Stadt belagert, Orgel imitiert Schlachtung

Ist folgende Geschichte wirklich passiert: Eine Stadt wurde lange Zeit belagert. Die belagerten Krieger konnten nicht über die Stadtmauern, desahlb entschied man sich abzuwarten bis die Einwohner keine Nahrung mehr haben und aufgeben. Nach einer gewissen Zeit geschah es und die Stadtbewohner hatten nur noch wenig zu essen. Doch dank einer Orgel konnten sie eine Tierschlachtung imitieren, bis die Krieger vor der Stadtmauer aufgaben und abzogen. Ist das wirklich passiert???

Hi

Also meine Märchen- und Sagen Lexika kennen eine solche Orgelgeschichte nicht, hast du noch etwas Kontext wo diese Geschichte spielen könnte?

Eine Stadt belagern und aushungern ist nichts ungewöhnliches, distinktiv ist das Merkmal der Imitation einer Schlachtung durch eine Orgel.

Es sei erstmal festzustellen, ob es eine solche Erzählung irgendwo gibt (für mich riecht das nach Legende), bevor man aussagen könnte, ob da was wahres dran ist bzw. ob es ein historisches Vorbild gibt.

lg
Kate

Ich kenne diese Legende nicht, allerdings scheint die von dir genannte Version einem gängigen Muster zu folgen. In Augsburg gibt es den „Stoinerne Ma“ (Steinerne Mann). Der Legende zufolge ein Bäcker, der ein Brot aus Sägespänen backte, um den Belagerern vorzutäuschen, die Einwohner Augsburgs hätten noch genug zu essen.

1 Like

gängige Muster
Hi,

dazu geört wohl auch die Legende von den Salzburger Stierwaschern.

Im 30jährigen Krieg wurde die Festung von aufständischen Bauern belagert, und als die Vorräte zur Neige gingen, malte das Gefolge des Erzbischofs den letzten Stier jeden Tag mit einer anderen Farbe an, um die Bauern zu demoralisieren - der Trick gelang angeblich.

Gruß, jenny

1 Like

Servus,

nett ist in diesem Zusammenhang das „Brettener Hundle“: Die Einwohner von Bretten fütterten den Mops von ihrem Schultes, bis er (der Mops) vor Leibesfülle kaum noch aufrecht gehen konnte, und ließen ihn zum Tor hinaus, um den Belagerern zu demonstrieren, wie es bei ihnen gar noch den Hunden ging; diese hackten dem Mops den Schwanz ab und schickten ihn heim, suchten aber selber demoralisiert das Weite.

Schöne Grüße

MM

… und dann ist da noch …

die Deggendorfer Knödelsage:

http://www.deggendorf.de/index.php?id=1460

Und dass in einer Stadt vom letzten Mehl noch Brote gebacken und über die Mauern geschleudert wurden, habe ich auch noch in Erinnerung.

Vgl. dazu auch die Belagerung von Valencia in Film „El Cid“ mit Charlton Heston aus den Sechzigern …

Wahrscheinlich kann man solche Geschichten „ewig“ fortsetzen.

Gruß

Fax

…Kronicher Hoseküa…
Soche Geschichten gibt es zuhauf…

So auch in Kronach wo sie angeblich die Stallhasen auf der Stadtmauer rumlaufen ließen, damit die Feinde sie sehen und denken es wäre noch genügend Nahrung in der belagerten Stadt…