In so einem Fall wird der Städtename automatisch definit und daher auch mit definitem Artikel benutzt. Seltsamerweise wird dann auch nich mehr nach, sondern nunmehr in benutzt. Du fährst dann also ins schön e , hektisch e Berlin, ins verregnet e London oder du schreibst ein Buch über das Athen des zweiten vorschristlichen Jahrhunderts usw.
wie dekliniere ich einen Adjektiv vor einem Staädtenamen? Sie
sind ja neutra. „Nach“ gehört zum Dativ.
z.B. Ich will nach schönen hektisch_en_ Berlin.
Wie sieht mit den Endungen aus? War das richtig? Der Google
hat mir leider keine Antwort gegeben…
Das meiste hast du ja schon selber erkannt. Städte werden plötzlich neutral und bekommen damit den Artikel ‚das‘.
Allerdings dürfen wir dann die Präposition ‚nach‘ nicht mehr nehmen. Die funktioniert nämlich nur ohne Artikel. Das gilt auch für Länder:
Ich fahre nach Deutschland.
Ich fahre in die Türkei.
Ich fahre in den Irak.
Wir brauchen dann also nicht mehr Dativ sondern Akkusativ und damit auch die entsprechenden Endungen, die André ja schon geschrieben hat.
Ich danke euch, ihr Lieben! Dieses „ins“ habe ich irgendwie
nie gebrauchen müssen, sodass es irgendwie an mir
vorbeigezogen ist…
Dieses ‚ins‘ ist nichts weiter als die Verschmelzung Präposition ‚in‘ und des Artikels ‚das‘. Das gibt es im Deutschen öfters (ans, zum, beim, zur, im, etc…).
Hi Andre,
warum fahre ich nicht „in schönes hektisches Berlin“? Ober gibt es ein weiteres Thema von mir, über das Brandenburger Tor in blauem/im blauen Licht… Das Berlin genau wie das Brandenburger Tor gibt es nur einmal, also Unika… Geht es wirklich womöglich um die Atmosphäre, wie schon Dodeka gesagt hat?
Wenn ich mich auch hier noch einmal einschalten darf…
Man kann schon in bestimmten Fällen Städtenamen mit dem unbestimmten Artikel gebrauchen.
Wie ich es empfinde, implizierst du damit einen Vergleich oder relativierst eine Erwartungshaltung.
So könntest du dir z. B. „ein schöneres Berlin“ wünschen. Oder etwas in dieser Art sagen: „Als ich vor fünfundzwanzig Jahren zum ersten Mal Berlin besuchte, war es noch eine geteilte Stadt. Heute bin ich glücklich, dass ich in ein friedlich vereintes Berlin fahren kann.“ Oder „Bei meinem jetzigen Besuch entdeckte ich ein ganz anderes Berlin“.
Mit Personen ist es ähnlich: „Wir trafen bei unserem Interview einen fröhlichen Samuel Koch an, den seine Behinderung nicht in seiner Lebensfreude zu beeinträchtigen scheint.“ Oder: „In diesen unbekannten frühen Gedichten entdecken wir einen überraschend depressiven Heinz Erhard.“
Aber wenn du einfach so in ein mit Adjektiv näher beschriebenes Berlin fahren willst, brauchst du den bestimmten Artikel. Also „Ich fahre ins schöne, aber hektische Berlin“.
steh ich gerade total auf der Leitung oder erklären sich alle eure Beispiele nicht ganz einfach aus der unten zitierten Regel, dass Ländernamen, Städtenamen, Regionen etc. mit dem sächlichen Artikel stehen, wenn sie von einem Attribut begleitet werden??
Welche grammatische Konstruktion das Attribut dabei hat, ist egal.
Und auch wenn der unbestimmte Artikel gebraucht wird, wird sächlich (wegen des zu verwendenden sächlichen Artikels) dekliniert - also "ein schöne s Berlin.
Oder was verstehe ich an deiner und an Andrés Erklärungen nicht??
Das hat meiner Meinung nach nichts mit Sprachgefühl zu tun, sondern ist einfach eine Regel,
(siehe auch verlinktes Posting)
Gilt natürlich, wie auch schon erwähnt, nicht für die genau bestimmten Ländernamen, die immer mit Artikel stehen