STARFIGHTER - Viel zu lange im Einsatz ?

Wenn man diese Liste http://www.cactus-starfighter-staffel.de/public/html… so ansieht, dann stellt sich doch die Frage, weshalb so ein Flieger so lange im Dienst des Militaers blieb. Glaube es waren insgesamt 100 Tote zu beklagen.
Ich vermute, dass er „politisch“ nicht ausgemustert werden konnte.
Oder war der Flieger gar nicht SO schlecht?
Mike

Servus,

Oder war der Flieger gar nicht SO schlecht?

der Starfighter war in der Version, in der er von der Bundeswehr beschafft wurde, eine Totgeburt. Mit dem F 104G wurde versucht, aus einem schnellen Abfangjäger einen JaBo mit größerer Reichweite zu machen - das Flugzeug mit seiner eh eher fragilen Dynamik war für die Bombenlast und die großen Tanks nicht ausgelegt.

Am Anfang stand eine wider besseren Rat von Fachleuten falsche Entscheidung des Verteidigungsministers FJS, die möglicherweise von Handsalben beeinflusst war. Und dann waren die Maschinen da und mussten auch fliegen: Runter kamen sie alle - die einen so, die anderen so.

Ein Freund von mir, der seinerzeit in Büchel an den Teilen geschraubt hat, erzählt, dass sie bei den Technikern der Luftwaffe als „Sargfighter“ bekannt waren.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

der Starfighter war in der Version, in der er von der
Bundeswehr beschafft wurde, eine Totgeburt. Mit dem F 104G
wurde versucht, aus einem schnellen Abfangjäger einen JaBo mit
größerer Reichweite zu machen - das Flugzeug mit seiner eh
eher fragilen Dynamik war für die Bombenlast und die großen
Tanks nicht ausgelegt.

Am Anfang stand eine wider besseren Rat von Fachleuten falsche
Entscheidung des Verteidigungsministers FJS, die
möglicherweise von Handsalben beeinflusst war. Und dann waren
die Maschinen da und mussten auch fliegen: Runter kamen sie
alle - die einen so, die anderen so.

Das stimmt wohl bezüglich der Version F104G (G steht für German): Es ging nicht einfach nur um Bombenlast, sondern um Atom bombenlast, die auf Wunsch von FJS transportierbar sein sollte. Erinnert fast ein wenig an den „Föhrer“, der ja auch die deutsche Luftverteidigung lähmte, indem er bei jedem noch so vielversprechenden neuen Jägerentwurf, den man ihm vorstellte, die Forderung aufstellte, dass die Maschine aber „för Värgältongsangriffe auf London“ ertüchtigt werden müsse.

Ich habe die meiste Zeit meiner Kindheit zwischen den kanadischen Luftwaffenstützpunkten in Söllingen und Lahr gewohnt. Nie habe ich davon gehört, dass einer der dort stationierten kanadischen Starfighter abgestürzt wäre.

Gruß
s.

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Nein,denn man muss das Desaster mit den Starfightern in den 1960er-Jahrfen auch im Zusammenhang mit der politischen Großwetterlage sehen (Mauerbau DDR/Kuba-Krise).
Die BRD war damals die erste „Verteidigungslinie“ (der USA) gegen den Ostblock und die Umrüstung der F 104-G als taktischer Bomber muss in diesem Zusammenhang gsehen werden.
Zum damaligen Zeitpunkt war die F 104-G der schnellste Jet und hätte daher eine reale Chance in einem Konflikt gehabt,wichtige Ziele im Ostblock mit taktischen Atomwaffen
(50Kg-Sprenkkopf) auszuschalten.

Außerdem wurde von Seiten der Bundeswehr eine grundlegende Umstruktierung sowohl der Flugausbildung als auch der Wartung durchgeführt (unter anderem wurden zahlreiche Techniker neu eingestellt) so das sich die Unfallzahlen ab dem letzten Drittel der 1960er
Jahre auf das übliche Maß einpendelten und die Maschine noch bis 1991 im Einsatz blieb.