Stärken / Schwächen - Bewerbungsgespräch

Hallo

Ich möchte mich nach zwei Jahren wieder als Schreibkraft, allerdings in einer unbekannten Branche bewer ben. Ist es eine Schwäche oder Stärke, die man erwähnen soll, dass man nicht zögert nachzufragen oder dass man lieber weiterarbeitet, während man sich privat unterhält? z.B. fahre ich mit meiner Arbeit fort und lehne mich nicht zurück um mich zu unterhalten.

Was sollte man überhaupt an Stärken oder Schwächen nennen, wenn man gefragt wird?
Danke
LG
Marie

Hallo,

beides würde ich nicht erwähnen.

Ist es eine
Schwäche oder Stärke, die man erwähnen soll, dass man nicht
zögert nachzufragen oder dass man lieber weiterarbeitet,
während man sich privat unterhält? z.B. fahre ich mit meiner
Arbeit fort und lehne mich nicht zurück um mich zu
unterhalten.

Ich glaube, es gibt nur sehr wenig Leute, die nicht während der Arbeitszeit mal ein privates Wort fallen lassen. Aber das gleich im Vorstellungsgespräch für selbstverständlich zu verkaufen, würde mir nie in den Sinn kommen.

Über Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch gibt es seitenlange Abhandlungen im Internet. Da bekommt man zumindest viele Anregungen und kann sich auf die Frage vorberieten, sich das raussuchen, was zum Job und zur eigenen Persönlichkeit passt.

Viel Erfolg
Monroe

Hallo MarieM,

abgesehen davon, was ich persönlich von solchen Stärken/Schwächen-Analysen halte, hier die wohl verbreitete Meinung:

Kommunikationsfähigkeit ist mit Sicherheit eine Eigenschaft, die grundsätzlich positiv gesehen wird. Es kann nicht schaden, diese Eigenschaft als Stärke hervorzuheben in den Bewerbungsunterlagen. Stellt sich natürlich die Frage, ob Du diese Stärke tatsächlich hast? Wie sieht es mit Deiner fachlichen Kommunikationsfähigkeiten aus? Private Kommunikation ganz auszuschließen ist nicht immer klug, denn so baut man Netzwerke und positive Stimmungen und positive Meinungen über die eigene Leistung bei anderen auf. Also was tun?

Sicher kann man in dem Punkt etwas schummeln denke ich. Wer will das messen? Ist ja letztlich doch subjektiv. Also Kommunikationsfähigkeit in den Bewerbungsunterlagen anzugeben, ist sicher nicht verkehrt. Wenn auch vielleicht nicht als ersten Punkt (das ist dann der ehrliche Teil, denn es ist vielleicht nicht Deine Top-Kernkompetenz). Da wird dann auch nicht zwischen dienstlicher und privater Kommunikation unterschieden. Es ist sicher auch nicht clever es so als Top-Stärke auf Platz eins zu setzen (es sei denn bei Berufen, für die es Top Priorität hat). Die wollen ja auch keine Quasseltante für diesen Job.

Überlege Dir andere Stärken, die Du höher einordnest in Deiner Prioritätenliste. Das könnte sowas sein wie Gewissenhaftigkeit, Pünktlichkeit, Qualitätsbewusstsein, Effizienz (also Arbeiten zügig und korrekt zu erledigen) etc. Also die Kombination machts, Du hast ehrlich Deine Stärke auf Platz eins gesetzt, aber auch wichtige Stärken wie Kommunikationsfähigkeit nicht weg gelassen.

Das zu den Unterlagen. Das alles würde ich erst einmal im Bewerbungsgespräch gar nicht ansprechen. Wenn es Dein Gesprächspartner anspricht, überlege Dir zu den Stärken jeweils ein positives Beispiel - auch bei der Kommunikation (zum Beispiel: Ich mag es im Kontakt mit Kollegen meine Kenntnisse ständig zu erweitern. Allerdings dürfen dabei die zu erledigenden Arbeiten nicht zu kurz kommen. Ich mag es, mir zügig die zur Erledigung von Arbeiten notwendigen Informationen zu beschaffen um meine Terminarbeiten zeitnah erledigen zu können. Danach erst nehme ich mir die Zeit für Weiterbildung und weiteren Informationsaustausch. Ich mag es nicht, unerledigte Arbeiten liegen zu sehen.) Aber auch aufpassen, dass das nicht als allzu unflexibel angesehen wird. Und auch ein paar kleine nette Anekdoten dazu überlegen, die Dich positiv hier aussehen lassen. Was gab es dazu mal? Wo wurdest Du gelobt dafür? Wo hast Du gute Arbeit geleistet?

Und Schwächen? Wenn man Dich danach fragt, kommt immer wieder folgendes gut an:

Ich bin vielleicht manchmal etwas ungeduldig. Wie gesagt, kann nicht gut Arbeit liegen sehen. Bin vielleicht etwas zu strebsam und ungeduldig. Muss mich da etwas bremsen, wenn ich an mich hohe Anforderungen stelle und diese Einstellung dann unbewusst oft auch ganz selbstverständlich von meinen Kollegen erwarte.

Alles Gute wünscht

ikarusfly

„Ich bin vielleicht manchmal etwas ungeduldig. Wie gesagt, kann nicht gut Arbeit liegen sehen. Bin vielleicht etwas zu strebsam und ungeduldig. Muss mich da etwas bremsen, wenn ich an mich hohe Anforderungen stelle und diese Einstellung dann unbewusst oft auch ganz selbstverständlich von meinen Kollegen erwarte.“


Das sagt zum einen jeder, da das überall empfohlen wird und zum anderen wirkt das wenig glaubhaft und etwas zu „strebsam“. Man sollte auf die Frage nach eigenen Schwächen schon etwas nennen, das auch glaubhaft erscheint.

Hallo, vielleicht ist es einfacher für Dich, wenn di nicht über spezielle Situationen nachdenkst und Dir zurchtlegst, wie Du wann an welcher Stelle reagieren könntest und ob das eine Stärke oder Schwäche sei? Sondern Dir, unabhängig von fiktiven Gegebenheiten, überlegst, was Dir an Dir gefällt, wo Du selbst mit Dir zufrieden bist? Oder warum Dich Deine Freunde mögen? Das sind dann eher Deine Stärken… Verstellen bringt aus meiner Erfahrung nicht viel, daher würde ich die Antwort auf eine solche Frage nicht „einstudieren“, sondern vor dem skizzierten Hintergrund beantworten.
Schwächen können auch positiv(er) dargestellt werden: Ungeduld z.B. ist dann „Dynamik“. Und „unbekannte Branche“ ist kein Nachteil, sondern eine Herausforderung, der man sich stellen will…
Viel Erfolg bei der Bewerbung!

Psychologen aufgepasst - Falle :wink:

Ja, das stimmt, das sind die Antworten, die immer wieder kommen (warum wohl?..). Gib dem Affen den Zucker, den er verlangt…(Schablonendenken)

Und die Rückschlüsse: Entweder wir glauben es nicht (ist doch sowieso gelogen, weil es das ist, was wir hören wollen) oder, auch sehr gut möglich

der/die Kandidat/in wird für intelligent gehalten, denn er/sie weicht aus, zeigt uns seine/ihre Schwächen nicht, hat sich gut vorbereitet und weiß, was Unternehmen hören wollen…(stellen wir uns vor, unsere ehrliche Kandidatin soll Kundenbetreuerin werden. Auf die Frage des Kunden, was sind die größten Schwächen ihres Unternehmens holt sie tief Luft und erzählt ihm dann die ganze Wahrheit - denn der ist auch psychologisch geschult und würde die Lügen sofort merken -. Abgründe tun sich auf. Können wir von der Kandidatin erwarten, dass sie sich selbst schlechter „verkauft“ als das Unternehmen?)

Was aber, wenn es (die hier vorgeschlagenen „Schwächen“) zur Abwechslung mal wirklich stimmt? Haben wir das in Betracht gezogen?

Zitat:
„Ist es eine Schwäche oder Stärke, die man erwähnen soll, dass man nicht zögert nachzufragen oder dass man lieber weiterarbeitet, während man sich privat unterhält? z.B. fahre ich mit meiner Arbeit fort und lehne mich nicht zurück um mich zu unterhalten.“

Ich denke in diesem konkreten Fall - und der ist hier gefragt - passen die hier erwahnten „Schwächen“ vermutlich sehr gut (sind wir ehrlich - es sind in Wahrheit ja „Stärken“, deshalb wollen wir sie - vom geeignet erscheinenden Kandidaten zumindest - ja hören:wink:. Wenn es also die Wahrheit ist, warum nicht und vor allem - wie von mir vorgeschlagen - wenn es noch mit einigen „Anekdoten“ (vielleicht sogar, die hier von der Fragestellerin erwähnten) angereichtert wird (diese Beispiele muss verständlicher Weise die Kandidatin selbst herausfinden)?

Aber ich hatte es ja schon erwähnt: ich PERSÖNLICH halte von alldem sowieso nichts (wie übrigens auch nicht von Assessment Centern - wir üben den Ernstfall). Aber ich entscheide hier nicht…

nix für ungut

ikarusfly