für eine Schulung habe ich einen Abschlussfragebogen erstellt mit neun Bewertungsmöglichkeiten (1-9), damit die Teilnehmer die Schulung bewerten können.
Zusätlich müssen die Teilnehmer im Fragebogen angeben, aus welcher Branche sie kommen (insgesamt drei Branchen, Gesundheitswesen, Engergie, Bank)
Ist es sinnvoll, hier das Arithmetisches Mittel sowie den Korrelationskoeffiienten zu berechen?
Bei der Branche ist nur eine Häufigkeitsverteilung zulässig. Korrelationen und Mittelwerte sind bei Skalen zulässig, sofern diese in etwa so aufgebaut sind, dass die Abstände zwischen zwei Skalenpunkten jeweils etwa gleich groß sind.
Z.B.
(1) Sehr gut
(2) Gut
(3) Eher gut
(4) Weder gut noch schlecht
(5) Eher schlecht
(6) Schlecht
(7) Sehr schlecht
ganz klare Antwort: NEIN. Bei den von Dir verwendeten Variablen handelt es sich um sogenannte „ordinalskalierte“ Variablen (siehe ein Statistik-Buch deines Vertrauens), bei denen beides nicht möglich ist. Alternativ solltest du hier auf den Median und die Rangkorrelation zurückgreifen.
Kann man den überhaupt die Mittelwerte berechnen, wenn ich eine Skala von 1-9 mache, weil die Abstände zwischen den Noten nicht interpretierbar sind? Ist es sinnvoll neun Punkte zu machen, weil hier kann ja eine Mitte gebildet werden…
Man kann also beispielsweise den Median berechnen / benutzen. Zudem könnte man auch für dieses ordinale Merkmal die Kovarianz für Rangplätze oder Spearmans Rangkorrelationskoeffizient (http://de.wikipedia.org/wiki/Zusammenhangsma%C3%9F) anstatt des Korrelationskoeffizienten verwenden.
Grundsätzlich haben sich 5er-Skalen bewährt. Und ja, egal ob 5er oder 9er-Skala, wenn es um abgestufte Bewertungen geht, ist es streng genommen eine Ordinalskala, wo man weder Korrelationen noch Mittelwerte bilden darf.
In der Praxis wird es aber gemacht, wenn die Skalen (darum sagte ich „halbwegs“ äquidistante Abstufungen haben).
Wenn Du ganz korrekt arbeiten willst, nimm den Median statt des Mittelwerts und einen U-Test statt der Korrelation die Rangkorrelation nach Spearman.
Kann man den überhaupt die Mittelwerte berechnen, wenn ich
eine Skala von 1-9 mache, weil die Abstände zwischen den Noten
nicht interpretierbar sind? Ist es sinnvoll neun Punkte zu
machen, weil hier kann ja eine Mitte gebildet werden…
Als erstes würde ich paarweise Grafiken erstellen, um zu sehen, ob der Zusammenhang linear ist. Wenn ja, und das n einigermasen ist (>20), spricht nichts gegen Korrelationen. Du kannst ja Pearson-Korrelationen rechnen (die normalen) und sie mit Rangkorrelationen (Kendall; Spearman) vergleichen; ich denke aber nicht, dass sie sich gross unterscheiden werden; wenn ja, dann hast du besonders schiefe Verteilungen gehabt, das hast du aber schon bei den Grafiken gesehen.
VG, Walter.
Super…danke…jetzt habe ich es verstanden.
Aber warum sind hier viele der Meinung, dass es keinen Sinn
mal, die Korrelationen zu berechnen?
Was heißt „neun Bewertungsmöglichkeiten“?
Davon kannst du i.d.R. den Mittelwert berechnen.
Eine Korrelation ist ein Maß für den linearen Zusammenhang zweier Variablen, Du brauchst also noch eine andere Variable, mit der du die Bewertungen deiner Teilnehmer korrelierst. Nicht als andere Variable darfst du die Branchenzugehörigkeit nehmen, da diese nominalskaliert ist (d.h. welcher Branche du eine eins, eine zwei oder eine drei zuordnest ist vollkommen willkürlich => Korrelation macht keinen Sinn).
Willst du feststellen, ob Angehörige einer Branche deine Schulung als positiver bewerten als andere kannst du eine einfaktorielle Varianzanalyse oder einen t-Test berechnen.
zuerst würde ich ohne Beachtung der Branche einer Häufigkeitsverteilung machen und eine deskriptive Statistik, d.h. min, max, median, 1. Quartil, 3. Quartil, mittelwert und SD.
Dann das ganze noch mal für jede Branche.
Weitere Analysen ergeben sich dann je nach Fragestellung, ggf. könnte ein Korrelationskoeffzient da weiter helfen, ggf. aber auch nicht.