Hallo Lea,
was du da behauptest, ist schlicht und ergreifend Blödsinn. Das muss ich mal so direkt sagen.
Nachdem mir nu schon ein mehrere liebe Menschen in meiner
Umgebung an Krebs gestorben sind, überlege ich gerade, ob ich
nicht in die Krebsforschung gehe
Ah, ja, zunächst mal ein lobenswerter Vorsatz
gibt es ein gutes,
einigermaßen verständliches Standardwerk über Krebs?
Hallo? Laut Deiner Vika bist Du Biologiestudent. Da müsstest
Du schon etwas über die verschiedenen Fachrichtungen
mitbekommen haben.
Nein, müsste er nicht. Er studiert nicht Medizin, er studiert noch nicht mal Biomedizin oder molekulare Biologie, er studiert BIOLOGIE. Das ist ein riiiieeesiges Fachgebiet und Krebs gehört nur sehr am Rande dazu. Daneben gibt es dann solche Fächer wie Zoologie, Botanik, Verhaltensforschung und, und, und, die so gar nichts mit molekularbiologischer Forschung zu tun haben. Nur, weil er Biologie studiert, muss (und kann) er nicht zwangsläufig alles wissen, was auch nur irgendwie am Rande evtl. etwas damit zu tun hat.
Und Du fragst nach einem STANDARDWERK über
Krebs?!?!?!
Ja, warum nicht?
Mit Entstehungsursachen, vielleicht ein bischen Statistik,
Heilmethoden, und das ganze am besten molekularbiologisch
aufgezogen.
Baby,
Diese Anrede zeugt von gutem Ton…
dann studiere Medizin und spezialisiere Dich auf eine
Fachrichtung, denn in jeder gibt es spezielle Krebsarten, die
auf den entsprechenden Körperteil des Menschen bezogen sind.
Wenn du glaubst, in der Krebsforschung seien nur Mediziner tätig, dann unterliegst du einem gewaltigen Irrglauben. Krebsforschung ist interdisziplinär. Ich habe gerade eine HiWi-Stelle am Deutschen Krebsforschungszentrum bekommen - im Bereich Informatik. Deine Vorstellungen sind schlicht und ergreifend falsch. Ohne Kooperation mit zahlreichen anderen Berufssparten (Chemiker der unterschiedlichsten Spezialisierungsrichtungen, Informatiker, Biologen und, und, und) ist Krebsforschung für Mediziner nicht möglich.
Du scheinst außerdem zu glauben, dass es kein Standardwerk zu Krebs geben kann, weil diese Erkrankung sich in zahlreichen unterschiedlichen Formen äußert. Daraus lese ich heraus, dass dir die Bedeutung von „Standardwerk“ nicht geläufig ist. Damit ist normalerweise eben kein hochspezialisiertes Buch, sondern ein Überblicksbuch gemeint. Bevor man Artikel aus aktuellen Zeitschriften verstehen kann, muss man sich in die Grundlagen eingearbeitet haben und einen Überblick darüber besitzen, welche Krebsarten es gibt, was die gemeinsamen Merkmale sind, welche unterschiedlichen Ursachen und Entstehungsweisen, aber auch Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente es gibt, und, und, und. Sozusagen ein Anfängerbuch, dass es dem Leser erlaubt, danach tiefer in die Materie einzudringen.
Ebenso gibt es sogar eine Art Standardwerk für Biologiestudenten, die mit dem Studium anfangen: den Campbell. Das Werk gibt einen Überblick über (fast) alle Gebiete der Biologie und es ist - v.a. fürs erste Semester, aber auch später zum Nachschlagen - äußerst hilfreich. Und du wirst mir wohl zustimmen müssen, dass Verhaltensforschung und Zellbiologie weniger miteinander zu tun haben als ein Nephro- und ein Neuroblastom.
Insofern ist seine Frage keineswegs unsinnig, sondern absolut normal und verständlich. Eine Antwort interessiert mich im Übrigen auch.
Kann ruhig anspruchsvoll sein, entweder ich verstehe das
Fachvokabular, oder ich weiß, wo ich nachschlagen muß.
NACHSCHLAGEN? Wenn Du Dich auf Krebstherapie spezialisieren
willst?
Sorry, aber Du willst NACHSCHLAGEN, wenn Du Dich
spezialisieren willst??!?!
Du liest also Fachbücher, ohne die Begriffe nachzuschlagen, die dir nicht geläufig sind? So kommst du aber nicht weit im Studium.
Komm erst mal in der Realität Deiner Berufswelt an
Nee, komm DU erst einmal in der Realität der heutigen Naturwissenschaften an.
und lass
Dir sagen, dass die Spezialisten, also die Fachärzte auf allen
Gebieten jede Woche die Fachzeitschriften studieren, um die
neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Onkologie zu
erfahren.
Erstens will er kein ARZT werden und zweitens haben auch diese Fachärzte ein langwieriges Studium hinter sich. Währenddessen mussten auch sie sich Grundlagen aneignen, Standardwerke wälzen und sich ihnen noch unbekannte Begriffe nachschlagen. Der Lohn dafür ist, dass sie jetzt in der Lage sind, die aktuellen Onkologie-Artikel zu verstehen und selbst auf dem Gebiet zu forschen. Genau das ist das Ziel des Autors dieses Postings.
Nein, also „anspruchsvoll“, was Du ja forderst, ist was
anderes!
Ohne ein Buch empfohlen zu haben, kann man schlecht urteilen, ob es anspruchsvoll ist.
Gruß,
Anja