Staatsbuergerschaft neuerdings am Flughafen ?

Hallo Allerseits,

die Diskussionen der letzten Tage ueber den Test vermitteln mir den Eindruck, dass man die Staatsbuergerschaft bereits bei der Ankunft am Flughafen beantragen kann.

Ist es nicht so, dass der Personenkreis, der diese beantragt, bereits seit Jahren in dem Land lebt und hier i.d.R. einer Arbeit nachgeht, Steuern bezahlt, nie mit dem Strafgesetz in Beruehrung kam etc?

Wenn dem so ist, warum muss man dann Fragen stellen, die schon von der Mehrheit der Deutschen nicht korrekt beantwortet werden koennen?

Ist es nicht so, dass man Menschen, denen man viele Pflichten auferlegt, auch irgendwann mal Rechte einraeumen sollte (z.B. Wahlrecht)?

Wie kann sich jemand in eine Gesellschaft einfuegen, wenn man ihn stets als geduldeten Gast sieht?
Ist es nicht auch unsere Aufgabe eine Hilfestellung zu geben?

Als gutausgebildeter Zuwanderer, wuerde ich kuenftig eher nach Laendern Ausschau halten, die mir nicht solche Tests abverlangen (z.B. Grossbritanien).

Sehe ich dass alles falsch??

Gruss,
Alfred

Hallo Alfred,

Ist es nicht so, dass der Personenkreis, der diese beantragt,
bereits seit Jahren in dem Land lebt und hier i.d.R. einer
Arbeit nachgeht, Steuern bezahlt, nie mit dem Strafgesetz in
Beruehrung kam etc?

das bedeutet aber nicht unbedingt, dass alle in diesem Personenkreis die Sprache auf einem vernünftigen Niveau beherrschen und sich jemals für die deutsche Kultur auch nur ansatzweise interessiert haben.

Wenn dem so ist, warum muss man dann Fragen stellen, die schon
von der Mehrheit der Deutschen nicht korrekt beantwortet
werden koennen?

Da gebe ich dir teilweise Recht. Wobei ich glaube, dass der Hintergrund des Fragebogens sein soll, den Einbürgerungswilligen einen Integrationskurs quasi vorzuschreiben und ich halte das für eine gar nicht so schlechte Idee. Außerdem solltest du bedenken, dass nach den vorgeschlagenen Regelungen gerade mal 50% der Fragen korrekt beantwortet werden müssen, um den Test zu bestehen. Das dürfte doch zu schaffen sein, wenn man sich auch nur ein wenig vorbereitet hat.

Ist es nicht so, dass man Menschen, denen man viele Pflichten
auferlegt, auch irgendwann mal Rechte einraeumen sollte (z.B.
Wahlrecht)?

Tut man doch, sobald diese Menschen nachgewiesen haben, dass sie sich überhaupt mit der Gesellschaft, in der sie leben, einigermaßen auskennen. Das Wahlrecht bedeutet auch eine gewisse Verantwortung. Um sie übernehmen zu können, sollte man sich mit gewissen (kulturellen) Gepflogenheiten des Landes auskennen, die Sprache soweit beherrschen, um dem Wahlkampf folgen zu können und bereit sein, eine Person/Partei nicht nur deswegen zu wählen, weil sie dieselbe Nationalität hat wie man selbst.

Wie kann sich jemand in eine Gesellschaft einfuegen, wenn man
ihn stets als geduldeten Gast sieht?

Das tut man doch spätestens mit der Vergabe der Staatsbürgerschaft nicht mehr.

Ist es nicht auch unsere Aufgabe eine Hilfestellung zu geben?

Derjenige, an den sich die Hilfe richtet, sollte aber auch bereit sein, sie anzunehmen.

Als gutausgebildeter Zuwanderer, wuerde ich kuenftig eher nach
Laendern Ausschau halten, die mir nicht solche Tests
abverlangen (z.B. Grossbritanien).

Du sagst es - als gut ausgebildeter Zuwanderer. Ich nehme aber an, dass sich die Tests in erster Linie nicht an diese richten.

Sehe ich dass alles falsch??

Das liegt im Auge des Betrachters. :wink:

Grüße,
Anja

Hallo Allerseits,

Moin

Als gutausgebildeter Zuwanderer,

ja, diese 5% müssen unter den anderen 95% leiden, ist doch immer so

wuerde ich kuenftig eher nach
Laendern Ausschau halten, die mir nicht solche Tests
abverlangen (z.B. Grossbritanien).

im europäischen vergleich ist es hier noch am einfachsten
staatsbürger zu werden, da bildet grossbritanien keine ausnahme,
vergleiche mal mit schweiz und holland

natürlich verschliessen sie sich nicht vor Zitat „people with exceptional skills“
https://www.immigrationexpert.com/uk/register.asp?fi…

aber wer hat die schon?
die meissten einwanderer kommen aus Ländern, deren Bildungssysteme nicht den europäischen standards genügen,
viele dort aussergewöhnlich begabte leute würden europäischem (oberen) durchschnitt entsprechen

und die, die drüber liegen werden von den USA angeworben

mfg
mathias

Hallo Anja,

Ist es nicht so, dass der Personenkreis, der diese beantragt,
bereits seit Jahren in dem Land lebt und hier i.d.R. einer
Arbeit nachgeht, Steuern bezahlt, nie mit dem Strafgesetz in
Beruehrung kam etc?

das bedeutet aber nicht unbedingt, dass alle in diesem
Personenkreis die Sprache auf einem vernünftigen Niveau
beherrschen und sich jemals für die deutsche Kultur auch nur
ansatzweise interessiert haben.

ich gebe Dir vollkommen Recht in Sachen Sprache. Wer sich allerdings bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht fuer unsere Kultur interessiert hat, wird dies auch nur zur Vorbereitung auf den Test machen.

Ist es nicht auch unsere Aufgabe eine Hilfestellung zu geben?

Derjenige, an den sich die Hilfe richtet, sollte aber auch
bereit sein, sie anzunehmen.

Klar, nur kosten Kurse fuer „Deutsch als Fremdsprache“ richtig Geld (einfach mal unter google.de nachschauen, was Kurse kosten, bis man Deutsch auf vernuenftigen Niveau spricht und schreibt…), desweiteren hat die Auslaenderpolitik vor langer Zeit dazu gefuehrt, dass ganze Viertel (z.B. Berlin-Kreuzberg) mit sehr hohem Auslaenderanteil und dem dazugehoerigen Umfeld entstanden sind. Hier darf es niemanden wundern, dass Sprach- und Kulturaustausch nicht aufkommen, da es nicht noetig ist.

Du sagst es - als gut ausgebildeter Zuwanderer. Ich
nehme aber an, dass sich die Tests in erster Linie nicht an
diese richten.

Aha, man will vielleicht noch mehr steuern, wer kuenftig einen Pass bekommt und wer nicht. Die Konsequenzen, z.B. einen guten Arbeitsplatz zu bekommen (ohne deutsche Staatsbuergerschaft) werden ruckzuck gegen Null tendieren.
Im Gegenzug, laesst sich davon nicht ableiten, dass der Gewinner des Tests in die „Gemeinschaft“ aufgenommen wird.

Vielleicht sollte sich Deutschland mal an die Nase fassen und mit Offenheit und Intersse auf die hiesigen Zuwanderer zugehen, nicht nur einmal im Jahr im Urlaub. Integration kann nur erfolgen, wenn beide Parteien aufgeschlossen sind.

Gruss,
Alfred

Hallo Alfred,

das bedeutet aber nicht unbedingt, dass alle in diesem
Personenkreis die Sprache auf einem vernünftigen Niveau
beherrschen und sich jemals für die deutsche Kultur auch nur
ansatzweise interessiert haben.

ich gebe Dir vollkommen Recht in Sachen Sprache. Wer sich
allerdings bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht fuer unsere
Kultur interessiert hat, wird dies auch nur zur Vorbereitung
auf den Test machen.

ja, aber das ist doch wenigstens etwas. Damit wird er die wichtigsten Artikel des Grundgesetzes und den grundlegenden politischen Aufbau des Landes sozusagen zwangsläufig kennenlernen.
Allerdings würde ich mir wünschen, dass der Test nicht aus 100 starren Fragen besteht, sondern man vorher eben nicht weiß, was für Fragen (die ruhig etwas vielfältiger sein können) drankommen. Sonst lernt man für manche Fragen ja sinnentleerte Worthülsen (z.B. die derzeitigen Parteien im Bundestag - aber ohne deren grundlegende politische Aussagen).

Ist es nicht auch unsere Aufgabe eine Hilfestellung zu geben?

Derjenige, an den sich die Hilfe richtet, sollte aber auch
bereit sein, sie anzunehmen.

Klar, nur kosten Kurse fuer „Deutsch als Fremdsprache“ richtig
Geld (einfach mal unter google.de nachschauen, was Kurse
kosten, bis man Deutsch auf vernuenftigen Niveau spricht und
schreibt…), desweiteren hat die Auslaenderpolitik vor
langer Zeit dazu gefuehrt, dass ganze Viertel (z.B.
Berlin-Kreuzberg) mit sehr hohem Auslaenderanteil und dem
dazugehoerigen Umfeld entstanden sind. Hier darf es niemanden
wundern, dass Sprach- und Kulturaustausch nicht aufkommen, da
es nicht noetig ist.

Vor allem was die Sprachkurse angeht, gebe ich dir vollkommen Recht. Sie waren von Anfang an nicht gerade auf hohem Niveau und wurden bis zum extremen Minimum zusammengekürzt. Auf diese Weise die Sprache zu erlernen ist kaum möglich. Man muss selbst in eigene Sprachkurse investieren, hat aber das dafür notwendige Geld nicht zur Verfügung. Das ist wahr.

Du sagst es - als gut ausgebildeter Zuwanderer. Ich
nehme aber an, dass sich die Tests in erster Linie nicht an
diese richten.

Aha, man will vielleicht noch mehr steuern, wer kuenftig einen
Pass bekommt und wer nicht. Die Konsequenzen, z.B. einen guten
Arbeitsplatz zu bekommen (ohne deutsche Staatsbuergerschaft)
werden ruckzuck gegen Null tendieren.

Damit würde man den Druck erhöhen, tatsächlich die Bedingungen für die Einbürgerung zu erfüllen. Derzeit sehe ich darin gar keinen Zweck, es ändert sich nur sehr wenig.
Davon abgesehen kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Konsequenzen überhaupt eintreten.

Vielleicht sollte sich Deutschland mal an die Nase fassen und
mit Offenheit und Intersse auf die hiesigen Zuwanderer
zugehen, nicht nur einmal im Jahr im Urlaub. Integration kann
nur erfolgen, wenn beide Parteien aufgeschlossen sind.

Das schon. Aber ich habe den Eindruck, dass gerade die Immigranten-„Partei“ häufig besonders ver-schlossen ist.

Grüße,
Anja

50%
Hallo Anja,

eine schnelle Frage zwischendurch:

Außerdem solltest du bedenken, dass nach den
vorgeschlagenen Regelungen gerade mal 50% der Fragen korrekt
beantwortet werden müssen, um den Test zu bestehen.

Hast du für diese Info eine Quelle. Ich hab schon ein bisschen gesucht und bräuchte das am besten aus offzieller Quelle.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo Omar,

nee, sorry, ich find’s nicht wieder. :frowning: Das habe ich mal im Spiegel gelesen, aber meine jetzige Suche war nicht erfolgreich.

Gruß,
Anja

Hallo, Omar

eine schnelle Frage zwischendurch:

Außerdem solltest du bedenken, dass nach den
vorgeschlagenen Regelungen gerade mal 50% der Fragen korrekt
beantwortet werden müssen, um den Test zu bestehen.

Hast du für diese Info eine Quelle. Ich hab schon ein bisschen
gesucht und bräuchte das am besten aus offzieller Quelle.

„Neben die Verpflichtung auf den Besuch eines Einbürgerungskurses, an dessen Ende dann wenigstens 50 Prozent der Fragen aus dem Wissens- und Wertekanon beantwortet werden müssen …“

Quelle:
http://www.taz.de/pt/2006/03/15/a0102.1/text

„Die Kosten für Kurse und Prüfung sollen die Bewerber tragen. Wer die Prüfung ohne Vorbereitung bestehe, könne den Kurs einsparen. Um zu bestehen, muß nach Bouffiers Vorstellung die Hälfte der Fragen korrekt beantwortet werden.“

Quelle:
http://www.abendblatt.de/daten/2006/03/15/543317.html

Gruß
karin

thnx (owt)

wie gesagt…

Als gutausgebildeter Zuwanderer, wuerde ich kuenftig eher nach
Laendern Ausschau halten, die mir nicht solche Tests
abverlangen (z.B. Grossbritanien).

Achwas ein Verein, bei dem die Aufnahmekriterien derart niedrig sind, daß jeder Trottel hineinkommt, hätte dich erst gar nicht verdient! :smile:)) Wer „gutausgebildet“ ist, sollte doch erst recht fähig sein, drei Mittelgebirge und drei Philosophen zu recherchieren!

Net bös sein :wink:

Gruß
dataf0x