Hallo MarieM,
abgesehen davon, was ich persönlich von solchen Stärken/Schwächen-Analysen halte, hier die wohl verbreitete Meinung:
Kommunikationsfähigkeit ist mit Sicherheit eine Eigenschaft, die grundsätzlich positiv gesehen wird. Es kann nicht schaden, diese Eigenschaft als Stärke hervorzuheben in den Bewerbungsunterlagen. Stellt sich natürlich die Frage, ob Du diese Stärke tatsächlich hast? Wie sieht es mit Deiner fachlichen Kommunikationsfähigkeiten aus? Private Kommunikation ganz auszuschließen ist nicht immer klug, denn so baut man Netzwerke und positive Stimmungen und positive Meinungen über die eigene Leistung bei anderen auf. Also was tun?
Sicher kann man in dem Punkt etwas schummeln denke ich. Wer will das messen? Ist ja letztlich doch subjektiv. Also Kommunikationsfähigkeit in den Bewerbungsunterlagen anzugeben, ist sicher nicht verkehrt. Wenn auch vielleicht nicht als ersten Punkt (das ist dann der ehrliche Teil, denn es ist vielleicht nicht Deine Top-Kernkompetenz). Da wird dann auch nicht zwischen dienstlicher und privater Kommunikation unterschieden. Es ist sicher auch nicht clever es so als Top-Stärke auf Platz eins zu setzen (es sei denn bei Berufen, für die es Top Priorität hat). Die wollen ja auch keine Quasseltante für diesen Job.
Überlege Dir andere Stärken, die Du höher einordnest in Deiner Prioritätenliste. Das könnte sowas sein wie Gewissenhaftigkeit, Pünktlichkeit, Qualitätsbewusstsein, Effizienz (also Arbeiten zügig und korrekt zu erledigen) etc. Also die Kombination machts, Du hast ehrlich Deine Stärke auf Platz eins gesetzt, aber auch wichtige Stärken wie Kommunikationsfähigkeit nicht weg gelassen.
Das zu den Unterlagen. Das alles würde ich erst einmal im Bewerbungsgespräch gar nicht ansprechen. Wenn es Dein Gesprächspartner anspricht, überlege Dir zu den Stärken jeweils ein positives Beispiel - auch bei der Kommunikation (zum Beispiel: Ich mag es im Kontakt mit Kollegen meine Kenntnisse ständig zu erweitern. Allerdings dürfen dabei die zu erledigenden Arbeiten nicht zu kurz kommen. Ich mag es, mir zügig die zur Erledigung von Arbeiten notwendigen Informationen zu beschaffen um meine Terminarbeiten zeitnah erledigen zu können. Danach erst nehme ich mir die Zeit für Weiterbildung und weiteren Informationsaustausch. Ich mag es nicht, unerledigte Arbeiten liegen zu sehen.) Aber auch aufpassen, dass das nicht als allzu unflexibel angesehen wird. Und auch ein paar kleine nette Anekdoten dazu überlegen, die Dich positiv hier aussehen lassen. Was gab es dazu mal? Wo wurdest Du gelobt dafür? Wo hast Du gute Arbeit geleistet?
Und Schwächen? Wenn man Dich danach fragt, kommt immer wieder folgendes gut an:
Ich bin vielleicht manchmal etwas ungeduldig. Wie gesagt, kann nicht gut Arbeit liegen sehen. Bin vielleicht etwas zu strebsam und ungeduldig. Muss mich da etwas bremsen, wenn ich an mich hohe Anforderungen stelle und diese Einstellung dann unbewusst oft auch ganz selbstverständlich von meinen Kollegen erwarte.
Alles Gute wünscht
ikarusfly