Statische Aufladung dauerhaft vermeiden

Hallo,

ich bin in eine neue Wohnung mit Parkett und PVC-Boden gezogen und stehe seither oft „unter Strom“. Nach dem feucht wischen des Bodens ist das Problem der statischen Aufladung nicht oder nur minimal für ca. 24 Stunden und danach wird es dann immer schlimmer und ich kriege mehrmals täglich eine gewischt wenn ich geerdete Gegenstände berühre. Zu Hause trage ich meistens Kleidung aus Baumwolle (keine oder nur minimaler Anteil synthetische Materialien) und Hausschuhe mit Kunststoff- oder Gummisohle. In der alten Wohnung (komplett mit Teppich) hatte ich nicht ansatzweise die Probleme mit der statischen Aufladung bei gleicher Kleidung.

Jetzt zu meiner Frage: gibt es ein „Ding“ was man z. B. wie eine Uhr um das Handgelenk tragen kann und was die statische Ladung dauerhaft abbaut - im Sinne von irgend eine Art von Verbraucher (Lämpchen o. ä.) welches die Ladung also wirklich verbraucht und nicht nur weiterleitet. Ich kenne natürlich die antistatischen Armbänder, welche jedoch immer geerdet sein müssen um statische Aufladung direkt abzuleiten - diese kommen natürlich nicht in Frage, weil ich nicht ständig mit einem Kabel z. B. an dem Heizkörper verbunden sein will.

Vielleicht ist das auch eine blöde Frage (weil physikalisch so wie von mir vorgestellt nicht realisierbar) aber ich habe nicht viel Ahnung von Elektrik und meine Physikkenntnisse könnten auch besser sein :wink:

Für alle Antworten im Voraus vielen Dank !!!

Moin,

eine Lösung in Deinem Sinn habe ich leider nicht, aber einen Tipp zur Symptombekämpfung.
Wenn Du einen Ring trägst, berühr damit die Türklinke o.ä., ein Schlüsselbund in der Hand kann ebenfalls den Strom verteilen.

Ist beides nicht super, aber wirkt.

Gruß Volker

Hallo!

Da kann man nachträglich nichts mehr machen.

Allenfalls könnte man die Luftfeuchtigkeit im Raum auf Werte über 50 % anheben (Klimaanlage, Luftbefeuchter). Dann sinkt die statische Aufladung merklich.
Was Du ja auch nach feuchtwischen selbst bemerkt hast. Nur wenn das abtrocknet ist der Effekt wieder weg. Bei der Luftfeuchte nicht, wenn man Werte über 50 % anstrebt und halten kann.

Sonst muss man durch die Auswahl des Bodenbelags überhaupt vermeiden, das es zu statischer Aufladung kommt. Er muss leitfähiger werden, das ist durch Lacke/Beschichtungen bei Laminat und durch die Mischung bei PVC möglich. Man muss es eben nur bestellen und so verlegen lassen.

Ein Tipp: Du weißt ja, die bekommst einen Schlag wenn Du z.B. die Türklinke berührst. Dann musst Du Dich vorher großflächig entladen, lege einfach die flache Hand auf die Wand neben der Tür. Dann erst die Klinke.

Es ist lästig und man denkt nicht immer dran. Aber mehr kann man nicht machen.

Man kann allenfalls noch mit versch. Schuhsohlmaterialen experimentieren, ob es bei manchen weniger stark auftritt.

Man könnte auch leitfähige Matten die über Schutzwiderstand an die Erde angeschlossen sind vor die Tür legen, so dass man sie zuerst betritt bevor man die Türklinke anfasst.

Das sind alles grundsätzliche Möglichkeiten, sie sind aber im Alltag kaum anzuwenden.

Interessant wäre z.B. ob so ein Bodenbelag in einer Mietwohnung ein Mietmangel wäre. Ich weiß nicht, ob es darüber schon Gerichtsurteile gibt.

MfG
duck313

Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich z. B. mit dem Arm (sprich Pullover/Sweatshirt) die Türklinke (oder Spüle, Ceranfeldumrandung, Edelstahl-Kühlschrankfront usw.) berühre, die Entladung oft zwar noch hör- aber nicht spürbar ist.
Da ich keine Ringe tragen mag, kann ich das mit dem Ring nicht ausprobieren - trotzdem danke!

Das mit der Luftfeuchtigkeit war mir bekannt, jedoch würde ich nur wegen der statischen Ladung nicht riskieren wollen, irgendwann mal mit Schimmel in der Wohnung kämpfen zu müssen (weil ich Luftbefechter o. ä. zur Senkugn der statischen Aufladung verwendet habe). In der Tat ist die Luft in der neuen Wohnung trockener (gemessen in allen Räumen), jedoch nicht supertrocken. Sie liegt zwischen 35 und 50% (selten 55%) in den Wohnräumen. Die Wohnung ist in einem sanierten/wärmeisolierten Altbauhaus und die alte Wohnung war auch in einem Altbau, jedoch war die Isolierung teilweise defekt so das ich meistens um die 55-65% in den Wohnräumen hatte.

Die Wohnung ist eine Mietwohnung und da gedenke ich nicht in nächster Zeit den Boden zu wechseln. Vielleicht gibt es auch besondere PVC-Reiniger (z. B. von Dr. Schutz) mit antistatischer Wirkung - da werde ich mich mal nach erkundigen.

Wie schon erwähnt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn ich z. B. mit dem Arm (sprich Pullover/Sweatshirt) die Türklinke (oder Spüle, Ceranfeldumrandung, Edelstahl-Kühlschrankfront usw.) berühre, die Entladung oft zwar noch hör- aber nicht spürbar ist.

Das mit dem Mietmangel ist ein interessanter Ansatz, welchen ich zwar nicht direkt verfolgen, jedoch im Hinterkopf behalten werde - falls ich keine Besserung mit irgendwelchen (einfachen/günstigen) Mitteln erzielen kann weil auf Dauer ist das sehr nervig/stressig.

Gut möglich, dass wenn die Heizperiode vorbei ist, die Luftfeuchtigkeit mit um 50% etwas höher liegen und sich auch durch das Problem wesentlich bessern wird.

Danke für die Infos!

Hallo,

Bei 55% Luftfeuchtigkeit hatte ich noch nie ein Schimmelproblem!
Wichtig ist, dass man einen Hygrostaten verwendet, also die Luftfeuchtigkeit regelt.
Wenns bei mir im Herbst das erste mal funkt, fängt die Lufbefeuchtersaison wieder an.

Übrigens, zu trockene Luft kann die Augen reizen und erhöht das Risiko für Infektionen.

Das zweite Problem, sind die Hausschuhe mit isolierenden Sohlen, so würde jeder Physiklehrer die Elektrostatik demonstrieren.
Manchmal hilft es, mit einem Bleistift (Graphit leitet bekanntlich), einen Strich von der Sohlenoberseite zur Unterseite zu malen. Im Prinzip könnte man da auch einen Draht legen, ist aber gar nicht nötig.

MfG Peter(TOO)

Das mit dem Bleistift-Strich werde ich mal ausprobieren…und auch spätestens zur nächsten Heizperiode (ist ja jetzt fast vorbei) einen Luftbefeuchter holen. 2 digitale Hygrostaten habe ich 2 in der Wohnung im Einsatz - sonst könnte ich auch nicht die genauen Angaben zu der Luftfeuchtigkeit machen :wink:
Danke für die Infos!

Hallo,

Hygrostat und Hygrometer ist wie Thermostat und Thermometer!

Dass du ein Hygrometer hast, war mir schon klar, aber das Ding sollte den Luftbefeuchter auch abschalten können, dann erst hast du eine automatische Regelung der Luftfeuchte.

Manche Luftbefeuchter haben den Hygrostaten auch schon eingebaut.

MfG Peter(TOO)

Lass mal alle Wasser-, Gasleitungen vom Elektrikrt richtig erden

Hallo,

Wie kommst du jetzt auf dieses schmale Brett?

Das Problem besteht nur bei trockener Luft, also eindeutig statische Aufladung und diese hat mit Ladungstrennung zu tun und nicht mit Erdung.

MfG Peter(TOO)

Mein Fehler - hatte Hygrostat und Hygrometer verwechselt :wink:
Jetzt ist die Heizperiode fast vorbei aber für die nächste Heizsaison werde ich mir zumindest einen kleinen Luftbefechter (Ultraschall-Luftbefeuchter mit Timersteuerung) holen - wenn nicht zu teuer dann auch ein gerät mit Hygrostat.
Nochmals danke für die Infos!

Was hat denn die Erdung der Wasser- und Gasleitungen mit der statischen Aufladung bei trockener Luft (in Verbindung mit PVC-Böden und Hausschuhen mit Gummi/PVC-Sohle) zu tun? Scheint wirklich ein sehr schmales Brett zu sein wie schon Peter sagt!