Stahlkonstruktion einer Halle

Hallo zusammen…
ich lerne Bauzeichnerin und habe zur Zeit ein Schulprojekt zu bearbeiten.

Zu Planen ist eine Ausstellungshalle für Wohnmobile an der westlich noch ein Verwaltungstrakt angebaut werden soll.
Unsere Gruppe hat sich für die Halle auf eine Skelettkonstruktion aus Stahl und für den Verwaltungstrakt 36,5 cm Außenmauerwerk entschieden. Die Halle wird 43,50 m lang und ca. 18,00 m breit. Außerdem bekommt die Halle an der Längsseite noch eine 15,00 m lange und 1,50 m tiefe „Ausbuchtung“. Als Dachform haben wir ein Pultdach mit einem Gefälle von 10% angedacht. Die Halle wird dann 9,00 m bzw. ca. 6,00m hoch

Geldangaben haben wir keine…allerdings auch keine Statik, da es nur ein Schulprojekt ist!

Ich habe schon mit meinen Arbeitskollegen und Bekannten aus der Stahlindustrie gesprochen und mit denen habe ich beschlossen als Stützen HEA / HEB 400 zu wählen und darauf Querträger HEA / HEB 600 über die komplette Breite zu legen…
Im Bereich der Aussparung wird der Querträger logischerweise etwas stärker…

Kann ich das so machen oder sollte ich lieber auf Fachwerk zurückgreifen??
Und kann ich die Stahlstützen einfach im Mauerwerk verschwinden lassen? Was muss ich dann alles beachten?

Wie ihr merkt bin ich etwas überfordert, da ich bis jetzt immer Statikangaben zur Verfügung hatte…
und immer wenn ich denke ich habe es gerade verstanden sagt der nächste mir, dass das totaler Käse ist :confused:

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen oder wenigstens Klarheit in meinem Kopf schaffen!
Schon mal ein großes Dankeschön!!

P.S.: Schnelle Antwort wäre super da wir das Projekt Donnerstag fertig haben müssen und ohne die richtige Stahlkonstruktion wir nicht großartig weiterplanen können

Hallo in die Studentenrunde.

eine Halle ohne Stahl zu planen ist schwierig, nicht aber unmöglich: Bei einer wärmegedämmten Halle macht der Stahl alleine (die Fertigung der Stahlteile) nur ca. 15-20 % des Hallenpreises (ab OK-F, ohne Ausbau) aus.

Grob kann man das Gewicht nach Erfahrungswerten einsetzen, bei normalen Schneelasten ca. 25-30 kg/qm (zzgl. evtl. Dachpfetten / Wandriegel). Wenn es aber in der Schneelastzone 3 steht, an der Küste, in den Alpen oder Installationen dazu kommen, kann es mehr sein. Oder bei einem Hallenkran.

Ein Pultdach ist schwerer als Satteldach, das Satteldach brauch auch nur 2,5% Dachneigung. Wegen der Verformung ist ein Fachwerk besser, aber arbeitsaufwändiger und nimmt eine gewisse Bauhöhe weg.

Übrigens: Ein HEB-Profil im Dach, dafür würde ich unseren Statiker fristlos feuern :smile:. Es sei denn, Sie bauen für „öffentliche“ da spielt das Geld keine Rolle. Bei 18 m Breite würde ich im Dach IPE 360 - IPE 400 schätzen, mit Vouten an beiden Enden. Die Stützen dann IPE 400 - 450, falls gelenkig verankert (also ohne Köcher). Modul 6 m, Längs-Koppelstäbe im Dach in 1/3-Punkten.

Für die Fassade würde ich Sandwich (10 cm PU) nehmen, vertikal auf kaltgeformten verzinkten Wandriegeln verlegt, ab +0,3 m.

Dach am besten als „Warmdach“ (von unten nach oben): Trapezprofil pfettenlos (T-135 funktioniert über 6 m Modul problemlos), eine gute Dampfsperre, Dämmung (brandschutztechnisch reicht EPS, ca. 14-16 cm), Trennlage Glasvlies, und eine PVC-P-Dichtungsbahn (1,8 mm, die kann auch eine PV-Anlage vertragen). Sandwich hat im Dach viele Nachteile.

Den passiven baulichen Brandschutz nicht vergessen: Rauch- und Wärmeabzüge (5% WA, Teil davon 2% RA), sauber über Oberlichter.

Die Ausbuchtung verteuert nur die Sache: Wenn nicht nötig, eine einfache Form wählen. Es geht auch um den Verlauf der Stabilisierung der Längswand - die wird damit unterbrochen.

Stützen im Mauerwerk verschwinden lassen: Da sind Risse vorprogrammiert, nie so was tun. Wenn, dann mit weichen fugen. Wozu / warum auch?

Man könnte jetzt in Details gehen. Wenn sie wollen, können Sie mich auch anrufen oder per Mail gezielt fragen. Vieles finden Sie auf unserer Web-Site (www.int-bau.de); die Tel.-Nr. ist auch da, mein Mobil erfahren Sie vom Sekretariat.

Schöne Grüße

M. Kutschera (COO d. INT-BAU GmbH)