann mal der Einschnitt sein.
Das persönlich verstärkt den Gedanken dessen: Wenn es genug
einzahler gibt, bekommen die Aussteiger auch viel Geld, gibt
es keine oder nur mehr wenig Einzahler, müssen die Aussteiger
mit wenig Geld rechnen, auch wenn sie damals als Einzahler
viel gezahlt haben. Klassisches Pyramiedenspiel?
Also im Prinzip ja. Als die Rentenversicherung damals eingeführt wurde, hatten wir tatsächlich auch noch eine BevölkerungsPYRAMIEDE.
Diese Rentenversicherung hatte den Zweck, das Risiko auf Einkommensverlust im Alter abzusichern bzw. die Folgen zu mildern.
Es handelt sich also um eine klassische Risikoversicherung, so wie man es von der (Kfz)Haftpflicht kennt. Nur weil man Haftpflichtbeiträge zahlt, baut sich ja dort auch kein Vermögen auf. Es geht schlicht und ergreifend darum, die Risiken zu verteilen.
Inzwischen haben sich aber die Grundannahmen, auf denen unsere Rentenversicherungssystem aufbaut, grundlegend verändert. Ein ganze Weile sah es so aus, als würde der Produktivitätszuwachs in der Wirtschaft, die Veränderung in der Bevölkerungszusammensetzung kompensieren können. Wahrscheinlich bauen darauf die Hoffnungen der Politiker auf, dies könnte auch weiter so sein.
Bei genauerem Hinsehen setzte dies allerdings deutlich höhere Wachstumsraten voraus. Woher diese kommen sollen???
Klar, wenn die Politiker sagen würden: Die Pensionen sind auf
dauer nicht gesichert, wir müssen endliche eine Reform machen,
damit sie auf über hundert Jahre gesichert ist. Dann würde ich
mich viel wohler fühlen, auch wenn das massive Einschnitte bei
den Pensionen bedeuten würde. Aber so, bloß durch das
Gesundreden und nichtstun bei einem sichtbar total kranken
(Pyramidenspiel?) System?
So funktioniert Politik. Kein Wähler (zumindest nicht die Masse) will schlechte Nachrichten hören. Also bekommt er erzählt, was er hören will. Das klappt natürlich nur, weil die Masse zu träge und in weiten Teilen wohl auch intellektuell einfach nicht in der Lage ist, das Thema zu erfassen und zu durchdringen.
Gruß