Stammbaumanalyse Genetik

Hallo!

Wie kann ich erkennen, wann ich bei einer Vererbung mit der Bezwichnung AA/Aa/aa arbeiten muss oder die Bezeichnungen XX/Xx/YX/Yx verwendenden muss?

Als erstes muss ich doch darauf achten, ob nur ein Geschlecht von dem Merkmal betroffen ist. Kann ich dann schon davon ausgehen, dass ich die Bezeichnungen X und Y nehmen muss?

Wenn beide Geschlechter betroffen sind, verwende ich die Bezeichnung A-a?

Danke.

Wie kann ich erkennen, wann ich bei einer Vererbung mit der
Bezwichnung AA/Aa/aa arbeiten muss oder die Bezeichnungen
XX/Xx/YX/Yx verwendenden muss?

Hi

Also erstmal vorab: diese Bezeichnungen können variieren. Es werden zwar meist die gleichen Buchstaben benutzt, aber wenn man quasi in einer Legende erklärt, was was ist, kann man x, y und A bzw. a auch tauschen.

In den meisten Fällen werden X und Y aber für die Geschlechtschromosomen benutzt, die ja die Form XX bzw XY haben. Es werden damit also Krankheiten angegeben, die nur dort „vorkommen“. Man nennt sie auch gonosomal.

Als erstes muss ich doch darauf achten, ob nur ein Geschlecht
von dem Merkmal betroffen ist. Kann ich dann schon davon
ausgehen, dass ich die Bezeichnungen X und Y nehmen muss?

Jetzt wirds intressant :wink:
Die Kriterien, wann eine Krankheit gonosomal oder autosomal (autosomal = auf den restlichen Chromosomen vorkommend) ist, sind etwas komplizierter. Es gibt durchaus Krankheiten, die häufiger bei Frauen vorkommen, aber dennoch nicht auf den X-Chromosomen liegen.

Wenn hauptsächlich nur Männer betroffen sind, dann ist das ein starker Hinweis auf eine geschlechtsspezifische Krankheit. Hämophilie A gehört dazu oder beispielsweise auch Farbenblindheit. Die Krankheit wird also auf einem X-Chromosom codiert, wovon der Mann ja nur eines hat. Frauen können es quasi mit ihrem zweiten X-Chromosom ausgleichen. In seltenen Fällen sind bei der Frau beide Chromosomen „krank“ und sie hat die gleiche Krankheit wie die Männer. Ihre Söhne haben dann übrigends alle diese Krankheit.

Dann gibts aber noch die Unterscheidung, ob es sich um einen dominanten oder rezessiven Erbgang handelt. Dabei kann es vorkommen, dass Männer mit ihrem einen X-Chromosom nicht erkranken, weil man für diese Krankheit zwei defekte X-Chromosomen braucht. Ist zwar selten, aber möglich.

Wenn beide Geschlechter betroffen sind, verwende ich die
Bezeichnung A-a?

Wie gesagt, es kommt drauf an. Bluterkrankheit kann auch bei Frauen vorkommen und gerade bei kleinen Stammbäumen kann es auch einfach Zufall sein, wenn nur ein Geschlecht betroffen ist, falls es sich nicht um eine gonosomale Krankheit handelt.

Hoffe das war jetzt so einigermaßen verständlich

Grüße

Laralinda

Hallo,

ich wollte nochmal eine Kurzform von Laralindas völlig korrekter Antwort geben:

  1. Welche Symbole Du verwendest, ist egal, solange du in der Legende genau erklärst, was Deine Symbole bedeuten

  2. Üblicherweise werden zu Erbgängen von auf den Geschlechtschromosomen (die Gonosomen „X“ und „Y“) befindlichen Genen die Symbole X und Y verwendet, zu Ergbängen von Genen auf den Autosomen (=alle anderen Chromosomen außer X und Y) wird meist das Symbol A verwendet.

  3. Große und kleine Symbole (zB. A und a) werden üblicherweise verwendet, um bei einem dominant-rezessiven Erbgang das dominante (groß) und das rezessive (klein) Allel zu unterscheiden.

  4. Um was für einen Erbgang es sich genau handelt, kann man meist nur anhand der Stammbäume nicht erkennen. Allerdings: Tritt das Merkmal irgendwo spontan auf, ist es wahrscheinlich ein dominant-rezessiver Erbgang mit rezessivem Merkmals-Allel; sind deutlich mehr Männer als Frauen betroffen, ist es wahrscheinlich ein X-chromosomaler Erbgang mit einem rezessiven Allel. Eine Menge Kleinigkeiten können noch weitere Tipps geben, aber das ist alles sehr speziell. Für den Hausgebrauch gilt in der Regel: Man sollte einfach wissen, wie das Merkmal vererbt wird, bzw. wissen, wo man das nachlesen kann.

LG
Jochen

Hallo Laralinda und Jochen!

Zunächst möchte ich euch beiden für die Erklärungen danken. Ja, sie haben mich auf jeden Fall weitergebracht.

Aber nochmal zum gonosomalen Ergang eine Frage:

>

Richtig?! Habe ich das richtig wiedergegeben?
Danke im voraus! sG

Hallo Laralinda und Jochen!

Zunächst möchte ich euch beiden für die Erklärungen danken. Ja, sie haben mich auf jeden Fall weitergebracht.

Aber nochmal zum gonosomalen Ergang eine Frage:

>

Richtig?! Habe ich das richtig wiedergegeben?
Danke im voraus! sG

Hallo Laralinda und Jochen!

Zunächst möchte ich euch beiden für die Erklärungen danken. Ja, sie haben mich auf jeden Fall weitergebracht.

Aber nochmal zum gonosomalen Ergang eine Frage:

>

Richtig?!
Habe ich das richtig wiedergegeben?
Danke im voraus! sG

Hallo,

>

Nein, auch nicht :frowning: Es gibt eine Menge Gene, die im homologen Abschnitt der Gonosomen liegen. Für all diese Gene hat also auch der Mann 2 Allele. Und dann wären noch die dominanten Merkmalsallele: Hier ist jeder Merkmalsträger, der ein solches Allel hat, egal ob eins oder zwei. Ein solches dominantes Allel kann auch auf den Gonosomen liegen.

Wenn man den Erbgang nicht kennt, kann man ihn niemals sicher alleine anhand eines Stammbaumes herausfinden. Da braucht man viele zusätzliche Infos, zB. eine vergleichende Analyse von Karyogrammen oder man muss ein molekulargenetisches Mapping machen, vielleicht auch eine Haplotyp-Analyse bei betroffenen Personen usw.

LG
Jochen

Hallo,

gut, also ein stricktes Schema gibt es hierbei nicht.

Aber sagen wir mal, wenn man ein Stammbaum bekommt und nur den Namen der Krankheit noch mit dazu, aber man weiß eben nicht wie dieser vererbt wird, kann ich denn als Schüler hauptsächlich an das „Schema“, das ich grade gepostet habe, halten.

Oder gibt es da was besseres?

Thanks,
sG.

Hallo,

Aber sagen wir mal, wenn man ein Stammbaum bekommt und nur den
Namen der Krankheit noch mit dazu, aber man weiß eben nicht
wie dieser vererbt wird, kann ich denn als Schüler
hauptsächlich an das „Schema“, das ich grade gepostet habe,
halten.

Aha, für Schüler! Ahso.

Wenn du nicht sagst: „Weil diesunddas, ist es derundder Erbgang“ sondern du stattdessen schreibst: „diesunddas spricht für denundden Erbgang“.

LG
Jochen

Aha, für Schüler! Ahso.

Wenn du nicht sagst: „Weil diesunddas, ist
es derundder Erbgang“ sondern du
stattdessen schreibst: „diesunddas spricht
für denundden Erbgang“.

Genau, für Schüler :smile:,
Alles klar, dann kann man sich daran halten.
Okay.

Danke

Hallo Linda!