Sind die Eigenschaften von geschmiedeten oder warmgewlazten Rundstählen gleich?
Warum werden dann Achsen geschmiedet?
Sind die Eigenschaften von geschmiedeten oder warmgewlazten Rundstählen gleich?
Warum werden dann Achsen geschmiedet?
Hallo,
Wenn Achsen / Wellen besonderer Größe ( z.B. Schraubenwellen im Schiffsbau, Kurbelwellen etc. benötigt werden, dann werden sie geschmiedet, weil es einerseits für Sondergrößen nicht immer die passenden Walzstraßen für Rundprofile gibt, andererseits sind Wellen und Achsen auch nicht Stabförmig, sondern haben je nach Einsatzart verschiedene Profile zur Aufnahme von Bauteilen oder Verbindungen zu anderen Maschinenteilen. ( Bestes Beispiel : Kurbelwellen )
Ein weiterer Vorteil des Schmiedens ist die spanlose Umformbarkeit, solange das Material nocht Temperatur hat…grob vorschmieden und es braucht nur wenig Material spanend ( Drehen / Fräsen ) abgetragen werden. Beim Warmwalzen müßtest Du das Material auf die den größten Durchmesser des zu bauenden Endproduktes walzen und den Rest dann zeitaufwändig ( auch an Material / Betriebskosten denken ) mühsam Abspanen.
Zum Gefüge kann ich Dir jetzt keine direkten Unterschiede sicher benennen. ( Schmieden / Warmwalzen )…
mfg
nutzlos
Hallo Dabbes
Der wichtigste Unterschied zwischen warmgewalzten und geschmiedeten Werkstücken ist die sogenannte Textur der Kristallstruktur. Beim Warmwalzen ( z.B. Bleche) wird das Gußgefüge der Bramme in einer Richtung gestreckt und umgeformt.
Beim Schmieden im Gesenk oder Freiform wird das Gefüge " fließgepresst", das heißt es wird in mehrere Richtungen umgeformt und verdichtet.
Ein wichtiger Hinweis sind auch die möglichen Fertigungsfehler.
Beim Walzen wird man immer langgestreckten Auswalzungen von Lunkern, Schmutz oder Fehlstellen finden, beim Schmieden ist dies in den Außenbereichen in dieser Form nicht möglich, hier gibt es eher Schäden im Kern. (Kernzerschmiedung).
Gruß
Rochus
Hi,
durch Schmieden werden die Gefügezeilen (Schmiedefasern) des Stahles der Form (Gestalt) angeglichen. Ergibt bessere Dauerfestigkeit.
Die Gefügefasern ähneln den Fasern von Holzstämmen, daher starke Anisotropie der Längs- zu den Querkennwerten (Längs, Quer zur Walz-/Schmiederichtung).
Bitte dabei ans Holzspalten denken (parallel und quer zur Faserrichtung), was geht leichter?.
Die Fasern werden beim Walzen/ Schmieden erzeugt, indem die gußbedingten relativ runden primären Körner mit den geseigerten Restfeldbereichen und den Einschlüssen (Oxide, Silikate, Sulfide usw.) - so wie Mutter den Teig auswalzt - in die Walzrichtung ausgewalzt werden. Beim Schmieden sind diese Zeilen der Werkstückform angepaßt.
Ansonsten sind Schmieden und Warmwalzen einander ziemlich ähnlich.
lg O