Starke Blutung am Knie

Hallo,
ich betreue eben ein Mädchen welches nach einer
Bandriss-OP am Knie aus einer Naht relativ stark blutet.
Frage = was ist besser ?

  1. Wunde ständig abtupfen oder
  2. das herausquellende Blut nach und nach mit einer sterilen Pipette absaugen ;
  3. Blutstillende Watte über Gaze auf die Wunde legen.
  4. sofort Notarzt rufen.
    Danke für jeden brauchbaren Hinweis,
    Schuf

Bei starken anhaltenden Nachblutungen sofort den Arzt konsultieren und nicht ein Forum!

Hi.

Was ich nicht verstehe: Warum wurde denn keine Drainage mit Beutel gelegt in den das Blut ablaufen kann. Egal, ich bin kein Arzt und du auch nicht. Daher halte ich die Punkte 1 - 3 für Schwachsinn. Möglicherweise übertreibe ich, aber für mich ist das ein Fall für den Notarzt.

Hi,

ich finde den Notarzt wegen so etwas für übertrieben, es geht (noch) nicht um Leben und Tod, wenn du die Punkte 1-3 in Erwägung ziehst! Nichtsdestotrotz würde ich damit zum Arzt gehen, entweder notärztlicher Dienst (vielleicht hast du auch nur das mit „Notarzt“ gemeint) oder ambulant ins Krankenhaus.

Gruß
Christa

Hallo!
Wer hat die OP gemacht, Spital? Dann schleunigst dort hin, da wurde bei der OP ein Blutgefäß durchstoßen und nicht verschlossen. Wenn das Blut auch nach innen austritt, also ins Gelenk, dann verursacht es teuflische Schmerzen. Also ab ins Spital oder in eine Orthopädische Klinik, das muss operativ behandelt werden.
Gute Besserung
airblue21

Hallo, diese Frage müsstest du dir eigentlich selbst beantworten können.

Bluten ist IMMER schlecht, denn es ist dann eine offene Wunde, die sich durch Viren und Bakterien böse infizieren kann. Wenn es sogar stark blutet, dann muss so schnell wie möglich ein Arzt her um die Wunde professionell zu säubern, professionell zu verbinden und eventuell noch eine Spritze gegen Entzündung zu geben. Da kannst du als Laie nichts mehr tun was in dieser akuten Situation hilft.

Rufe bitte sofort einen Notarzt (mit Tatü), denn weil es eine OP war, kann es auch sein, dass sie nochmal in die Klinik und dort behandelt werden muss.

Also spaßt bitte nicht sinnlos rum, sondern rufe 112 !!!

Hallo,
ist das jetzt Dein Ernst?
Jedes Kindergartenkind und Grundschulkind wird in Erste Hilfe geschult!
Muß ich das jetzt so verstehen, dass Du dem Mädel sagst: " Versuche mal nicht so viel zu bluten, ich checke mal gerade das Internet ab?
Wenn Du hilflos bist, rufst Du 112 ( Feuerwehr, Rettungsdienst).110 Polizei leitet auch weiter.

Antwort:
4) sofort zum Notarzt

Hallo,

meine Antwort kommt ganz sicher für dich zu spät, aber für das Archiv möchte noch etwa beitragen.

Eine genähte Wunde darf ein wenig „suppen“. Wundsekeret mit Blutspuren drin? Normal.
Regelrecht bluten soll sie nicht. Die Naht kann aufgegangen sein oder es stimmt etwas mit der Blutgerinnung nicht.
Ständiges Tupfen reizt die Wunde und behindert die Blutgerinnung. Zudem ist das Wegtupfen des Blutes nur von „kosmetischer“ Wirkung. Es bringt nichts, sieht nur besser aus.
Man würde jetzt einfach mal die Wunde steril abdecken (sterile Kompresse, dann ein nicht zu fester Verband drum herum).
Weiter beobachten, nach spätestens einer Viertel Stunde darf da kein Blut mehr kommen.

Der Notarzt ist derjenige, der mit der rollenden Intensivstation (Rettungswagen) im Schlepp anrollt und dabei Blaulicht und Martinhorn benutzt. Bei allen Verletzungen oder Erkrankungen, wo Gefahr für Atmung, Bewusstsein oder Circulation (Kreislauf) —> ABC besteht, ist der nötig und richtig. Zudem bei stärksten Schmerzen.

Steht die Blutung nicht nach 15min, dann musst du prüfen, was möglich ist. Wenn die operierende Klinik in der Nähe ist und du das Kind auch dorthin bringen kannst: Mach das so.
Ist ein anderes Krankenhaus oder ein Arztpraxis (um die Uhrzeit deiner Fragestellung ja eher kein Arzt) erreichbar: Dorthin bringen.
Wenn du nicht weg kannst, dann rufe bei der Organisation an, die bei euch den Krankentransport unterhält. Der ist oft bei der Feuerwehr angegliedert. Findest du im Telefonbuch. (NIcht „Krankenfahrdienst“ oder „Krankenfahrten“ - das sind private Dienstleister).

Wenn das Blut nicht tröpfchenweise kommt, sondern regelrecht fließt, dann ist aber ein Anruf unter 112 gerechtfertigt. Der Disponent des Notrufs wird wissen wollen, worum es geht. Übertreibe nicht, untertreibe nicht!

Hallo X_Strom .
Besten Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Das Mädchen wurde rd. 200km von hier operiert und die Blutung begann 1 Tag nach der OP vermutlich wegen schlechter Lagerung des Beines während des langen Transportweges. Wir waren inzwischen in der Klinik und alles ist jetzt Ok.
Weil unter uns zuhause Meinungsunterschiede bestanden bezüglich der direkten Maßnahme zur Wundbehandlung : mich würde trotzdem im nachhinein noch interessieren ob die Methode 2 kontraindiziert ist ? Meiner Meinung nach ist sie der 1ten vorzuziehen wegen der schnelleren Gerinnung weil die Stelle des Blutaustritts länger in der Luft ist.
MfG Schuf

Hallo an alle ,
besten Dank für eure Vorschläge. Die Wunde wurde von einem Chirurgen behandelt und alles ist ok.
Schuf

Thrombozyten verkleben und verklumpen, wenn sie mit Kollagen in Kontakt kommen.
Der Auslösefaktor ist also nicht Luft, sondern der Kontakt mit dem Körpergewebe außerhalb von Blutgefäßen.
Daher gibt es zur Blutstillung auch Kollagenschwamm (im Prinzip Gelatine!). Draufklatschen, Thrombozyten docken an und verkleben.
Die blutstillende Watte aktiviert nicht die Thrombozyten (den „körpereigenen Kleber“), sondern ist ein Stoff, der bei Kontakt mit Salzen geliert (Alginat) und selber der Kleber ist.

(Gelatine und Alginat bekommt man auch bei den Backzutaten - aber nicht in der notwendigen Reinheit. Komm mir bitte keiner auf die Idee, sich Dr.Oetker Gelatine auf Wunden zu streuen!)

Ich würde zu keinem dieser Mittel greifen, sondern rate dazu, die Wunde steril zu bedecken und mit leichtem Druck zu fixieren. Wenn möglich und für den Patienten erträglich, senkt eine Hochlagerung des betreffenden Körperteils den Druck auf die Wunde und erleichtert so das Verstopfen.

Eigentlich ist die körpereigene Blutstillung eine Sache von Minuten.
Medikamente (Aspirin!) behindern die, ebenso, wenn die Wunde nicht „zur Ruhe“ kommt, etwa durch Bewegung.