Stasi-Überwachung

in den Wohnungen.

Hallo, mich interessieren die Möglichkeiten einer reinen Wohnungsüberwachung.

Wir hatten bei Freunden immer den Verdacht, dass über die Heizkörper und Schächten in den Wänden ( Kabel u. elektr. Leitungen) Mikros lauerten.
Könnte das zutreffen?

Wir haben schon oft darüber gesprochen, kommen aber zu keinem Ergebnis.

LG aria

Hallo,

wohl eher über die Dünnen Wände…:smile:

Nicht nur in der DDR reichte oft schon ein gewöhnliches Höhrrohr
aus,um sämtliche Gespräche in einer anderen Wohnung verfolgen zu können.

Nach dem Ende des 2. Wk war es in den beiden deutschen Staaten vordringlich,den Kriegszerstörten Wohnungsbestand schnellstmöglich zu ersetzen,damit die Leute wieder ein Dach über dem Kopf hatten.

„Hohlwände“ bei den Küchen und Badezimmern waren damals Standard um sich die Verlegung der Wasser-und Abwasserleitungen sowie sofern vorhanden auch der Zentralheizungsleitungen so einfach wie möglich zu machen.

Da konnte man dann Nachts,wenn es ganz ruhig war,genau hören,wer in welcher Etage auf das WC ging…oder eben mit Höhrrohr sogar am Tage…

Für professionelles Abhören waren in der DDR die Telefonanschlüsse vorgesehen…denn zu jedem privaten Telefon wurden mehr Adern verlegt als normalerweise notwendig (8 statt 4).

Bei Bedarf wurde dann der „Normale“ Fernsprechapparat in der Wohnung
„eingeschaltet“,dazu verfügte die STASI wie übrigens bis in die 1970er-Jahre auch fast jede andere Spionageabteilung eines Staates über sogenannte Passepartouts , das heisst über
General-Schlüssel für die Türschlösser von Wohnungen/Häusern,
mit denen man Zugang in die Wohnung erhielt.

„Wanzen“ und anderes elektronisches Spielzeug wurde nur für wirklich
wichtige Observationen eingesetzt…was wohl auch damit zusammenhängen mag,das diese Artikel ebenfalls zur üblichen
Mangelware in der DDR zählten…:smile:)

Hallo GlimsbiM17,

mich interessieren die Möglichkeiten einer reinen
Wohnungsüberwachung.
Wir hatten bei Freunden immer den Verdacht, dass über die
Heizkörper und Schächten in den Wänden ( Kabel u. elektr.
Leitungen) Mikros lauerten.
Könnte das zutreffen?

Könnte schon, warum auch nicht? Aber im allgemeinen braucht man nicht so kompliziert zu denken. Die Stasi konnte ohne Probleme eine konspirative Wohnungsdurchsuchung durchführen, bei der dann gleich an passenden Stellen (Verteilerdosen, Telefondosen, hinter Scheuerleisten u.ä.) Wanzen eingebaut wurden. Dies geschah entweder zu Zeiten, an denen man sicher war, daß der Betreffende sich nicht in der Wohnung befand (Arbeitszeit, Urlaub), bzw. solch eine Abwesenheit wurde geschaffen (z.B. Vorladung bei der Volkspolizei).
http://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlung/index.php?..
Bei „wichtigen“ Personen, wie Schriftstellern, Schauspielern u.ä. wurden auch schon mal Nachbarwohnungen bzw. -gebäude genutzt, um von dort aus die Überwachung durchführen zu können.
Aber oft genug saß auch ein „menschliches Mikrofon“ mit zwei Ohren mit im Raum, sprich ein IM (inoffizieller Mitarbeiter) berichtete ausführlich genug, was die zu überwachenden „Objekte“ so plauderten.

Viele Grüße
Marvin

Vielen Dank ihr Zwei,
Marvin und Frank, für die Beantwortung meiner Frage.

Wenn man nun davon ausgeht, dass viele Dinge nach der Wende einfach verschwunden waren, könnten „Eingeweihte“ doch heute noch immer dieses Spielchen weiter spielen?

Z.B. missliebige Mitmieter abhören und immer gut informiert sein.?!
Diese sich dann wundern, warum ausgerechnet,was gestern besprochen
wurde, heute keine Anwendung mehr finden kann.
Seltsam, ich grüble…

Und wie kann man diesen Lauschern auf die Spur kommen?
So mit einfachen Mitteln wie Radio aufdrehen oder Ähnlichem?
Würde mich über den einen oder anderen Tip doch sehr freuen.

Ich bin ein bisschen naiv, ich weiss.
Leider etwas misstrauisch in letzter Zeit und das sicher nicht ohne Grund…

LG aria

Hallo GlimsbiM17,

Wenn man nun davon ausgeht, dass viele Dinge nach der Wende
einfach verschwunden waren, könnten „Eingeweihte“ doch heute
noch immer dieses Spielchen weiter spielen?

Naja, da möchte ich dich doch beruhigen, sehr unwahrscheinlich. Allerdings weiss ich nicht ganz, was Du mit „viele Dinge nach der Wende einfach verschwunden“ meinst. Die geschredderten Akten der Stasi, oder was?

Z.B. missliebige Mitmieter abhören und immer gut informiert
sein.?!

Ich kenne ja weder dich noch deine Mitmieter, kann also nichts konkretes sagen. Nur soviel ganz allgemein: Ja, es ist heutzutage relativ einfach in spezialisierten Läden oder im Internet sich Abhörtechnik zu besorgen. Aber da braucht es keinerlei Verbindung zur Ex-Stasi, das könnte jeder tun, der sich etwas damit beschäftigt.
Aber zwischen können und tatsächlich tun besteht immer noch ein großer Unterschied, finde ich. Ich würde mich da nicht allzu weit in die Paranoia treiben lassen.

Diese sich dann wundern, warum ausgerechnet,was gestern
besprochen
wurde, heute keine Anwendung mehr finden kann.

Was meinst Du damit?

Und wie kann man diesen Lauschern auf die Spur kommen?
So mit einfachen Mitteln wie Radio aufdrehen oder Ähnlichem?
Würde mich über den einen oder anderen Tip doch sehr freuen.

Ich bin nun kein Spezialist auf diesem Gebiet, aber ich weiss, daß es zum Beispiel Anti-Abhörtechnik gibt, mit der man z.B. Wanzen aufspüren kann oder Geräte, die eine Art „elektronisches Rauschen“ erzeugen, daß jedes Aufnehmen von Gesprächen per Mikro verhindern soll.
Laute Nebengeräusche, wie Radio, laufendes Waser u.ä. sollen auch helfen.
Aber , das wäre im Fall der Fälle (an den ich nicht sehr glaube), sicher der falsche Weg. Da Abhören von Nachbarn mittels Technik (oder auch ohne?) strafbar ist, würde ich mich an einen Anwalt und/oder die Polizei wenden. Kannst ja auch erstmal im Rechtebrett nachfragen.

Viele Grüße
Marvin

Hallo Marvin,

vielen Dank für die Antwort.
Ich bin durch unsere Bekannten aus frühere Zeiten ein wenig vorsichtiger geworden.

Unser Verhältnis zu den Mietern, ganz gut, nur der protzende Freund einer Bewohnerin(„er hat was zu sagen“) spielt sich hier auf.

Da er bei uns einmal bös aufgeschlagen ist, versucht er uns irgendwie,na sagen wir mal, zu verunsichern.
Und da gab es Zufälle im Laufe der Zeit, die keine Zufälle sein konnten.
Aber nun weiss ich ja was ich unternehmen kann, um sicher zu gehen.

Vielen Dank und einen schönen Tag für Dich.

Gruß aria

Hallo,

wie ich schon sagte…immer das naheliegendste nehmen…

Außer „Dünnen Wänden“ sind es heutzutage zum B. stillgelegte
Schornsteine,die den Schall sehr gut leiten und wenn jemand das alte Kaminloch öffnet,kan man da schon sehr gut „abhören“ ohne irgendwelche technischen Mittel…

Professionelle Abhörtechnik

ist höchst unwahrscheinlich,da solche Geräte richtig Geld kosten…
nicht der Schrott aus dem Baumarkt oder vom Elektronik-Versender für 100 €…(oder von diversen dubiosen Internet-Angeboten…)

Hallo Frank,

bei uns liegt es wohl irgenwo hinter einer Fußleiste, doch dort steht ein Schrank.
Wir meiden für Gespräche dieses Zimmer, irgendwann müssen wir malern, dann werden wir alles abreissen.
Auch scheint sich das eigentliche Übel etwas zurückgezogen zu haben.
Vielleicht sind die Beiden auch nicht mehr zusammen?

Möglichkeiten hatte der jedenfalls genug. Muß ein „Höherer“ gewesen sein, jedenfalls nach seinem Auftreten hier zu urteilen. Hat bei uns nur nicht geklappt.

Wir Berliner hatten genug Erfahrungen. Gott sei Dank ist das nun vorbei.
Ich danke Dir für die Nachricht und wünsche Dir einen schönen Tag.

LG aria