Hallo,
eine neu aufgetretene Schluckstörung gehört ärztlich abgeklärt. Neben neurologischen Ursachen kommen ebenso gastroenterologische (entgegen dem Namen beginnt der Verdauungstrakt schon hinter den Lippen) Ursachen in Frage. Ein Laryngospasmus / Stimmlippenkrampf (wie unten angedeutet) würde sich mit primärer Atemnot zeigen, weniger mit Verschlucken.
Relevant wären Nebenbeschwerden, die vielleicht durch langsame Veränderung gar nicht so ins Auge fallen. Hat sich die Muskulatur deines Vaters verändert? Wie ist die Sprache? Klingt die Stimme anders? Spricht er verwaschener? Ist der Gang unsicher geworden?
Ich würde ihn mit Eurer Angst konfrontieren und ihn bitten einen Arzt aufzusuchen (allenfalls in eurer Begleitung) bzw. in einer Notfallsituation ggfs. auch ärztliche Hilfe anfordern. Wenn er dies ablehnt, dann solltet ihr mit ihm in einer ruhigen Minute besprechen, welches Risiko er dort eingeht und vor allem welche Verantwortung er euch überträgt. Konkret: Was passiert, wenn ihr ihm nicht mehr helfen könnt bzw. eure Massnahmen nicht ansprechen? Was passiert, wenn er nach dem Verschlucken eine Lungenentzündung entwickelt?
Meistens merken Patienten sehr gut, was mit ihnen passiert. Meist ist es die eigene Angst, die einen vom Gang zum Arzt abhält.
Vorrübergehend kann man überlegen, ob man flüssige Speisen andickt. Hierfür gibt es bestimmte geschmacksneutrale Pulver in der Apotheke, die man entsprechend der gewünschten Konsistenz Getränken, Suppen und Breien beifügen könnte. Andererseits solltet ihr darauf achten, dass er beim Essen möglichst wenig Ablenkung hat und sich wirklich auf das Geschehen im Mund konzentrieren kann.
Viele Grüsse
(B)Engel