Aktuell schreibe ich meine Masterarbeit (Psychologie) und kann folgendes Problem nicht lösen:
Alles Fragebogenfragen: Ich will 6 Variablen zu einer einzigen Variable zusammenfügen (Cronbachs Alpha = .952, sollte demzufolge machbar sein). 2 Variablen haben eine Skala von 1-5 („gar nicht“ bis „sehr gut“). Die restlichen 4 Variablen eine Skala von 1-4 („gar nicht“ bis „genau“). Zudem konnte bei allen Variablen jeweils die 0 („weiss nicht“) angekreuzt werden. Das „n“ ist bei den 6 Variablen unterschiedlich gross (Unterschiede sollten jedoch keine Rolle spielen). Die Variablen muss ich nun wohl standardisieren damit ich eine neue Skala bilden kann (auch weil die Skalen unterschiedlich gross sind). Wie muss ich das im SPSS machen? Und wie kann ich anschl. eine solche neue Skala bilden? Da ich zum ersten Mal mit diesem Programm arbeite, würde ich mich über ausführliche Antworten sehr freuen!
am besten z-transformierst du deine Variablen, setze dafür die 0 auf Missing. Schau mal bei ‚Analysieren‘ -> Deskriptive Statistik -> Deskriptive Statistiken (o.ä. ich mache das gerade aus dem Kopf) nach, da gibt es eine Option ‚Standardisierte Werte speichern‘
Im nächsten Schritt kannst aus den z-transformierten Variablen einen einen Mittelwert bilden. ZB:
COMPUTE mw = mean.4(z1,z2,z3,z4,z5,z6 ).
In diesem Fall wird nur dann ein Mittelwert berechnet wenn mindestens 4 beteiligte Variablen ohne Missings waren.
Du kannst nun direkt ablesen ob die Personen über oder unter dem Mittelwert liegen, denn der Mittelwert der Mittelwerte von z-transformierten Variablen ist Null.
Lieber Lars,
die angesprochene Problemstellung halte ich für so komplex, dass ich sie ohne Kenntnis des Untersuchungskontextes und der Bedeutung der Variablen nicht beantworten kann.
Natürlich bieten sich verschiedene mathematische Lösungsansätze an. Du könntest z.B. die numerische Bandbreite der verschiedenen Variablen auf einen gemeinsamen Nenner bringen (z.B. 0 bis 1) und dann den Mittelwert bilden. Oder Du könntest zählen, wie oft ein Respondenten ein bestimmtes Antwortverhalten (z.B. Nennung der jeweils höchsten Antwortkategorie) gemessen an der Gesamtzahl seiner Antworten zeigt.
Doch seriös ist eine solche Vorgehensweise nur dann, wenn Du bei der Zusammenfassung beachtest, dass (1.) sich Items mit unterschiedlicher Varianz und Schwierigkeit auch unterschiedlich auf die Skala auswirken und (2.) eine vierstufige Skala eine Antwortrichtung forciert, während dies eine fünfstufige Skala nicht tut. Es kann also nicht einfach so jedes Item durch den Mittelwert ersetzt werden, wie es in den beiden o.g. Vorschlägen (implizit) geschieht.
Das alles ist alles andere als trivial. Vielleicht gibt es an Deiner Uni eine methodische Sprechstunde? Dann würde ich Dir raten, dort mit Deinen Daten vorbeizugehen und um Rat zu bitten.
dazu gibt es einen schönen Aufsatz, der vor einigen Jahren in den „Jahrbüchern“ erschienen ist und der versucht, eine Antwort darauf zu geben:
A. Kladroba, Das Aggregationsproblem bei der Erstellung von Rankings: Einige Anmerkungen am Beispiel der Formel 1 Weltmeisterschaft 1998, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 220 (2000), S. 302 - 314
Aber vorsicht: Die Antwort ist vielleicht nicht ganz die, die du erwartest.
Vielen Dank für deinen Ratschlag! Muss ich die z-transformierten Daten vor dem vor der Bildung des Mittelwertes noch transformieren (zB in 1-4/1-5, was auch immer) oder kann ich diese so lassen (zB 1.07359)?
in dieser situation ist sicher keine manuelle skalierung angezeigt. spss bietet dazu die faktorenanalyse an. es ist nicht möglich dazu eine pauschale anleitung zu geben. beispielsweise http://user.uni-frankfurt.de/~johartig/SPSS/Faktoren…
ist eine recht kompakte hinführung…