Starbucks

Hallo @all,

wie prognostiziert Ihr die Zukunft von Starbucks in BRD?

Die Frage interessiert mich vor allem in Hinblick auf die strikte Rauchfreiheit in diesen Coffeeshops.

„Coffee to go“ mag ja funktionieren, aber sich dort hinsetzen?

Zum Kaffeehausatmosphäre gehört für mich unweigerlich eine Zigarette bzw. ein Zigarillo. Ich bin nur Gelegenheitsraucherin (rauche z.B. nur in Gesellschaft) und kenne viele Leute, die das ähnlich handhaben: Im Café sitzt man bei einer Zeitung, einem guten Gespräch oder beim bloßen Beobachten anderer Menschen rauchend.

Nun sind Coffeeshops keine Caféhäuser. In den Coffeeshops, die ich bisher in BRD kenne, sitzen die Leute aber durchaus (auch sehr junge Leute, die Coffeeshops total hip finden), lassen sich Zeit und - rauchen.

Meine Frage: Inwieweit gehört das Rauchen zu unserer Café(haus)kultur zwingend dazu? Inwieweit kann sich Starbucks in einem Land etablieren, das eine andere Tradition und einen anderen Umgang mit dem ‚Phänomen‘ Kaffee hat als viele US-Amerikaner?

Viele Grüße
Diana

Hallo Diana,

gar nicht so einfach. Zum einen geht’s ja um die Rauchfreiheit generell, zum anderen um Ambiente/„Kaffeehausatmosphäre“ und dann natürlich auch um Geschmackssache/Vorlieben in puncto Kaffee.
— So, jetzt hab ich einen Kaffee-Aufsatz geschrieben, das haste jetzt davon :o)

Bei uns in München gibt es (soweit ich weiß) noch keinen Starbucks, soll wohl demnächst soweit sein. Ich kann vom Ambiente her also mal nur mit den beiden Starbucksläden vergleichen, die ich in NYC kennengelernt habe - und mit den anderen Coffeeshops, die hier in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind.

Ambiente
Es käme mir niemals in den Sinn, einen Coffeeshop mit einem Kaffeehaus zu vergleichen :o) Das sind für mich völlig unterschiedliche paar Stiefel. So richtig Kaffeehausatmosphäre habe ich bisher auch nur direkt in Wien erlebt (toll!) - die Alternative hier in München ist meist ein AlteLeuteCafé (Rauchfreiheit
Hm. Ich wusste gar nicht, dass es bei Starbucks auch in deutschen Filialen Rauchverbot geben wird. Persönlich finde ich das eine sehr gute Nachricht … denn es kommt tatsächlich häufig vor, dass ich durch Raucher am Nebentisch belästigt bin. Und damit meine ich jetzt nicht eingebildetes So-tun-als-ob-belästigt, sondern es beeinträchtigt mich tatsächlich, wenn mir in einem Lokal unablässig der Rauch entgegenweht.
Und es gibt Lokale, wo ich leider an der Tür sofort wieder umdrehen muss, weil buchstäblich Nebel über den Tischen hängt und die Luft steht.

Das sind natürlich Extremfälle: Im Normalfall stören mich Lokale nicht, wo „normal“ geraucht wird. Ich bin allerdings durchaus begeistert, wenn es völlig rauchfreie Plätze gibt - und wenn Starbucks einer davon ist, dann wäre das für mich ein zusätzlicher Pluspunkt.

Generell betrachtet wird das sicherlich auch Nachteile haben und nicht auf Gegenliebe stoßen - von daher kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass Starbucks in deutschen Filialen auf komplette Rauchfreiheit besteht (?).

Kaffeegeschmack
Gerade hier sehe ich einen sehr großen Vorteil von Coffeeshops à la Starbucks: die vielen Varianten an unterschiedlichen Kaffeesorten und -variationen. Ich finde, dass es dort seeeeehr guten Kaffee gibt (und ich bin zuhause auch ein italienisch-Espresso-Trinker und guter-Kaffee-Fetischist) - und es gibt natürlich auch Kaffee dort im Angebot, bei dem ich angewidert das Gesicht verziehe. Wie mit allem, was mit Genuss zu tun hat, ist das völlig individuell: Manche Leute verdrehen verzückt die Augen gen Himmel, wenn ihnen jemand Haselnuss-Sirup in den Kaffee schüttet … ich find’s zum Davonlaufen …

Nicht zu vergessen auch das Angebot an leckeren Kleinigkeiten: ob das nun Bagels sind, die manche Coffeeshops anbieten - oder, wie bei Starbucks, „geile“ Cookies, Brownies etc.

Prognose, ob sich Starbucks etabliert? Hehe … Du stellst Fragen: Ich glaube, ja. Die werden sehr erfolgreich sein. Wie ich auch bei den vielen anderen Coffeeshops hier in München beobachten kann: die meisten sind knackevoll. Da Starbucks offenbar mit Karstadt (?) kooperiert und die Coffeeshops möglicherweise im Kaufhaus integriert sind (

Smoke
Hallo Gitte,

ha! endlich antwortet die Frau, von der ich es erwartet habe :wink:)

Es käme mir niemals in den Sinn, einen Coffeeshop mit einem Kaffeehaus zu vergleichen :o) Das sind für mich völlig unterschiedliche paar Stiefel. So richtig Kaffeehausatmosphäre habe ich bisher auch nur direkt in Wien erlebt (toll!)

Ja klar - strenggenommen gibt es außerhalb Wiens auch nichts nur annähernd Vergleichbares.

Die von Dir aufgezählten Alte-Damen-mit-Hüten-auf-und-Pudel-Cafés treffens auch nicht, die italienischen Eiscafés mit bliigem Plastikmobiliar, Kunstblumen und Pierrots an den Wänden auch nicht, eher vielleicht diese italienschen kleinen Segafredo-Bars.

Von daher sehe ich Coffeeshops erstmal als eine sehr willkommene Ergänzung zum bisherigen Angebot.

Mee too!

Ambientemäßig - also von Einrichtung/Atmosphäre und natürlich (ganz wichtig:smile: dem Personal her gesehen - gibt es große Unterschiede. So richtig gemütlich und angenehm fand ich bisher keinen Coffeeshop (hatte CrNiMo auch schon angemerkt).

„Gemütlich“ i.S.v. lauschig und von diesem traumwandlerischen Phlegma, von dem kleinere Café_häuser_ beseelt sind, sind Coffeeshops nicht. Eher von der eleganten, unauffällgen, leicht anonymen Gastlichkeit, sehr großstädtisch, sehr stylish, sehr geeignet für Leute, die Clubbing & Cafeing lieben *gg*.

Zugegeben, ich mag das sehr und kenne hier in Bielefeld einen in diesem Sinne geführten Coffeeshop, Miner’s Coffeeshop (zählt zu keiner Kette). Innen dunkles Parkett, schwarzes Leder, Bänke ringsherum an den sonst schmucklosen hohen hellen Wänden (unter der Decke die charakteristischen dicken Rohre des industrial style), Thresen vor der Fensterfront, Barhocker. Und kein Rauchverbot :wink:

Ich gehe sehr häufig in einen Coffeeshop, um mal kurz eine albe Stunde zu lesen/unter Leute zu kommen (mit denen ich gar nichts zu tun habe, die sind dann nur um mich rum) - oder um dort zu arbeiten (also nicht hinter der Theke jetzt *grins*) oder um mich mit jemandem auf einen Plausch zu treffen.

Mach ich auch so. Die Coffeeshops dienen ja vor allem den young urban businessmen & - women (wie wir beide, gell? :wink: als Mittagspausenbreak (uh, wie neudeutsch ich this morning wieder bin *g*). Insofern ist Gemütlichkeit gar kein Faktor. Die meisten Coffeeshops öffnen ja auch gegen 8:00 Uhr und schließen um 19:00 Uhr die Tore.

Hm. Ich wusste gar nicht, dass es bei Starbucks auch in deutschen Filialen Rauchverbot geben wird. Persönlich finde ich das eine sehr gute Nachricht …

Ist definitiv so - angeblich ist Howard Schultz (Gründer von Starbucks) selbst fanatischer Nichtraucher und setzt das Rauchverbot auch gegen die Empfehlung seiner Marketingstrategen in puncto Erschließung des deutschen resp. europäischen Marktes durch. Vielleicht finde ich den Artikel noch (stand in der FAZ oder brand eins).

Gerade hier sehe ich einen sehr großen Vorteil von Coffeeshops à la Starbucks: die vielen Varianten an nterschiedlichen Kaffeesorten und -variationen. Ich finde, dass es dort seeeeehr guten Kaffee gibt (und ich bin zuhause auch ein italienisch-Espresso-Trinker und guter-Kaffee-Fetischist) - und es gibt natürlich auch Kaffee dort im Angebot, bei dem ich angewidert das Gesicht verziehe.

Yep, kann ich in allen Punkten unterzeichnen: Geht mir genauso.

Prognose, ob sich Starbucks etabliert? Hehe … Du stellst Fragen: Ich glaube, ja. Die werden sehr erfolgreich sein. Wie ich auch bei den vielen anderen Coffeeshops hier in München beobachten kann: die meisten sind knackevoll.

Stimmt. Und Starbucks wird mit Sicherheit erfolgreich sein, da das Unternehmen eine sehr offensive Expansionspolitik verfolgen soll.

Fragt sich nur, ob eine STRIKT rauchfreie Lokalität hierzulande SO boomen kann wie in USA, wo es mühevoll ist, eine Bar, Café, Restaurant zu finden, in dem man rauchen darf (zumindest ist das in NYC so).

Viele Grüße & danke für das ausführliche Statement
Diana

… hehe, gerade hat eine Weinverkaufsfrau angerufen „Lafitte Rothschild“ (hoffentlich schreibt man das so) und wollte mir qualitativ-hochwertige Weine anbieten. Die Arme! ;o)

…offensichtlich noch nicht durch Markus geschult :wink:…oder TRINKST Du etwa auch nicht???

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[off topic] Wein
Hallöle Diana,

jajaja, hätte ich mir ja denken können, dass Du Dir denken konntest, dass ich beim K-Wort gleich schreibe …

Da sind wir uns ja einig und können bei einem Bielefeld-Treffen (nachdem wir im Baumarkt bei der Farbenmischmaschine waren) in Miner’s Coffeeshop gehen (Du darfst auch eine rauchen).

… hehe, gerade hat eine Weinverkaufsfrau angerufen
„Lafitte Rothschild“ (hoffentlich schreibt man das so) und
wollte mir qualitativ-hochwertige Weine anbieten. Die Arme!

…offensichtlich noch nicht durch Markus geschult :wink:…oder
TRINKST Du etwa auch nicht???

„Bitte rufen Sie mich nie mehr an. Ich finde Wein schrecklich!“

Ich glaube, sie ruft nie wieder an.

Es grüßt
die Gitte

Hi Gitte,

schön mal wieder was von Dir zu lesen :smile:

„Bitte rufen Sie mich nie mehr an. Ich finde Wein
schrecklich!“

Du kannst Dir vorstellen, dass ich dazu nicht schweigen kann!
Das liegt ausschliesslich und nur daran, dass Du bisher noch keinen guten Wein getrunken hast! So! Jawoll! Das musste mal gesagt werden …

*wink*

mhg

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