Stahlbeton bn 100 bn 150

Liebes Forum,

was verbirgt sich hinter den in den 1970er Jahren gebräuchlichen Bezeichnungen Stahlbeton Bn 100 bzw. Bn 150? Welche Dicke bedeuten diese Bezeichnungen für Wände bzw. Decken?
Leider kann ich dazu nirgends etwas finden, und unsere Handwerker verzweifeln, weil sie für die neuen Elektroleitungen ewig für ein kleines Loch brauchen… trotz geeignetem Betonbohrer/Maschine…

danke für Eure Antworten!

liebe Grüße
glycine

Hallo !

Das Du da nichts findest was die DICKE von Betonteilen angibt wundert mich nicht !
Diese Betonklassen sagen etwas über die Festigkeit aus,wieviel Zement und Zuschlagstoffe enthalten sind.
Wie dick die Wand oder Becke sein muss,berechnete der Statiker,die Betongüte war aber gleich,es kam nur mehr Eisen hinein.

Und Fachleute können keine Betonwände anbohren ?
Haben die keine Bohrhämmer mit pneumatischem Schlagwerk ?

Und wenn es sehr große Durchmesser sind,dann kann es tatsächlich nötig sein,ein Diamantwerkzeug(Bohrkrone) einzusetzen,das würde auch Baustahl der Bewehrung durchtrennen.

Rund um das Bearbeiten von Beton haben sich Spezialfirmen gegründet,die alle Betonschneidarbeiten anbieten.

MfG
duck313

Hallo,

was verbirgt sich hinter den in den 1970er Jahren
gebräuchlichen Bezeichnungen Stahlbeton Bn 100 bzw. Bn 150?

das ist eine geplante Güteklasse des Betons, welche an der
Druckfestigkeit orientiert ist. Welche Zusammensetzung der Beton
hat, wie eine Antwort hier lautet, ist daraus nicht zu ersehen,
auch nicht, welche Festigkeit tatsächlich gegeben ist.

Welche Dicke bedeuten diese Bezeichnungen für Wände bzw.
Decken?

Nichts.

Handwerker verzweifeln, weil sie für die neuen
Elektroleitungen ewig für ein kleines Loch brauchen…

Es gibt da mehrere Möglichkeiten, warum dies so schwer oder garnicht
geht mit einer „normalen“ (Schlag-)Bohrmaschine.
Beton wird über die Jahre immer härter und fester und kann so mehr
als das doppelte der geplanten Festigkeit erreichen.
Es können sehr harte(Kiesel-)Steine als Zuschlagstoff zum Beton
verwendet worden sein.
Der Bohrer hat gerade die Deckenbewehrung getroffen-kommt häufig
vor.
Es wurden Fertigteile für die Decke verwendet welche besonders hart
sind oder auch Stahlträgerelemente (dort kann man nicht normal
bohren)in der Decke für teilvorgefertigte Deckenelemente.
Gruß VIKTOR

C 10/12, C 16/20
Hallo Glycine,

Butter bei die Fische:

Bn 100 entspricht einem heutigen C10/12, vormals B 10
Bn 150 entspricht einem heutigen C16/20, vormals B 15

Damit kann der Betonbohr- und Sägedienst etwas anfangen.

Es ist also relativ niederwertiger Beton. Wobei es in der Tat so ist, dass der Beton nacherhärtet. Im Wohnungsbau dürften jedoch auch damals schnell erhärtende Rezepturen Verwendung gefunden haben, so dass sich dieser Effekt in Grenzen hält.

Gruß
smalbop

Danke für alle Antworten!!!

Der Erbauer des Hauses war vom Fach, Betonbauer…

Und die Handwerker haben nicht nur ihre Bohrer geschrottet, sondern auch schon diese sündhaft teuren Bohrkronen! 1 Loch 1 Bohrkrone und 4 Stunden…
Letzte Möglichkeit wäre ein Gerät, das aber im Verleih schon über 2000 Euro kostet und das ist für 1-2 Löcher doch wirklich etwas speziell.

Ich dachte nur, ich könnte den Frust der Handwerker etwas lindern, wenn ich ihnen Infos zur Betongüte liefern könnte und hatte deshalb in den spärlichen und unvollständigen Bauunterlagen von damals nachgeschaut…

da haben wir wohl einen kleinen Bunker gekauft, ups, nicht das Schlechteste, oder? :wink:

liebe Grüße
glycine

Hallo,

Bn 100 entspricht einem heutigen C10/12, vormals B 10
Bn 150 entspricht einem heutigen C16/20, vormals B 15
Damit kann der Betonbohr- und Sägedienst etwas anfangen.

nein.Wenn man noch nicht einmal weiß, welche planmäßige
Festigkeit vorgesehen war - und überhaupt, was fängt er damit an ?

Im Wohnungsbau dürften
jedoch auch damals schnell erhärtende Rezepturen Verwendung
gefunden haben, so dass sich dieser Effekt in Grenzen hält.

Nein, es war nicht so.
„Schnell härtende Rezepturen“ gibt (gab) es nicht sondern nur
schneller abbindende Zemente. Das Kriterium war (ist) immer die
28-Tage-Festigkeit des Betons.
Es wurden damals fast ausschließlich „geringere“ Zementgüten
verwendet. Die „hochwertigen“ wie heute gab es noch nicht.
Der Nachhärtungseffekt dieser geringeren Zementgüten über die Jahre
ist bedeutend - bis über 100% für die Festigkeit.
Um Deine „Rezepturen“ für Beton nicht ganz zu verwerfen.
Die Zusammensetzung der Zuschlagstoffe,die Zementmenge, die
Verdichtung des eingebrachten Betons und die Nachbehandlung haben
einen Effekt für die Festigkeit bis zum Faktor 5 oder viel mehr.
Gruß VIKTOR

Hallo,

haben
einen Effekt für die Festigkeit bis zum Faktor 5 oder viel
mehr.

diese Formulierung kann man problemlos mit „haben irgendeinen Effekt“ übersetzen.

Gruß
Christian

Hallo

Bn 100 entspricht einem heutigen C10/12, vormals B 10
Bn 150 entspricht einem heutigen C16/20, vormals B 15
Damit kann der Betonbohr- und Sägedienst etwas anfangen.

nein.Wenn man noch nicht einmal weiß, welche planmäßige
Festigkeit vorgesehen war - und überhaupt, was fängt er damit
an ?

Ich gehe halt davon aus, dass diese Bezeichnungen den Bauplänen entnommen wurden, woher sollen sie auch sonst stammen. Und somit waren das die vorgesehenen Betongüten.

Im Wohnungsbau dürften
jedoch auch damals schnell erhärtende Rezepturen Verwendung
gefunden haben, so dass sich dieser Effekt in Grenzen hält.

Nein, es war nicht so.
„Schnell härtende Rezepturen“ gibt (gab) es nicht sondern nur
schneller abbindende Zemente.

Jaja, Rabulistik bringt uns nicht weiter.

Das Kriterium war (ist) immer
die
28-Tage-Festigkeit des Betons.
Es wurden damals fast ausschließlich „geringere“ Zementgüten
verwendet. Die „hochwertigen“ wie heute gab es noch nicht.
Der Nachhärtungseffekt dieser geringeren Zementgüten über die
Jahre
ist bedeutend - bis über 100% für die Festigkeit.

Schon, aber vermutlich wollten die im Geschosswohnungsbau schon damals nicht vier Wochen lang warten, bis sie das nächste Stockwerk draufsetzen konnten, folglich wurde damals wie heute auf schnelle Anfangserhärtung Wert gelegt.

Um Deine „Rezepturen“ für Beton nicht ganz zu verwerfen.

Nö, Betonrezeptur braucht man nicht in Anführungsstriche zu setzen, da es ein absolut gängiger Begriff ist, wie Tante Google uns belehrt.

Die Zusammensetzung der Zuschlagstoffe,die Zementmenge, die
Verdichtung des eingebrachten Betons und die Nachbehandlung
haben
einen Effekt für die Festigkeit bis zum Faktor 5 oder viel
mehr.

Das mag ja alles sein, hat aber mit der Frage des UP nix zu tun. Der wollte wissen, was Bn 100 und Bn 150 bedeuten und das habe ich ihm gesagt.

Gruß
smalbop

Hey Leute,

wir wollen doch nicht kleinlich sein. Ihr habt mir alle mit Euren Antworten wirklich sehr geholfen!
Entgegen der Annnahme mancher Forenmitglieder… haben wir tatsächlich sehr nette Fachleute mit Meisterbrief am Werk, mit massig Ahnung und sie arbeiten auch sehr zügig.
Aber der Erbauer war halt ein Betonbauer, der sicherlich das Beste für seine family wollte, also besonders stabil. Und weil ich nur die offiziellen Genehmigungen vom Anbau erhalten habe, habe ich diese Bezeichnungen halt daraus genommen.
In einer der Bohrproben konnte sogar ich als Laie dicke Quarzsteine erkennen…

Halten wir also fest:
der Beton ist mit den Jahren ausgehärtet, unabhängig von der Güteklasse, und es kommt auf die Behandlung an… (wässern, nicht wässern etc.) und wir haben einen kleinen Bunker :wink:

danke nochmals
glycine